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Umwelt

Haushalte produzieren deutlich weniger Müll

© Hans/pixabay
Erstmals seit 2013 ist das Abfallaufkommen in Deutschland 2022 unter die Marke von 400 Millionen Tonnen gefallen. Den größten Rückgang gabe es bei den privaten Haushalten mit 6,2 %. Rund 70 % aller Abfälle (280 Millionen Tonnen) werden recycelt.

Im Jahr 2022 wurden in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen 399,1 Millionen Tonnen Abfall entsorgt, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) zum Internationalen Tag der Umwelt am 5. Juni 2024 mitteilte. Das entspreche einem Rückgang von 3,0 % oder 12,4 Millionen Tonnen im Vergleich zum Vorjahr. Damit sei das jährliche Abfallaufkommen kontinuierlich seit dem Höchststand von 417,2 Millionen Tonnen im Jahr 2018 gesunken und lag 2022 erstmals seit 2013 unter 400 Millionen Tonnen.

Dieser Rückgang betreffe alle Abfallarten. Besonders stark sei der prozentuale Rückgang bei den Siedlungsabfällen gewesen, also Abfällen aus privaten Haushalten oder ähnlichen Einrichtungen (z.B. Arztpraxen, Kantinen), die um 6,2 % oder 3,2 Millionen Tonnen abnahmen. Auch Bau- und Abbruchabfälle gingen demnach um 2,6 % oder 5,8 Millionen Tonnen zurück. Sekundärabfälle, die bereits in Abfallentsorgungsanlagen behandelt wurden, hätten sich um 3,5 % oder 2,1 Millionen Tonnen reduziert. Andere Abfallarten, wie Produktions- und Gewerbeabfälle, verringerten sich um 1,9 % oder 0,96 Millionen Tonnen, und Abfälle aus der Gewinnung und Behandlung von Bodenschätzen nahmen um 1,3 % oder 0,39 Millionen Tonnen ab.
Bau- und Abbruchabfälle stellten 2022 mit 216,2 Millionen Tonnen weiterhin den größten Anteil am Gesamtabfallaufkommen dar (54,2 %), gefolgt von Sekundärabfällen mit 57,1 Millionen Tonnen (14,3 %), sonstigen Abfällen mit 48,6 Millionen Tonnen (12,2 %), Siedlungsabfällen mit 48,6 Millionen Tonnen (12,2 %) und Abfällen aus der Gewinnung und Behandlung von Bodenschätzen mit 28,6 Millionen Tonnen (7,2 %).

Etwa 82 % der Abfälle seien 2022 stofflich oder energetisch verwertet worden, was einer Verwertungsquote von 81,8 % entspreche und sich damit kaum gegenüber den Vorjahren verändert habe (2021: 81,9 %; 2020: 81,7 %). Die meisten Abfälle (280,0 Millionen Tonnen bzw. 70,2 %) seien stofflich verwertet worden, also recycelt. Energetisch verwertet worden seien 11,7 % (46,6 Millionen Tonnen) aller Abfälle, während 16,3 % (65,1 Millionen Tonnen) auf Deponien abgelagert worden seien.

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