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Gebäudesanierung

„Fußbodenheizung für die Außenwand“ revolutioniert Fassadendämmung

© lapping/pixabay
Mit vorgefertigten Modulen, die ohne Gerüst und Umzug der Bewohner*innen montiert werden, werden Bestandsgebäude effizienter und umweltfreundlicher gemacht. Diese innovative Methode verspricht bis zu 80 Prozent Energieeinsparung und könnte Österreich helfen, seine Klimaziele zu erreichen. Das Projekt wird an drei Demonstrationsgebäuden umgesetzt.

Mit der Sanierung von Bestandsgebäuden lassen sich erhebliche klimaschädliche Treibhausgasemissionen reduzieren. Verbesserte Wärmedämmung, der Austausch fossiler Heizsysteme und die Nutzung von Solarenergie können dabei viel Energie und Kosten einsparen. Österreich muss jedoch die Sanierungsrate erhöhen, um seine Klimaziele zu erreichen, wie David Kotrba von Futurezone schreibt.

Ein neues Forschungsprojekt, RENVELOPE, ziele darauf ab, Gebäudesanierungen einfach, schnell, nachhaltig und komfortabel für die Bewohnerinnen zu gestalten. Hierbei würden Häuser mit vorgefertigten Modulen ummantelt, die mehrere Funktionen erfüllen. Christoph Rohringer vom Forschungsinstitut AEE INTEC erklärt, dass bei RENVELOPE kein Gerüst benötigt wird und die Bewohnerinnen nicht ausziehen müssen. Gebäude würden mit einem Laserscanner vermessen, und Fassadenelemente mit Dämmschicht, Rohrleitungen, Lüftungsschächten und Photovoltaikmodulen werden angebracht. Diese „energieadaptive Hülle“ sorge dafür, dass die Heizung in der neuen Hülle ausreicht, um das gesamte Gebäude zu temperieren.

Energiemanagementsystem steuert Wärmepumpen

Die neue Methode verspreche bis zu 80 Prozent Energieersparnis, abhängig vom jeweiligen Gebäude. Zielgebäude seien vor allem Nachkriegsbauten mit glatten Fassaden und schlechter Wärmedämmung. Drei Bestandsgebäude, darunter eine Schule in Knittelfeld, ein Student*innenwohnheim in Graz und ein sozialer Wohnbau in Wien, werden dem Bericht zufolge zur Demonstration saniert.

Die Fassadenelemente werden demnach per Kran an die Gebäude montiert, wobei die Elemente unterschiedlich groß sein können. Je nach Schichtanzahl der Fassade sei die zusätzliche Hülle 18 bis 30 Zentimeter dick. Photovoltaikmodule und Solarthermie-Kollektoren können sowohl auf dem Dach als auch in der Fassade verbaut werden. Ein Energiemanagementsystem sorge dafür, dass die Wärmepumpen bei Verfügbarkeit von günstigem, grünem Strom aktiviert würden und die Wärme in der Gebäudemasse speicherten.

Das Ziel von RENVELOPE sei die Serienfertigung der Module, um Zeit und Kosten zu sparen und die Sanierungsrate zu erhöhen. Das Projekt, gefördert vom Klima- und Energiefonds und Teil der Vorzeigeregion – Green Energy Lab, strebe eine umfassende Zusammenarbeit mit vielen Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette an. So solle das serielle Sanieren im großen Stil umgesetzt werden.

Zum Originalartikel: https://futurezone.at/science/gebaeude-sanierung-energie-effizienz-klima-renvelope-huelle-fassade-modular-seriell/402909547

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