Kulinarik

Traditionelle japanische Küche im „Ramen Tatsu“ in Offenburg

Japanisches Essen
© Maria Boyd
Auch wenn wir es nicht unbedingt wahr haben wollen, aber der heiße Sommer ist bereits Vergangenheit. Für den einen ein Segen, für den anderen ein Graus. Kalte und verregnete Tage werden bald öfters auf der Wetterkarte erscheinen. Ich habe aber den perfekten Platz gefunden, um sich den grauen und kalten Tagen zu entziehen und mit japanischem Wohlfühlessen der Natur ihren Lauf zu lassen. Möglich ist das im „Ramen Tatsu“ in Offenburg.

„Ramen Tatsu“ befindet sich in der Offenburger Hauptstraße und ist seit Ende Juni Bestandteil der kulinarischen Szene im Kreis Ortenau. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, das „Ramen Haus“ zu besuchen und auszuprobieren. Vor Jahren wurde ich in die Kunst des Ramen Kochens eingeweiht und bin seither verliebt in die Nudelsuppe. Jedoch gibt es nur wenige Restaurants in der näheren Umgebung, die dem Original gerecht werden oder es gar anbieten.

Hochwertiges Endergebnis

Ramen hat seinen Ursprung aus dem Chinesischen und bedeutet so viel wie „handgezogene Nudeln“ und hat seine Wurzeln im Kaiserreich China Ende des neunzehnten Jahrhunderts geschlagen. Heute gibt es nur noch wenige Restaurants außerhalb Japans und Chinas, die handgezogene Ramen Nudeln anbieten. Aber wie auch bei Pasta gibt es qualitativ hochwertige Fertigprodukte, die zu einem geschmacklich hochwertigen Endergebnis führen.

Ramen Bars sind in den letzten Jahren zu einem regelrechten Trend geworden und werden weltweit eröffnet womit die Ramen Kultur sich weit über die Grenzen Japans hinaus verbreitet. Ramen besteht aus fünf traditionellen Zutaten: Nudeln, Brühe, Tare (Gewürzpaste), Aromaöl und verschiedene Toppings. Jede Region in Japan hat seine eigene Rezeptur für die Brühe, welche der wichtigste Bestandteil ist neben den Nudeln. So findet man in Sapporo Miso-Ramen als Basis Brühe, in Kumamoto Tonkotsu und in Tokio heißt die Brühe Shoyu. „Ramen Tatsu“ bietet vier Basisbrühen inklusive Fleisch- und Vegetarische Varianten an.

Traditionelle Herstellung

Die Karte ist relativ einfach und überschaubar gestaltet. Vorspeisen, Reis und Nudelgerichte, Ramen und sogar Dessert werden angeboten. Empfehlenswert sind auf alle Fälle die Ramen Bowls. Traditionell hergestellt mit einer reichhaltigen Brühe, Ramen Nudeln, Gemüsebeilagen und entweder Hühner oder Schweinefleisch, getoppt mit einem typisch japanischen Solei. Aber auch die Vorspeisen sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Takoyaki findet man nicht oft auf einer Karte,

und wenn dann nur in größeren Städten. Die gebackenen Teigbällchen sind mit Oktopus gefüllt und werden mit Kewpie Mayo, getrockneten Algen und Bonitoflocken serviert. Dies ist üblicherweise als Streetfood an jeder Ecke in Japan zu erhalten wie bei uns die Bratwurst im Brötchen.

Mehrere Schritte

Die Bao Buns sind gedämpfte Hefetaschen, gefüllt mit eingelegten Karotten, Rettich und Protein deiner Wahl. An der Kombination von der Sauce und Toppings war geschmacklich nicht unbedingt etwas auszusetzten, aber mir hat die Frische von dem eingelegten Gemüse und frischem Koriander gefehlt, wie es traditionell auch üblich ist. Wer einmal Lust hat, diesen Winter etwas Neues zu probieren, sollte auf alle Fälle „Ramen Tatsu“ besuchen. Die Preise scheinen auf den ersten Blick zwar hoch, dafür dass es „nur“ Suppe ist. Aber man darf die Handarbeit dahinter nicht aus den ignorieren. Allein die Brühe wird teilweise in mehren Schritten und verschiedenen Prozessen hergestellt.

Die Jungs sind freundlich und schnell, das Restaurant sauber. Schlürfen ist in Japan übrigens erlaubt und bei der Nudelsuppe mehr als anempfohlen. Je mehr Flüssigkeit bzw. nach anderen Theorien Luft (wie beim Wein) man gleichzeitig mit den Nudeln einziehen kann, desto mehr Geschmack entsteht dabei. Außerdem kühlt die Luft die heißen Nudeln. Ich werde mich auf alle Fälle weiter durch die Karte schlürfen.

Maria Boyd

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