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Medizinische Sensation: Frau von Typ-1-Diabetes geheilt

Insulin-Spritzen bei Diabetes Typ-1
© Leo_65/pixabay
Weltweit sind derzeit über eine halbe Milliarde Menschen von Diabetes betroffen, und die Zahl könnte sich bis 2050 auf 1,3 Milliarden verdoppeln, wie eine Studie in „The Lancet“ prognostiziert. Typ-1-Diabetes galt lange als unheilbar. Betroffene mussten lebenslang Insulin spritzen, um ihren Blutzuckerspiegel zu regulieren. Nun entwickelten chinesische Forscher eine Stammzelltherapie, mit der bereits eine Frau geheilt werden konnte.

Während Typ-2-Diabetes häufig durch Lebensstilveränderungen behandelbar ist, galt Typ-1-Diabetes bislang als unheilbar. Eine bahnbrechende Stammzelltherapie könnte jedoch Hoffnung bieten: Eine 25-jährige Frau aus China wurde als erste weltweit durch diese Methode von Typ-1-Diabetes geheilt, wie u. a. die Berliner Morgenpost berichtet.

Stabiler Blutzuckerspiegel

Bereits wenige Monate nach der Behandlung begann ihr Körper demnach wieder eigenständig Insulin zu produzieren. Die Methode, die auf induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen) basiert, nutzt Stammzellen aus dem eigenen Gewebe der Patientin. Diese Zellen wurden im Labor zu insulinproduzierenden Zellen umprogrammiert und anschließend in ihre Bauchmuskulatur transplantiert.

Durch diesen minimalinvasiven Eingriff, bei dem rund 1,5 Millionen Zellen injiziert wurden, konnte die Frau nach zweieinhalb Monaten genug Insulin produzieren, um auf externe Injektionen verzichten zu können. Seit über einem Jahr bleibt ihr Blutzuckerspiegel stabil. Ein Experte bezeichnete die Ergebnisse als „verblüffend“, da der Diabetes vollständig rückgängig gemacht wurde.

Innovative Methode

Die Forscher um Deng Hongkui von der Peking-Universität entwickelten eine innovative Methode, bei der die Zellen nicht wie üblich in die Leber, sondern in die Bauchmuskulatur injiziert wurden. Dies ermöglicht eine bessere Überwachung und gegebenenfalls einfachere Entfernung der Zellen. Die Methode könnte nicht nur Menschen mit Typ-1-Diabetes helfen, sondern auch anderen Betroffenen zugutekommen.

Als nächster Schritt soll die Therapie an weiteren Patienten getestet werden, um die Ergebnisse zu bestätigen und die Wirksamkeit der Methode im größeren Maßstab zu prüfen. Erste Erkenntnisse sind vielversprechend, und es wird geplant, die Studie auf 10 bis 20 Personen auszuweiten.

Zum Originalartikel:

Berliner Morgenpost

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