Ausstellungs-Tipp

260 historische Aufnahmen aus Ettenheim werden im Rathaus ausgestellt

Foto aus Ettenheim
© Stadt Ettenheim
Eine Fotoausstellung rund um Ettenheims Geschichte lädt ein, in die Vergangenheit einzutauchen: Ab dem 9. November zeigt der Bürgersaal rund 260 Aufnahmen von Martha Oehler, die das kulturelle und wirtschaftliche Leben der Stadt über Jahrzehnte festgehalten hat. Historische Ereignisse, das Stadtbild von einst und bekannte Persönlichkeiten lassen Jung und Alt staunen und erinnern. Die Ausstellung läuft noch bis 21. November 2024 im Rathaus.

Die älteren Semester in Ettenheims Bürgerschaft (und der näheren Umgebung) werden sich unzählige Male an dies und jenes erinnern; die Jüngeren und Zugezogenen ihre Überraschungen erleben, wie ihr heutiges Heimatstädtchen noch vor 60, 70 Jahren ausgesehen hat, was das kulturelle und wirtschaftliche Leben der Rohanstadt einstmals prägte. All das zu sehen und zu erleben: bei der Ausstellung mit Fotos von Martha Oehler   die die diesjährige, traditionelle Ausstellung im Bürgersaal rund um den jährlichen Martinimarkt prägt.

Riesige Sammlung

Auf über 40 000 Fotos hat Martha Oehler – das Fotostudio Oehler im Unteren Tor war über Jahrzehnte aus dem Stadtbild nicht wegzudenken – ihre Familie (ihr Vater Richard leitete vor ihr das besagte Fotogeschäft) , einmalige Ereignisse, jährlich wiederkehrende Veranstaltungen, infrastrukturelle Einrichtungen, Themenbereiche wie Kirche, Schule, Vereine und Gruppen – und natürlich auch ihre heiß geliebten Pferde – mit ihrer Kamera festgehalten und der Nachwelt hinterlassen.

Da erkennen Alt-Ettenheimer bekannte Landwirte auf ihrem Pferdefuhrwerk oder von Kühen gezogenen Heu- oder Erntewagen, erinnern sich an die Wirtschafts- und Handwerksbetriebe, den damaligen „ÖPNV“ ebenso wie Alt-Ettenheimer-Persönlichkeiten. S’Bähnli fuhr da noch nach Orschweier, d’Jungviehweid‘ war jedem bekannt, Ereignisse wie der Brand des Franzosenlagers oder ein gewaltiges Hochwasser in der Stadt werden bei den Neu- und Jungbürgern Fragen aufwerfen und den Bürgerinnen und Bürgern jenseits der 50 wieder in Erinnerung kommen.

Qual der Wahl

Thomas Dees, Vorsitzender des Historischen Vereins (dieser veranstaltet gemeinsam mit der Stadt diese Ausstellung) kann von einer ersten derartigen Erfahrung jetzt schon berichten. Eine „Senioren-AG“ aus Ur-Ettenheimern hat er zu drei Sitzungen und zur Hilfestellung bei der Foto-Auswahl und -Beschriftung eingeladen und all das schon erlebt, was man als Reaktion der Betrachter der Ausstellung erwarten darf – und bei Jüngeren und Neubürgern Erstaunen auslösen wird. „Es fiel schwer, sich für dieses, gegen jenes Foto zu entscheiden“, verrät Dees, dem ja selbst noch vieles vertraut ist.

Dass es zu einer solchen Ausstellung überhaupt kommen konnte, dafür bedurfte es mehrerer bemerkenswerter Zufälle, nein: eher Good will-Aktionen. Angefangen natürlich bei  Martha Oehler, die dieses riesige „Stadtarchiv“  der Ettenheimerin Edda Brossmer überlassen hat – und diese wiederum den wertvollen Nachlass der Stadt geschenkt hat. Einen weiteren unschätzbaren, wertvollen Beitrag leistete Dr. Jörg Sieger, der das ganze Bildarchiv digitalisiert hat.

260 Aufnahmen werden nun also in der Zeit vom 9. November 2024 bis 21. November im Bürgersaal ausgestellt sein und für Erinnerungen und Erstaunen sorgen.

Öffungszeiten:

Während des Martinimarkts: Samstag und Sonntag, 9./10. November, von 11 bis 18 Uhr Werktags zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses. Samstag und Sonntag, 16./17. November, jeweils 14 bis 17 Uhr. Danach wieder werktags bis einschließlich 21.11.2024 zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses

Eintritt frei.

Text: Klaus Schade

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