Die Plastikverschmutzung ist ein globales Problem, das sich durch falsch entsorgten Müll in Landschaften und Ozeanen zunehmend verschärft. Im Vorfeld der UN-Verhandlungen zu einem globalen Plastikabkommen, das Ende November in Busan, Südkorea, stattfinden soll, haben Forschende von der University of Berkeley Lösungsansätze vorgestellt, die die Plastikverschmutzung drastisch reduzieren könnten, wie Benjamin Hecht bei Utopia.de schreibt.
Vier zentrale Maßnahmen
Ihr Modell zeige, dass allein durch vier zentrale Maßnahmen der falsch entsorgte Plastikmüll um bis zu 91 Prozent verringert werden könnte. Den größten Einfluss hätte eine Recyclingquote von 40 Prozent, die die Menge an schlecht entsorgtem Plastik mehr als halbieren würde. Ergänzend fordern die Wissenschaftler dem Bericht zufolge Investitionen in die globale Abfallwirtschaft, die Begrenzung der Plastikproduktion auf den Stand von 2020 sowie eine Verpackungssteuer.
Laut den Forschenden könnten diese Maßnahmen zusammen mit einem robusten UN-Plastikabkommen die Plastikverschmutzung nahezu vollständig eindämmen. Gleichzeitig warnen sie demzufolge, dass ohne Maßnahmen die Menge des falsch entsorgten Plastikmülls bis 2050 fast doppelt so hoch sein könnte wie heute.
KI-gestützte Studie
Die Untersuchung, die mithilfe künstlicher Intelligenz durchgeführt worden sei, offenbare große regionale Unterschiede. Während der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch in Nordamerika (195 Kilogramm) und der EU (187 Kilogramm) hoch sei, liege er in China bei 138 Kilogramm und in der „Mehrheit der Welt“ lediglich bei 29 Kilogramm. Besonders die „Mehrheit der Welt“ sei jedoch für über 90 Prozent des schlecht gemanagten Plastikmülls verantwortlich, der oft offen abgelagert oder verbrannt werde.
Die Forschenden prognostizieren für die EU und China eine Trendwende hin zu geringerem Plastikverbrauch, während in Nordamerika und der Mehrheit der Welt der Verbrauch bis 2050 weiter steigen könnte. Im Jahr 2020 wurden weltweit 547 Millionen Tonnen Kunststoff verbraucht, von denen nur 14 Prozent recycelt wurden. Bis 2050 könnte der globale Verbrauch auf 749 Millionen Tonnen ansteigen, wobei 121 Millionen Tonnen schlecht gemanagt sein könnten, heißt es weiter.
Skepsis bei Experten
Während die vorgeschlagenen Maßnahmen ambitioniert wirken, stoßen sie auf Skepsis. So bezweifele Catharina Bening von der ETH Zürich, dass die vorgeschlagene Recyclingquote von 40 Prozent global realisierbar sei, da selbst die EU, ein Vorreiter in Sachen Verpackungsrichtlinien, diese Quote nicht erreiche. Doris Knoblauch vom Ecologic Institute weise zudem darauf hin, dass weltweit sowohl die Infrastruktur zur Mülltrennung als auch die technischen Möglichkeiten zur Wiederverwertung diverser Kunststoffe unzureichend seien.
Trotz der Herausforderungen sehen die Autoren der Studie und Umweltorganisationen wie der WWF in den UN-Verhandlungen eine historische Chance. Douglas McCauley von der University of Berkeley betont, dass das geplante Abkommen eine einzigartige Gelegenheit biete, die Plastikverschmutzung effektiv zu bekämpfen. Die Verhandlungen könnten eine Kombination aus Maßnahmen hervorbringen, die sowohl auf globaler Ebene als auch in spezifischen Regionen Wirkung zeigen würden.
Entscheidender Beitrag
Die Diskussion um das Plastikabkommen verdeutliche die Dringlichkeit internationaler Kooperation und ambitionierter Maßnahmen. Während die Umsetzung der Vorschläge komplex sei, könnte das Abkommen entscheidend dazu beitragen, das globale Plastikproblem langfristig einzudämmen.
Zum Originalartikel:
Studie: Mit nur 4 Maßnahmen ließe sich Plastikmüll um 91 Prozent senken
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