Es ist immer noch schwierig, passende Fachkräfte auf dem Bewerbermarkt zu finden. Das Stichwort lautet also Mitarbeiterbindung. Und da müssen Anreize geschaffen werden, das Unternehmen nicht zu verlassen. Denn die Treue zum Arbeitgeber hat in den letzten Jahren stetig abgenommen. Viele wollen sich 2025 nach einem neuen Job umsehen. Die Mehrheit der Unternehmen in Deutschland plant deshalb im kommenden Jahr deutliche Gehaltserhöhungen, wie eine aktuelle Umfrage des Ifo-Instituts in Zusammenarbeit mit Randstad zeigt.
Durchschnittlich 4,2 Prozent mehr
Laut der Befragung von 605 Personalverantwortlichen, über die t3n berichtet, wollen rund 75 Prozent der Firmen die Löhne anheben – im Durchschnitt um 4,2 Prozent. Dies geschehe trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage und dem prognostizierten niedrigen Wirtschaftswachstum für 2025. Gehaltskürzungen seien kaum vorgesehen, und nur ein Viertel der Unternehmen plane, die Löhne unverändert zu lassen.
Große Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiter planen dem Bericht zufolge häufiger Gehaltserhöhungen (83 Prozent), diese würden mit durchschnittlich 3,9 Prozent jedoch etwas moderater ausfallen. Kleinere Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeitern gewähren seltener Gehaltserhöhungen (69 Prozent), diese würden sich dabei aber großzügiger mit durchschnittlichen Steigerungen von 4,6 Prozent zeigen.
Branchenspezifisch seien die Zuwächse im Dienstleistungssektor mit 4,6 Prozent am höchsten, wovon beispielsweise Friseurinnen und Hotelmitarbeiterinnen profitieren. Im Handel liege die Steigerung bei durchschnittlich 3,9 Prozent, während Industrie- und Fabrikmitarbeiter mit einem Plus von 3,7 Prozent rechnen können.
Bundestag beschließt Steuerentlastungen
Doch es gibt noch einen Grund für die arbeitende Mitter der Gesellschaft, sich auf das neue Jahr zu freuen: Heute hat der Bundestag mit den Stimmen der SPD, FDP, Grünen, CDU/CSU und AfD Steuerentlastungen beschlossen. Mit der Erhöhung des Grundfreibetrags um 312 Euro auf 12.096 Euro sollen die negativen Effekte der Inflation bei der kalten Progression verhindert werden. Damit kommen die Gehaltserhöhungen auch bei den Beschäftigten an, ohne von höheren Steuersätzen wieder aufgefressen zu werden. Insbesondere Familien sollen entlastet werden.
Ein zentraler Treiber für die Lohnerhöhungen ist der Fachkräftemangel. Obwohl sich die Situation im Vergleich zum Vorjahr leicht entspannt hat – der Anteil der Unternehmen, die über einen Mangel klagen, sank laut t3n von 54 auf 37 Prozent – bleibe die Suche nach geeignetem Personal für viele Betriebe herausfordernd. Höhere Gehälter sollen bestehende Mitarbeitende binden und Abwanderungen verhindern.
Kaum Neueinstellungen
Während die Mehrheit der Firmen ihre Beschäftigtenzahl stabil halten möchte, plane nur ein kleiner Teil, neue Mitarbeitende einzustellen. So gesehen könnte die Erfolgsquote bei Beschäftigten, die einen neuen Job suchen wollen, eher gering ausfallen. Größere Unternehmen mit über 250 Mitarbeitenden denken außerdem häufiger über Stellenabbau nach: Hier plane ein Drittel, die Belegschaft zu reduzieren, während kleinere Betriebe mit nur 20 Prozent weniger betroffen seien.
Trotz Stellenstreichungen bei Großunternehmen wie VW und Produktionsschließungen bei Firmen wie Philip Morris unterstreiche die Studie, dass viele Unternehmen in Deutschland ihre Mitarbeitenden als wertvolle Ressource betrachten, die es zu halten gelte. Die geplanten Gehaltssteigerungen seien somit sowohl ein Signal für den anhaltenden Wettbewerb um Talente als auch eine Reaktion auf den bestehenden Arbeitskräftemangel.
red/ChatGPT
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Geldsegen für deutsche Arbeitnehmer: Ifo-Institut rechnet mit spürbaren Gehaltssteigerungen
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