Von Wolfgang Huber
Ursprünglich sollte die Gründung der Betreibergesellschaft für ein Innovations- und Gründerzentrum in Lahr bereits im Sommer 2024 erfolgen. Nun ist der Schritt vollzogen. Mit der Dr. Martin Herrenknecht Verwaltungs GmbH, der schrempp edv GmbH und der BLACKVRST Equity GmbH haben die Stadt Lahr und die Industrie- und Gewerbezentrum Raum Lahr GmbH (IGZ) die „StartkLahr Innovationen GmbH“ als Betreibergesellschaft gegründet, wie die Stadt Lahr in einer Pressemitteilung schreibt. Junge, innovative Unternehmen aus Zukunftsbranchen sollen mit Fördermitteln und Beratung angelockt werden, um sich auf dem startkLahr-Areal anzusiedeln.
Günstiger Zeitpunkt
Der Zeitpunkt für ein Innovations- und Gründungszentrum ist scheinbar günstig. So gab es 2024 2.766 Startup-Gründungen in Deutschland. Die Zahl hat sich damit um 11 Prozent erhöht. Der Krisenstimmung in der deutschen Wirtschaft zum Trotz ist dies eine erfreuliche Entwicklung. Deutschland hat nach wie vor die Grundlagen, seinem einstigen Ruf als Innovationszentrum wieder gerecht zu werden. „Start-ups sind für eine wirtschaftliche Erholung Deutschlands wichtig, denn sie bringen neue Ideen schnell auf die Straße und sichern so die internationale Wettbewerbsfähigkeit“, wird denn auch der Verband im Online-Portal Tagesschau zitiert.
Ziel des Innovations- und Gründerzentrums sei es, innovative und junge Unternehmen in Zukunftsbranchen zu fördern und anzusiedeln. Hierdurch sollen zugleich auf dem startkLahr-Areal Flächen vermietet und verkauft werden sowie zusätzlich geschaffene Arbeitsplätze entstehen. Mit seinem Schwerpunkt auf industrie- und produktionsnahen Dienstleistungen weise das Lahrer Innovations- und Gründerzentrum in der Region ein Alleinstellungsmerkmal auf – die große Vielfalt an leistungsfähigen Industriebetrieben am Standort Lahr biete hierfür das passende Umfeld, so die Mitteilung.
Mehr Venture Capital
Auch bei einem anderen Punkt scheint es wieder aufwärts zu gehen: Im vergangenen Jahr sammelten Startups laut KfW Research mit 7,4 Milliarden Euro 4 Prozent mehr Venture Capital ein als 2023. Für 2025 erwartet die KfW ein „mindestens genauso freundliches Marktumfeld wie 2024″. Das meiste Geld ging mit 1,8 Milliarden Euro in die Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz (KI), gefolgt von dem Bereich Energie. Letzteres zeugt von der hohen Innovationsdichte in der Erneuerbare-Energien-Branchen als ein wichtiger Wachstumstreiber für die deutsche Wirtschaft.
Davon dürfte auch die Ortenau profitieren, wo bereits zahlreiche Unternehmen wie die Badischen Stahlwerke, die Koehler-Gruppe, Richter Aluminium, Fischer Group, Stopa u.v.m. in Wind- und Solarprojekte investieren und die Wirtschaft ankurbeln. Mit dieser ökologischen Transformation machen sich die Ortenauer Unternehmen zukunftstauglich, weil unabhängiger von Kohle, Gas und Öl. Sollte die künftige Bundesregierung die Energiewende ausbremsen, würde dies Deutschland im internationalen Vergleich weiter zurückwerfen. Denn weltweit nehmen die Investitionen in Erneuerbare rasant an Tempo auf.
Weitere Schritte in Lahr
Doch zurück zum Innovations- und Gründungszentrum StartkLahr. Hier ist ein weiterer nächster Schritt mit der Sanierung des Bestandsgebäudes B33 in der Rainer-Haungs-Straße 15 auf dem startkLahr-Areal geplant. Damit soll in den kommenden Monaten begonnen werden. Das Gebäude werde jungen Unternehmen bezahlbare Mietfläche in Form von Co-Working-Bereichen, Besprechungs- und Werkstatträumen bieten und zugleich als Plattform für Vernetzung und Austausch dienen, heißt es aus Lahr.
Die Stelle der geschäftsführenden Gründungsmanagerin beziehungsweise des geschäftsführenden Gründungsmanagers von StartkLahr soll demnach möglichst zeitnah besetzt werden. Er oder sie habe dann die Aufgabe, das konkrete Konzept für das Innovations- und Gründerzentrum zu entwickeln und umzusetzen. Bis auf Weiteres werde Dieter Singler interimsweise Geschäftsführer der Gesellschaft. Singler ist Leiter der Abteilung Beteiligungen, Betriebswirtschaft und Steuern bei der Stadt Lahr.
Lebendige Gründerszene
Gleichzeitig soll der etablierte Mittelstand von einer lebendigen Gründerszene profitieren, etwa in gemeinsamen Innovationsprojekten oder durch einen Zuzug von Talenten in die Region. Des Weiteren soll die Zusammenarbeit mit den in der Gründerszene etablierten regionalen Akteuren nectanet und foundersnet noch weiter ausgebaut werden.
Foto: (von links): Wirtschaftsförderer Robin Derdau, IGZ-Geschäftsführer Daniel Halter, Anja Olbrisch, Dr. Martin Herrenknecht, Verwaltungs GmbH, Brigitta Schrempp, schrempp edv GmbH, Peter Rottenecker, Volksbank Lahr, Oberbürgermeister Markus Ibert, Dieter Singler, interimsweise Geschäftsführer der StartkLahr Innovationen GmbH, und Stadtkämmerer Markus Wurth bei der Beurkundung der StartkLahr Innovationen GmbH
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