Großprojekt

Vertragsunterzeichnung: Europabrücke Kehl soll bis 2040 neu gebaut werden

Planungsvereinbarung für die Europabrücke
© Stadt Kehl
Regierungspräsident Carsten Gabbert und die Präsidentin der Éurometropole de Strasbourg, Pia Imbs, haben am heutigen Donnerstag im Bürgersaal des Kehler Rathauses die Planungsvereinbarung für den Neubau der Europabrücke unterzeichnet. Zuletzt fuhren 30.000 Fahrzeuge pro Tag über die Europabrücke. Sollte das Projekt wie geplant 2040 fertig werden, wird die alte Rheinbrücke 80 Jahre alt sein. Die Kosten werden mit 40 Millionen Euro angegeben.

In seiner Begrüßung bezeichnete OB Wolfram Britz die Brücke als „ungemein wichtige Lebensader im rheinüberschreitenden Lebensraum“. Nachdem die 65 Jahre alte Europabrücke über den Rhein zwischen Kehl und Straßburg 2023 saniert wurde, startet jetzt die Planung ihres Neubaus, wie das Regierungspräsidium Freiburg in einer Pressemitteilung schreibt. Für das grenzüberschreitende Großprojekt haben Pia Imbs, Präsidentin der Eurometropole Straßburg und Regierungspräsident Carsten Gabbert am Donnerstag eine Planungsvereinbarung unterzeichnet. An dem Termin im Kehler Rathaus nahm demnach auch die Straßburger Oberbürgermeisterin Jeanne Barseghian teil.

Gestiegene Anforderungen

Seit die Europabrücke 1960 gebaut wurde, sei ihre verkehrliche Belastung ständig gewachsen. Heute würden mehr als 30.000 Kraftfahrzeuge pro Tag über die Rheinbrücke fahren. Die zuständigen Behörden auf deutscher und französischer Seite seien übereingekommen, dass Alter, Zustand und die gestiegenen Anforderungen an das Bauwerk einen Neubau notwendig machen würden, um die wichtige Straßenverbindung zwischen Frankreich und Deutschland auch in Zukunft aufrecht zu erhalten. Der Neubau soll in 15 Jahren fertig sein. Derzeit sei vorgesehen, die Brücke in Parallellage zum vorhandenen Bauwerk zu erstellen. Die alte Brücke könne also bis zur Fertigstellung genutzt werden und wird erst im Anschluss zurückgebaut.

„Der Neubau der Europabrücke ist ein herausragendes Projekt unserer Grenzregion am Oberrhein. Das komplexe Infrastrukturvorhaben stellt für die Straßenbaubehörden auf beiden Seiten des Rheins sowie die Städte Straßburg und Kehl eine große Herausforderung dar“, so Regierungspräsident Carsten Gabbert. Pia Imbs, Präsidentin der Eurometropole Straßburg betonte die Bedeutung des geplanten Bauwerks: „Unsere Vereinbarung ist der erste Schritt auf dem Weg zum Bau einer neuen Europabrücke über den Rhein. Dieses Zukunftsprojekt wird sowohl der strategischen Bedeutung dieser grenzüberschreitenden Verkehrsachse als auch den gemeinsamen Zielen und Herausforderungen unserer Grenzregion in Sachen Umwelt, Gesundheit und wirtschaftliche Entwicklung gerecht.“

Kosten werden geteilt

Die jetzt unterzeichnete Planungsvereinbarung regele die Aufgaben- und Kostenteilung aller erforderlichen Planungen und Gutachten zwischen der französischen Straßenbaubehörde, der Eurometropole Straßburg und der zuständigen deutschen Straßenbaubehörde, dem Regierungspräsidium Freiburg. Die anfallenden Planungskosten würden von der deutschen und französischen Seite je zur Hälfte getragen. Die Federführung für die Brückenplanung wird vom RP Freiburg übernommen. Die derzeit geschätzten Baukosten für die neue Rheinbrücke betragen rund 40 Millionen Euro.

Für die Bauabwicklung der Brücke werde eine weitere Vereinbarung zwischen den Partnern zu schließen sein. Dies soll erfolgen, sobald das Baurecht für das neue Bauwerk vorliegt. Ziel sei der Neubau in rund 15 Jahren. In diesem Zeitraum seien viele Aufgaben zu erledigen, unter anderem die Erstellung verschiedener Gutachten und die Planung der neuen Trasse sowie des Bauwerks. Alle Genehmigungsverfahren in Frankreich und Deutschland seien zu durchlaufen, die Finanzierung des Neubaus müsse von beiden Ländern gesichert, die Bauleistungen europaweit ausgeschrieben und schließlich muss der Bau abgewickelt werden.

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