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Brauchtum und Tradition

Fanfarenzug Oberkirch zum 50-Jährigen vor Neustart: Aus „Fanfarenzug“ wird „Ton-Bänd“

Fanfarenzug Oberkirch
© Pauline Schwarzwälder
Der Fanfarenzug Oberkirch feiert 2025 sein 50-jähriges Bestehen – und wagt gleichzeitig einen mutigen Neuanfang. Mit neuem Namen, frischem Look und moderner Spielweise verabschiedet sich die „Bänd“ von der traditionellen Uniform und dem alten Marschschema. Im Interview mit Pauline Schwarzwälder spricht Jonas Huber über bewegende Momente, die besondere Gemeinschaft im Verein und darüber, was Fans beim großen Jubiläum am 27. September 2025 erwarten dürfen.

Von Pauline Schwarzwälder

Der Fanfarenzug Oberkirch feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Jubiläum und nimmt sich für den neuen Lebensabschnitt des Vereins einiges an Veränderungen vor. Die Fasnacht 2025 soll die letzte in der traditionellen Uniform unter dem alten Motto gewesen sein. Ein letztes Mal wurden die Umzüge als „Fanfarenzug Oberkirch“ gelaufen und die närrische Zeit gefeiert. Am 27. September 2025 lädt der Verein dann dazu ein, ein halbes Jahrhundert Fanfarenzug zu feiern, bevor sich im nächsten Jahr einiges ändern soll. Jonas Huber, der den Weg von der alten Tradition bis hin zur neuen Ära mitgeht, spricht im Interview über seine bisherige Erfahrung im Verein und die Zukunftspläne der „Bänd“.

Interview mit Jonas Huber

Ortenau Journal: Wie bist du zum Fanfarenzug gekommen? Was begeistert dich daran?

Jonas Huber: Ich bin über meinen Vater zum Fanfarenzug gekommen. Da er auch bei den „Bloos Brothers“ spielt und den Fanfarenzug gut kennt, hat er vorgeschlagen, dass ich doch auch meine Schlagzeugkünste erweitern solle. Nach kurzer Überlegung, ob es die Stadtkapelle oder der Fanfarenzug werden soll, habe ich mich dann entschieden, dort anzufangen.

Ortenau Journal: Wann hast du denn angefangen Schlagzeug zu spielen?

Jonas Huber: Vor sechs Jahren. Dann habe ich vor drei Jahren aufgehört, Schlagzeugunterricht zu nehmen und habe nur noch beim Fanfarenzug weitergemacht.

Ortenau Journal: Was begeistert dich am Musizieren im Fanfarenzug?

Jonas Huber: Mir bereitet es viel Freude, mit meinen Freunden zusammen Musik zu machen. Vor allem, weil wir sowohl neue Lieder als auch Klassiker spielen. Die Abwechslung macht Spaß.

Ortenau Journal: Was war dein bisher schönstes Erlebnis mit dem Fanfarenzug?

Jonas Huber: Das Jahreskonzert 2023 war mein persönliches Highlight. Das Publikum kam extra, um uns zu sehen, weshalb die Stimmung sehr gut war. Und auch die Lieder, die wir gespielt haben, haben mir sehr gefallen; beispielsweise der Soundtrack aus dem Dschungelbuch. Aber auch der Umzug in Oberkirch ist jedes Jahr sehr schön.

Ortenau Journal: Wie hat sich der Fanfarenzug in den letzten Jahren verändert?

Jonas Huber: Ich bin zwar erst das vierte Jahr dabei, aber auch aus Erzählungen bekomme ich mit, dass vieles noch relativ ähnlich ist wie am Anfang. Man merkt, dass die Grundlage gleichbleibend ist und die Tradition sehr wertgeschätzt wird. In letzter Zeit macht sich ein kleiner Generationswechsel bemerkbar, da viele junge Musiker dazukommen.

Ortenau Journal: Was wird sich nächstes Jahr verändern?

Jonas Huber: Alles. Der Name, das Wappen, das Kostüm und unsere Spielweise.

Ortenau Journal: Inwiefern ändert sich die Spielweise?

Jonas Huber: Bei Umzügen wollen wir tendenziell eher bekannte Lieder spielen und uns vom alten Marschschema lösen. Zwar müssen wir dann noch immer möglichst im Gleichschritt laufen, um den Takt zu halten, aber es wird sich etwas auflockern.

Ortenau Journal: Und mit welchem Namen wird man euch dann ansprechen?

Jonas Huber: Ton-Bänd. Der Name soll auch etwas vom Traditionelleren weggehen, also wir wollen vom Schema Fanfaren Abschied nehmen.

Ortenau Journal: Welche Wünsche und Erwartungen hast du an die neue Ära?

Jonas Huber: Meine Erwartungen sind auf jeden Fall, dass die Mitglieder mit dem gleichen Herzblut dabei bleiben und weitermachen, auch wenn sich einiges verändert. Außerdem freue ich mich, ein paar neue coole Lieder zu spielen.

Ortenau Journal: Sind Veranstaltungen/Highlights für das Jubiläum geplant?

Jonas Huber: Ja, im September ist die Veranstaltung zum Jubiläum in der Erwin Braun Halle in Oberkirch geplant. Aber da darf ich noch nicht zu viel verraten. Es wird auf jeden Fall einiges zu sehen geben. Das wird auch das letzte Mal sein, dass wir in der alten Uniform spielen.

Ortenau Journal: Fallen dir besondere Anekdoten oder Geschichten aus den vergangenen Jahren ein?

Jonas Huber: Eine coole Tradition, die sich jedes zweite Jahr wiederholt, ist, dass wir am Ende vom Oppenauer Umzug immer rückwärts durch den Torbogen laufen. Wir haben auch viele lustige Insider, da wird es nie langweilig

Ortenau Journal: Was macht den Fanfarenzug Oberkirch deiner Meinung nach besonders?

Jonas Huber: Der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe ist echt besonders. Das habe ich so noch bei keinem anderen Verein erlebt. Wir haben auch guten Kontakt zum Fanfarenzug aus Heidelberg und sind generell auf vielen großen Umzügen unterwegs. Also unsere Reichweite ist in letzter Zeit auch über die sozialen Medien stark gestiegen. (Instagram: @fanfarenzug_oberkirch)

Ortenau Journal: Wie kann man bei euch Mitglied werden?

Jonas Huber: Man kann einfach mal bei einer Probe vorbeischauen. Also normalerweise immer Freitags zwischen 20 und 22 Uhr.

Ortenau Journal: Wie ist die Stimmung bei euch Mitgliedern, wenn sich jetzt so viel verändert?

Jonas Huber: Die meisten gehen mit einem lachenden und weinenden Auge in die neue Ära. Natürlich freut man sich auf das, was jetzt auf uns zukommt. Aber es ist auch schwierig, das alte zurückzulassen. Nach dem letzten Umzug sind auch ein paar Tränen geflossen. Im Allgemeinen sind wir aber alle gespannt auf das nächste Jahr voller Veränderungen und neuen Herausforderungen.

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