Personalbeschaffung

Die wahren Leistungsträger: Tipps fürs Recruiting von Handwerkern & Co

Do-it-Jobs: Dachdecker
© Franz26/pixabay
Sie arbeiten bei jedem Wetter, reparieren kaputte Stromleitungen, bauen Straßen, halten Gebäude instand, verkaufen uns das Waschmittel oder steuern die LKWs auf den Straßen. Gemeint sind die Beschäftigten in sogenannten Do-it-Jobs. Ohne sie geht praktisch nichts. Sie halten alles am Laufen. Doch auch in diesen Jobs herrscht Fachkräftemangel. Arbeitgeber müssen deshalb ihr Recruiting optimieren, um genügend Personal zu finden. Hier gibt es ein paar Tipps für Personaler.

Do-it-Jobs bilden mit zwei Dritteln der Beschäftigten in Deutschland das Rückgrat der Arbeitswelt und umfassen Blue Collar, Grey Collar, Pink Collar sowie Basic White Collar Jobs. Sie sind für den reibungslosen Ablauf des täglichen Lebens unverzichtbar und erstrecken sich über Bereiche wie Pflege, Logistik, Einzelhandel, Handwerk und Administration. Doch trotz ihrer essenziellen Rolle werden diese Berufe oft nicht ausreichend gewürdigt – weder in der öffentlichen Wahrnehmung noch im Recruiting.

Wichtige Merkmale von Do-it-Jobs

Die Berufswahl in diesem Segment wird maßgeblich durch den Arbeitsalltag geprägt. Laut einer Umfrage von hokify (August 2024) geben 63 Prozent der Berufstätigen an, dass die Freude an der Arbeit eine entscheidende Rolle spielt. Darüber berichtet der Fach-Blog HR JOURNAL. 55 Prozent sind demnach stolz auf ihre Fähigkeiten und empfinden ihre Tätigkeit als wertvollen Beitrag zum großen Ganzen. Diese Faktoren führen zu höherer Zufriedenheit und gesteigerter Produktivität.

Do-it-Job-Arbeitnehmende streben nach Sinnhaftigkeit, Erfüllung und sichtbaren Ergebnissen ihrer Tätigkeit. Für sie sind konkrete Arbeit, soziale Interaktion und die Übernahme von Verantwortung zentrale Motivationen. So möchten beispielsweise 39 Prozent Verantwortung übernehmen, während 22 Prozent Abwechslung und Mobilität im Job schätzen.

Herausforderungen im Recruiting

Das Recruiting für Do-it-Jobs unterscheidee sich grundlegend von dem für klassische White Collar Positionen. Themen wie Homeoffice, Hunde im Büro oder Desksharing spielen hier keine Rolle. Die Zielgruppe habe spezifische Anforderungen, die durch klassische Recruiting-Methoden nicht immer erreicht werden, wie Jutta Perfahl-Strilka schreibt. Darauf sollten Personaler achten:

  1. Social Media als Schlüsselkanal:  Soziale Medien sind besonders effektiv, um junge und passive Kandidatinnen und Kandidaten anzusprechen, die nicht aktiv nach einer neuen Stelle suchen.
  2. Angepasstes Employer Branding: Statt Karrierechancen und Zusatzleistungen sollten Arbeitsbedingungen, Sinnhaftigkeit und der Alltag im Beruf betont werden.
  3. Mobile Recruiting: Menschen in Do-it-Jobs sind oft unterwegs und benötigen unkomplizierte Bewerbungsprozesse, die über das Smartphone abgewickelt werden können.
  4. Verzicht auf Hürden: Komplexe Bewerbungsanforderungen wie Motivationsschreiben sind hier fehl am Platz. Praktische Fähigkeiten und Erfahrung stehen im Vordergrund.
  5. Effiziente Prozesse: Schnelle und transparente Abläufe sind essenziell, da lange Wartezeiten potenzielle Talente abschrecken.

Zukunftsperspektiven

Die Zukunft des Recruitings für Do-it-Jobs liege in der Anpassung an die spezifischen Bedürfnisse dieser Zielgruppe. Ein einfacher und effizienter Bewerbungsprozess, mobile Lösungen und gezielte Kommunikation können dazu beitragen, die richtigen Talente zu gewinnen. Es gelte, die Werte und Motivationen der Beschäftigten in den Vordergrund zu stellen und diese Berufe in der Öffentlichkeit besser zu positionieren.

Do-it-Jobs seien unverzichtbar für das Funktionieren unserer Gesellschaft und Wirtschaft. HR-Profis und Recruiter müssen diese Bedeutung erkennen und gezielt Maßnahmen ergreifen, um die besten Talente für diese Berufe zu gewinnen und langfristig zu binden. Die Herausforderung bestehe darin, die Einzigartigkeit dieser Berufsfelder ins richtige Licht zu rücken und ihre Relevanz zu unterstreichen.

Zum Originalartikel:

Do-it-Jobs: 5 praxisnahe Tipps für erfolgreiches Recruiting

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