In den letzten Jahren sind die Krankheitstage in deutschen Unternehmen erheblich gestiegen. Auch wenn es von 2023 auf 2024 laut der Techniker Krankenkasse (TK) einen leichten Rückgang der Fehltage von Arbeitnehmern von 19,4 Prozent auf 19,1 Prozent gegeben hat, bleiben die Fehlzeiten für Arbeitgeber eine teure Angelegenheit. Und die Zahl der psychischen Erkrankungen hat auch 2024 weiter zugenommen. Daraus lassen sich Handlungsoptionen für Personaler ableiten.
Generalverdacht schadet der Motivation
Viele Führungskräfte ziehen aus dem hohen Krankenstand falsche Schlüsse. Während einige Unternehmen dies auf eine gestiegene Anzahl an Blaumachern zurückführen und sogar einen Karenztag fordern, zeigen Studien ein differenzierteres Bild. Denn die Zunahme von Krankheitstagen lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen. Neben der verbesserten Dokumentation durch Digitalisierung verstärken die Pandemie, globale Kriege und Krisen sowie wirtschaftliche Unsicherheiten bei vielen Arbeitnehmern die psychischen Belastungen. Gleichzeitig ist das Bewusstsein für Selbstfürsorge und Work-Life-Balance gestiegen. Mitarbeitende sind weniger bereit, ihre Gesundheit zugunsten beruflicher Anforderungen aufs Spiel zu setzen.
Dennoch hat sich in vielen Unternehmen laut dem Fachblog Personalwirtschaft eine Misstrauenskultur etabliert, die krankheitsbedingte Fehlzeiten kritisch beäugt und Mitarbeitende unter Generalverdacht stellt. Ein solches Klima schade jedoch nicht nur der mentalen Gesundheit der Mitarbeitenden, sondern auch der Unternehmenskultur insgesamt. Wer in einem Umfeld arbeitet, in dem Krankheit als Schwäche gilt oder gar infrage gestellt wird, sei weniger geneigt, sich rechtzeitig auszukurieren. Dadurch steige nicht nur die Krankheitsdauer, sondern es schadet auch der Produktivität. Die Motivation sinkt deutlich.
Gesunde Unternehmenskultur nötig
Gefragt sei vielmehr eine nachhaltige Unternehmensstrategie, die auf Vertrauen und Unterstützung setzt, statt auf Kontrolle und Misstrauen. Die Forderung nach einem Karenztag bewirke jedoch nicht etwa ein Absinken der Fehlzeiten. Ganz im Gegenteil. Sie suggeriert, dass Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden nicht vertrauen und kranke Menschen unter Verdacht stehen. Unternehmen, die langfristig erfolgreich sein wollen, müssen stattdessen auf eine gesunde Unternehmenskultur setzen. HR-Teams, Personaler und Chefs spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Es gibt fünf zentrale Maßnahmen, um eine solche Kultur zu fördern. Dazu gehören Empathie und Feedback, die aktive Einbindung der Belegschaft, eine Optimierung von Prozessen und des Arbeitsumfelds und nicht zuletzt sollten Arbeitgeber den Mitarbeitern flexible Arbeitsmodelle ermöglichen und Gesundheitsangebote unterbreiten. Die zeugt von Wertschätzung und senkt den Stresspegel.
Gesundheitsfördernde Kultur
Präventive Maßnahmen können ebenfalls dazu beitragen, Fehlzeiten zu senken. Resilienztrainings, klare Abgrenzungen zwischen Arbeit und Freizeit sowie die Bereitstellung von Tools zur mentalen Gesundheit unterstützen Mitarbeitende in herausfordernden Zeiten. Zudem ist es wichtig, dass Gesundheitsförderung nicht nur als individuelles Anliegen betrachtet wird, sondern fest in der Unternehmensstruktur verankert ist.
Fazit: Unternehmen sollten ihre Energie nicht darauf verschwenden, krankheitsbedingte Fehlzeiten zu kontrollieren, sondern stattdessen eine vertrauensvolle, wertschätzende und gesundheitsfördernde Kultur etablieren. Vertrauen und Empathie führen langfristig zu weniger Krankmeldungen, einer höheren Motivation und einem nachhaltigeren Unternehmenserfolg.
Wolfgang Huber/ChatGPT
Zum Ausgangsartikel: Diese gesunde Unternehmenskultur reduziert Krankheitstagen
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