„Es lief wie geschmiert. Wir können diesen Prozess so wiederholen“, sagte Zéhra Birol, die Personalverantwortliche bei Stahlbau Schauenberg mit Sitz in Kirchzarten. Die IHK Südlicher Oberrhein hat ein neues Kapitel in der Bekämpfung des Fachkräftemangels aufgeschlagen und in enger Zusammenarbeit mit der Auslandshandelskammer (AHK) Marokko, der DIHK und der IHK Trier ein Projekt zur Gewinnung marokkanischer Auszubildenden gestartet, wie es in einer Mitteilung heißt.
Sprachlich und kulturell vorbereitet
Die AHK Marokko habe die angehenden Azubis, die sich zuvor für eine Ausbildung in Deutschland interessiert hatten, in ihrem Heimatland gezielt angesprochen. Diese hätten in den vergangenen Monaten unter Federführung der AHK ein intensives Vorbereitungsprogramm mit Workshops in ihrem Heimatland absolviert. Ziel sei nicht nur das Erlernen der deutschen Sprache auf B2-Niveau gewesen. Sie seien auch kulturell auf das Leben und Arbeiten in Deutschland sowie auf die Themen Berufsschule und Duale Ausbildung vorbereitet worden. Auch bei der Vertragsschließung und im Visumsprozess habe das Kooperationsnetzwerk eine wichtige Rolle gespielt.
Und hier vor Ort kümmern sich Julia Gauerhof und Ibrahim Sarialtin (Fachberatung für Zugewanderte der IHK) intensiv darum, dass das Projekt nicht nur organisatorisch, sondern auch menschlich ein Erfolg wird. „Wir unterstützen sowohl die Auszubildenden als auch die Unternehmen beim ‚Ankommen‘ im Betrieb und nehmen hier eine Vermittlerrolle ein – auch in der Kommunikation mit Behörden“, sagen die beiden.
„Gute Erfahrungen“
„Es ist ein großer Schritt von Marokko nach Deutschland. Das haben Sie sich sicher gut überlegt“, lobte Simon Kaiser, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK, den Mut und die Bereitschaft der jungen Männer, ein völlig neues und ungewohntes Leben am südlichen Oberrhein zu starten. Der Auszubildende der Stihler Apparatebau & Maschinenfabrik in Lahr, Amine Feth, bedankte sich demnach für die Unterstützung aller Beteiligten. „Ich habe gute Erfahrungen gemacht, alle Kollegen helfen mir“, sagte er stellvertretend für die elf anderen.
Kaiser sieht das marokkanische Azubi-Projekt als wichtigen Aufschlag, wie die Gewinnung des Fachkräftenachwuchses aus dem Nicht-EU-Ausland künftig in geregelten Bahnen über die Bühne gehen kann. „Wir sehen uns in der Rolle des Pfadfinders für die Betriebe in unserer Region.“ Mit der erfolgreichen Zusammenarbeit werde der Grundstein für weitere Projekte dieser Art gelegt.
Förderprogramm des Landes
Neben der Gewinnung von Auszubildenden in Marokko versucht die IHK Südlicher Oberrhein auch, bereits in Deutschland lebende, geflüchtete Marokkaner für eine Ausbildung zu gewinnen, wie Julia Gauerhof auf Anfrage des Ortenau Journal erklärt. Hierfür gebe es das vom Ministerium für Arbeit, Wirtschaft und Tourismus des Landes Baden Württemberg geförderte „Kümmerer“-Programm. Das Ziel des seit 2016 existierenden Programms sei Integration durch Ausbildung. „Damit erzielen wir auch immer wieder Erfolge“, so Gauerhof.
Wolfgang Huber
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