Serie: „Gesundheit am Arbeitsplatz“ – Teil 2

Qi Gong am Arbeitsplatz: Wunderbare geistige und körperliche Entspannung

Qi Gong-Übungen
© Regina de Rossi
Die Arbeitswelt hat uns fest im Griff. Überstunden im Job sind an der Tagesordnung. Berufstätige sind oft am Limit. Wer Arbeit hat, muss oft mehr leisten, als noch vor wenigen Jahren. Viele Arbeitgeber bieten gesundheitsfördernde Maßnahmen am Arbeitsplatz an, um den Angestellten Erholung und körperliche und geistige Gesundheit zu bieten. Im heutigen Teil 2 unserer Serie „Gesundheit am Arbeitsplatz“ vertiefen wir noch einmal die Methode Qi Gong.

Der 10. Oktober wird international als Tag der Seelischen Gesundheit deklariert. Gesundheit ist längst kein rein körperliches Wohlbefinden mehr. Die psychische Gesundheit spielt eine ebenso wichtige Rolle. Gerade am Arbeitsplatz, wo man so viele Stunden seines Lebens verbringt, führen Stress und Überlastung zu vermehrten Ausfällen fähiger und eigentlich motivierter Arbeitnehmer.

Selbstfürsorge ist längst kein Modewort mehr. Was kann man selbst für sich tun, um sich selbst und den Anforderungen den am Arbeitsplatz gerecht zu werden? Mit unserer Reihe „Gesundheit am Arbeitsplatz“ haben wir weitere Übungen vorbereitet, die für einen neuen Energieschub und gleichzeitig für eine wichtige Ruhepause sorgen. Da Qi Gong ein weit verbreitetes Übungssystem im fernen China ist und überall durchgeführt werden kann, ohne sich dabei extra einzurichten, hier nochmal eine weitere Übungen.

Der „Kleine Energiekreislauf“ aus dem ersten Beitrag über gesunde Pausen am Arbeitsplatz lässt sich mühelos integrieren, ohne dass man seinen Arbeitsplatz verlassen muss. Für „Bewegtes Qi Gong“ wiederum eignet sich ein Platz im Freien am Besten. Wenn das nicht möglich ist, hilft auch ein weit geöffnetes Fenster.

Neue Kraft & Energie

Qi Gong „Das Glück einfangen“ , eine 15-minütige Übung im Stehen bringt neue Kraft & Energie! Die Jahrtausende alte Tradition des Qi Gongs lebt von der Vorstellungskraft. Daher ist es wichtig, sich zuerst in einen Ruhezustand zu begeben, sich abzugrenzen und für diesen Moment sich nur auf sich selbst zu besinnen. Man steht schulterbreit, der Blick ist entspannt in die Ferne gerichtet. Die Zehen leicht in den Boden krallen, die Knie durchgängig machen, heißt minimal beugen (so, dass kein Druck in den Oberschenkel entsteht). Den Bauchnabel leicht nach innen ziehen, damit richtet sich das Becken auf.

Schultern und Nacken entspannen. Die Arme hängen ebenso entspannt neben dem Körper. Der Blick ist locker in die Ferne gerichtet. Am Scheitelpunkt zieht dich ein Faden leicht nach oben, am Steißbein zieht dich ein Faden nach unten. Die Körperkraft wird so verteilt, dass nur drei Teile von zehn sich im Oberkörper, sieben im unteren Körperbereich befinden. Alles was sich an zuviel „Fülle“ im oberen Körperbereich, vornehmlich im Kopf befindet, macht Beschwerden wie Bluthochdruck, Tinnitus, Kopfschmerzen, Gedankenkreisen u.v.m. „Oben leicht unten stabil“ ist die Devise.

Inneres Lächeln

Um auch den Geist zu entspannen gilt es, das Gesicht zu entspannen, vor allem den Bereich zwischen den Augen. Mit den Ohren weit in den Kosmos hineinhören, dem Herzen zulächeln. Probier einmal aus, welche Wirkung es auf deinen Körper hat, wenn du ein leichtes Lächeln aufsetzt. Es wird dich überraschen. In die Ruhe treten Nimm dir für diese Phase „In die Ruhe treten“ mindestens fünf Minuten bewusst Zeit. Versuche, dich nur auf dich selbst zu konzentrieren. Atme entspannt und bewusst bis in den Unterbauch hinein und lege deine Hände dabei auf den Nabelbereich, den Sitz der Primärenergie. Die Arme hängen entspannt neben dem Körper. Dann die Handflächen nach außen drehen und die Arme seitlich anheben. „Das Glück einfangen“ Dabei mit den Händen „gutes Qi schöpfen“ und sie schließlich über dem Kopf zusammenführen.

Die Arme bilden dabei einen entspannten Bogen. Die Fingerspitzen der Mittelfinger berühren sich. Oben abgekommen zeigen die Handflächen nach unten, Richtung Erde. Du machst eine ausleitende Bewegung mit deinen Händen, so als wolltest du alles in die Erde hinein geben, was belastet: Stress, Unruhe, negative Emotionen und mehr. Gleichzeitig gibst du dabei neues, frisches Qi, das du zuvor mit den Händen geschöpft hast, von oben in den Körper hinein. Im Qi Gong sagt man, „Vorstellungskraft und Qi“ folgen einander. Je besser du dich auf dieses Bild einlassen kannst, desto wirkungsvoller ist diese sehr alte Übung.

„Die Ernte einbringen“

Wiederhole die Übung vier bis fünf Mal. Lege dann deine Hände auf den Nierenbereich, um die Übung sicher abzuschließen. Verweile dort einige Zeit und richte dann von den Nieren ausgehend deine Fingerspitzen nach vorne und „schließe das Gürtelgefäß“ (Körpermitte) so weit, bis deine Hände auf dem Nabelbereich übereinander liegen. Verweile mindestens fünf Minuten um das Qi zu sammeln. Dann den Körper wieder ins Wachbewusstsein zurück holen: Dazu reibst du deine Handflächen kräftig aneinander. Dann gehst du in dein Gesicht und reibst es ebenfalls kräftig hoch und runter. Die Hände erst links und dann rechts in den Nacken legen um diesen kräftig zu reiben, die Ohren drücken, kneten reiben und massieren. Das mittlere Brustbein klopfen um die Thymusdrüse zu aktivieren und schließlich den ganzen Körper bis zu den Füßen kräftig abklopfen. Das Ergebnis: Wunderbare geistige und körperliche Entspannung und Erfrischung zugleich.

Quelle: Regina de Rossi, Qi Gong – Lehrerin

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