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Ausbildungsmarkt

So können Betriebe freie Ausbildungsplätze besetzen

© aniset
Seit 2014 hat sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt drastisch verschlechtert. So stehen 100 offenen Lehrstellen nur 78 ausbildungsbereite Jugendliche gegenüber. In Baden-Württemberg ist dieses Verhältnis noch schlechter. Viele Betriebe finden nicht genug Nachwuchs. Hilfe bieten oft die Handwerkskammern an. Hier gibt es Tipps, wie Unternehmen gegensteuern können.

Wenige Wochen vor Beginn des Ausbildungsjahres sind in Deutschland immer noch Tausende Lehrstellen unbesetzt. 253.600 offenen Stellen stehen 171.560 Jugendliche gegenüber, die noch eine Berufsausbildung anstreben. Das Verhältnis ausbildungsbereiten Jugendlichen und offenen Stellen beträgt laut Zahlen der Bundesagentur für Arbeit 78 zu 100. Die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern stehen demnach besonders schlecht da, wie die „Personalwirtschaft“ berichtet. Hier liegt das Verhältnis zwischen 56 und 64 zu 100. Für Ausbildungsbetriebe in der Ortenau dürfte es also schwer sein, ihre Plätze noch rechtzeitig zu besetzen.

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks nennt verschieden Möglichkeiten für Jugendliche und Unternehmen, um Lehrstellen zu vermitteln. Wichtig seien Praktika. Gerade in den Sommerferien könnten Azubis sich über ein Betriebspraktikum in ihrem Wunschberuf orientieren. Die Betriebe könnten beispielsweise per Speeddatings, Schulprojekte und Social Media-Postings Kontakt mit potenziellen Bewerbern aufnehmen. Wichtig sei eine moderne Karriereseite auf der Unternehmenswebsite.

Ein bekanntes Phänomen sei laut dem Bericht auch das „Ghosting“. Damit bezeichnet man das Abbrechen einen bereits aufgenommenen Kontakts zur Anbahnung einer Ausbildung ohne Erklärung. Auch nach Beginn der Ausbildung komme dieses Phänomen immer wieder vor. Bereits 60 Prozent der Ausbildungsbetriebe haben einer Studie zufolge schon Erfahrung mit „Ghosting“ gemacht. Unternehmen könnten mit einem professionellen Onboarding den künftigen Azubi schon vor Ausbildungsbeginn binden. Regelmäßiges Feedback könne ebenfalls dazu beitragen, „Ghosting“ zu vermeiden.

Weitere Tipps für Ausbildungsbetriebe gibt es im Originalartikel. Hilfe gebe es auch von den Handwerkskammern, z. B. In Form von Fortbildungen im Online-Recruiting.

Zum Originalartikel: Personalwirtschaft

Siehe auch hier: Ortenau Journal

Wolfgang Huber

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