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Restaurant-Kritik

Das „Franz“: Vom Pflegedienst zum gastronomischen Hotspot

Gericht im Restaurant "Franz" in Achern
© Maria Boyd
Seit über dreißig Jahren führt die Familie Schreiner einen Pflegedienst in Achern. Mit dem Spatenstich für das neue Pflegezentrum „Carrée an der Glashütte“ erfüllte man sich auch den Wunsch nach einem Speisesaal der Extraklasse. So bietet das „Franz“ neben einer vielfältigen Speisekarte auch Begegnungen zwischen Bewohnern und Gästen. Unsere Autorin Maria Boyd war dort: Eine Hommage an eine vergessene Lebenskultur.

Das Pflegezentrum steht für hohe Lebensqualität und bietet Menschen mit Betreuungs- und Pflegebedarf ein neues Zuhause in einer stilvollen Atmosphäre. Ein regulärer Speisesaal, wie man Ihn sonst vielleicht kennt, war einfach nicht die Vision der Familie. Das Leben steht im Vordergrund. Der Genuss und das Beisammen sein. Franz ist nicht nur der Namen des Großvaters und des gleichnamigen Architekten des Objektes, das „Franz“ steht als Sinnbild für eine Generation, deren Lebensart in Vergessenheit geraten ist.

Es ist eine Hommage, eine Leinwand für eine Erinnerung, wie die Familie die Gastronomie kennen und schätzen gelernt hat. Es war wichtig von dem allgemeinen Catering und Convenience-Produkten in Großraumküchen Abschied zu nehmen und Speisen mit natürlichen Zutaten selbst zuzubereiten. „Essen wie bei Muttern“ steht im Mittelpunkt und mit Betriebs- und Restaurantleiter Sebastian Pepin und Koch Günter Walter wird das mit frischen Zutaten und mit Liebe zum Detail umgesetzt.

Teil des Pflegezentrums

Das Ziel ist es, den Bewohnern täglich neue Eindrücke zu geben: raus aus den vier Wänden. Soziale Kontakte zu pflegen mit anderen Bewohnern, Gästen und natürlich den Mitarbeitern. Das Restaurant „Franz“ öffnete im Mai 2022 seine Türen und ist nicht nur integrierter Teil des Pflegezentrums selbst, sondert bietet auch der Öffentlichkeit einen Platz zum Verweilen und das Leben und das Essen zu zelebrieren.

Familie Schreiner war es wichtig, mit der Schließung zahlreicher Betriebe in der Umgebung und mit dem Umschwung durch Corona, Achern mit einem Restaurant zu bereichern, welches für jegliche Anlässe ausgestattet ist. Einen Ort zu erschaffen, in dem das Wohlfühlen an erster Stelle steht. Durch ein modernes Design, helle Farben und Licht durchflutete Räume, bietet das Restaurant viel Platz für Familienfeiern, Business Lunches, Hochzeiten und andere Events. Der Billard- und Kickertisch, bequeme Stühle und die Vielzahl von Couchbänken sollen an die Gemütlichkeit der alten Gasthäuser erinnern, in denen man stundenlang mit Familie und Freunden die Abende verbracht hat.

Aber auch die Geschichte, auf der das Carée gebaut wurde, wollte man nicht in Vergessenheit geraten lassen. Und so findet man viele industriell angehauchte Design-Elemente und Glas-Dekorationen im Restaurant, um an die Vergangenheit der Glashütte zu erinnern. Das Franz ist sieben Tage die Woche geöffnet. Die Karte reicht von Frühstück über Mittagstisch, Kaffee und Kuchen und natürlich eine ausgiebige Speisekarte für abends. Badische Küche mit Akzent, authentisch und zu fairen Preisen – so wird es angepriesen. Die Auswahl geht von Salaten, Wiener Schnitzel und Schweine Medaillons an Cognac-Rahmsoße über zu Veganen und Vegetarischen Gerichten bis hin zum Badischen Vesper und hausgemachten Schokoladen-Brownies mit Vanilleeis.

Der Mensch im Vordergrund

Für jeden Geschmack ist etwas zu finden. Das „Franz“ möchte immer wieder etwas Neues anbieten und versucht sich ständig weiterzuentwickeln. Somit sind im Moment Badische Tapas am Dienstag im Angebot, das Franz Grillbuffet am Samstag und Sonntags Brunch. Neben leckerem Essen stehen zwei bestuhlte Terrassen zur Verfügung. Der Kinderspielplatz, freie Boules und das Große Freiland-Schachbrett bieten den Gästen Unterhaltung zwischen den Gerichten. Familie Schreiner führt ein Unternehmen mit Herz und den Menschen im Vordergrund, ob in der Pflege oder im Restaurant. Man fühlt sich wohl und gut aufgehoben. Das „Franz“ bietet auch Catering für außerhalb an, alles individuell zugeschnitten auf die Gäste. Je nach Wünschen oder Event kann man überall hin ein Stück Franz mitnehmen.

Was die Zukunft bringt, weiß die Familie noch nicht, aber an Ideenreichtum mangelt es bestimmt nicht. Man kann sich auf einiges gefasst machen, da der Gastraum für 150 Personen und die zwei Terrassen für 100 Gäste viel Potenzial bieten. Ich werde auf alle Fälle noch einmal vorbeischauen, denn eine Lebenskultur kann nur durch Hilfe anderer aufrechterhalten werden. Mit viel Liebe und viel Genuss. Wir sehen uns im „Franz“!

Maria Boyd

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