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Restaurantkritik

„Kantine Offenburg“: Sandwiches, die mitten ins Herz treffen

Backsteingebäude Restaurant "Kantine Offenburg" Fassade
© Maria Boyd
Vor über 150 Jahren war das Kesselhaus das Kraftzentrum für die Spinnerei und Weberei Offenburgs und führte zu seiner ersten Blütezeit. Der Künstler Stefan Strumbel verwandelte nun das Gebäude in einen Kunst-Hot Spot. In einem Anbau haben Willi Schöllmann und Martin Kammerer die „Kantine Offenburg“ eingerichtet. Dort gibt es Sandwiches und Hot Dogs. Für unsere Autorin Maria Boyd sind diese ein kulinarisches Highlight.

Es ist eine Hipster-Location mit Geschichte: Nach der Schließung verfiel das Gebäude, sowie die Geschichte und wurde zum Schandfleck der Offenburger Architektur. Seit dem Erwerb der Immobilie durch den Offenburger Künstler Stefan Strumbel ist das alte Kesselhaus am Mühlbach ständig in den Medien gewesen. Nach drei Jahren Bauzeit verwandelte Strumbel das alte Gebäude in einen Kunst-Hot Spot, in dem unterer anderem sein Atelier im ehemaligen Maschinenraum zu finden ist. Auch eine Filmproduktion und Tonstudio, das Forest Studio und die OG Projects – Art, Exhibition, Magazine und Events haben im unteren Bereich Platz gefunden. Den Anbau zur Ostseite hat Strumbel erweitern lassen, um Platz zu schaffen für die Offenburger Urgesteine der Gastronomie Willi Schöllmann und Martin Kammerer mit Ihrem kulinarischen Verfangen: „Kantine Offenburg“.

Klein und kompakt Im Gegenzug zu dem Gigantischen Kesselhaus mit seinen roten Backsteinen und der wunderschönen Fensterfront, ist der erste Eindruck der Kantine doch sehr ernüchternd. Der kleine Gastraum mit knapp zehn Tischen ist umgeben von bunter Kunst und natürlich dem gigantischen Tannenzapfen aus Corten-Stahl, der an einem alten Kranhacken von der Decke im Eingangsbereich hängt und an die industrielle Vergangenheit erinnern soll. Neben der Kunst an den Wänden ist die offene Küche am Ende des Raumes einfach ein Hingucker.

Ein kuliniarische Erlebnis

Das Menü ist überschaubar und Entscheidungen sind leicht getroffen. Wir haben uns für das Teriyaki Sandwich, den Hot Dog und Pommes entschieden. Lange mussten wir nicht warten, da wir frühzeitig da waren und der Abendbetrieb noch nicht gestartet hat. Das Teriyaki Sandwich bestand aus einem Ciabatta Baguette mit Tofu, Kraut, Chili, Petersilie und Teriyaki Sauce. Ich hatte keine großen Erwartungen, da ich weiß, dass es nicht einfach ist Tofu schmackhaft für jedermann zu verarbeiten. Aber das Sandwich hat mich mitten ins Herz getroffen, wie der Slogan hinter der Kasse verlauten lässt. Das leicht getoastete Ciabatta, das knackig frische Kraut, die Schärfe der Chili und die leichte Süße der Teriyaki Soße in Kombination mit dem Tofu. Es war vom ersten bis zum letzten Bissen ein kulinarisches Erlebnis, und das bei einem Sandwich.

Der Hot Dog war klassisch. Lange Rote vom Metzger Dirr, Senf, Mayo, Ketchup und Röstzwiebeln. Es war gut, aber es könnte auch geschmacklich noch einmal etwas mehr Gewürz haben. Die Pommes allerdings. Die Pommes. Ich bin kein Fan. Ich liebe alles aus Kartoffeln, aber Pommes sind meist das letzte, was ich mir bestellen würde. Somit muss ich allerdings hiermit erklären, dass die Pommes aus der Kantine einfach unschlagbar sind. Der Geschmack, die unglaubliche Knusprigkeit, kann jeden Pommes Kritiker überzeugen. Weiter so.

Ich werde die „Kantine Offenburg“ auf alle Fälle im Auge behalten. Die Sandwiches variieren und bieten somit ständig eine neue Abwechslung an. Die große Terrasse und die historische Pracht des Gebäudes lassen einfach nur so von wunderschönen Sommernächten träumen mit Freunden, Familie, Musik und Kunst.

Maria Boyd

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