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Kunstsommer

16. Illenauer Kunstsommer: Ruhepol und Schaffenskraft

© Regina de Rossi
Kreative Stille bestimmte die Räume der Illenau Werkstätten in der ersten Ferienwoche in Achern. Zum 16. Mal hatte der Illenauer Kunstsommer seine Gäste für diese besondere Auszeit eingeladen und unter Anleitung namhafter Dozenten durften wahre Kunstwerke entstehen. Der Illenauer Kunstsommer verdankt sein Bestehen dem verstorbenen Künstler Franz Rothmund. Das Konzept überzeugte erneut alle Beteiligten.

Seine Idee, Kunst jedem zugänglich zu machen, der den Drang verspürt zu malen, zu modellieren, gute Fotos zu machen oder aus einem rohen Stück Holz ein Bildnis zum Anfassen zu gestalten, wurde weitergetragen. Ein versiertes Team um die Bildhauerin Christiane Messerschmidt, Bildhauer Manfred Emmenegger-Kanzler und dem Fotografen Florian Hofmeister kümmert sich seit Jahren darum, namhafte Dozenten zu finden, die bereit sind, zu lehren. Sie werden zwei Mal hintereinander eingeladen und so ergibt sich nicht selten eine willkommene Wiedersehensfreude.

So sind im letzten Jahr unter der Anleitung von Holzbildhauer Peter Hauck aus Emmendingen kreative Stelen entstanden. Weit über die Illenauer Holzwerkstatt war das Geräusch der Motorsäge zu hören, für die meisten der zehn Teilnehmer die erste Begegnung mit dem lautstarken Gerät.

Verblüffende Ergebnisse

„Eine tolle Aktion“ erinnert sich ein Teilnehmer, „deshalb war ich dieses Mal gerne wieder dabei“. Peter Hauck hatte in diesem Sommer jedoch eine stattliche Anzahl von Gipssäcken dabei, Alabastergips und so glich die Werkstatt bald einer alten Mühle. Die Ergebnisse allerdings verblüfften.

Um Textilkunst ging es bei der Straßburgerin Anett Andersch. Hier entstanden aus Stoffresten, Spitzen, Borden und Knöpfen, kunstvoll gepaart mit Upcycling-Produkten, großartige Objekte. „So schön habe ich mir den Kunstsommer nicht vorgestellt“, strahlt indessen eine der Teilnehmerinnen, die sich gerade mit einer Tasse frischem Kaffee versorgt hat. Eingestimmt auf den Tag hat sie sich mit Qi Gong-Übungen, die morgens angeboten wurden und die für sie „die ganze Woche abrundeten!“

Bunte Bilderwelt

Im Atelier war der große Raum ausgelegt mit grünem Kunstrasen, was die Atmosphäre fast gemütlich unterstrich. Auch hier herrschte diese kreative Stille, die entsteht, wenn man sich auf eine Sache konzentriert und die die Essenz einer solchen Kunstwoche ausmacht: „Runterfahren, abschalten und sich selbst neu entdecken!“ Der Maler Peter Blum aus Gengenbach unterrichtete hier in dieser Woche zehn TeilnehmerInnen. Das Ergebnis war ein bunte Bilderwelt, eine Vielfalt an Farben und Formen, orientiert an der Natur.

Der größten Herausforderung hatten sich die Kunstbeflissenen wohl mit dem Thema Keramik gestellt. Schon im vergangenen Jahr war Ulrich Schumann dabei, ein Keramikkünstler, der für diese Woche sogar aus Berlin angereist war. Unter seiner professionellen Anleitung entstanden zwei bis dreifarbige Objekte und Gefäße, die mit sehr viel Sorgfalt geschaffen wurden. „Ich war mir lange nicht sicher, ob mein Adler wirklich etwas werden würde“, so eine Frau aus Köln, die diesen Kunstsommer gemeinsam mit ihrer Schwester belegte, die in Australien wohnt.

Gemeinschaft und Freude

Kurzum, eine bunte, vielfältige, kurzweilige Woche, die ganz dem kreativen Tun gewidmet war und somit Ruhe und Entspannung, aber auch Gemeinschaft und Freude brachte. Viele wollen nächstes Jahr wiederkommen und das spricht für dieses Gesamtkonzept.

Regina de Rossi

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