Die völkerrechtswidrige Zwangsrekrutierung von 130.000 Elsässern in die Wehrmacht, von denen fast ein Drittel nicht mehr von der Front zurückkehrte, prägte das Bewusstsein der Elsässer und ihre Beziehung zum neuen Deutschland tiefgreifend. Das Rad der Geschichte dreht sich jedoch weiter. 1961 werden General de Gaulle und Bundeskanzler Adenauer den Elysée-Vertrag unterzeichnen. Der Vater der Familie Strumpfmann, Alois, ist ein ehemaliger Zwangsrekrutierter. Er hat Schwierigkeiten, sich bei seinen drei Töchtern verständlich zu machen, die auf die Zukunft, die Konsumgesellschaft und die Yéyé-Musik ausgerichtet sind. Die Mutter Anna, die den ganzen Tag Schlager im deutschen Radio hört, versucht so gut es geht, den Zusammenhalt der Familie zu wahren. Doch ihre Aufgabe ist nicht leicht, denn das Familienleben wird ständig von einer neuen Welt erschüttert, die sich in einer sozialen und kulturellen Revolution befindet.
Theaterleiter Edzard Schoppmann inszeniert mit dem Stück des Johann-Peter-Hebel Preisträger Pierre Kretz ein Stück elsässische Heimat- und Zeitgeschichte. Eine Region, die über Jahrhunderte Spielball zwischen Deutschland und Frankreich, mit Straßburg als Hauptstadt zur Wiege eines versöhnten Europas wird.
Der im Elsass geborener Autor Pierre Kretz wurde 2024 mit dem Johann-Peter-Hebel-Preis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Verliehen wurde der Preis anlässlich des Geburtstags von Johann Peter Hebel (1760-1826) am 10. Mai 2024 im Rahmen des Hebelfest in Hausen im Wiesental.
Besetzung:
Alois Luc Fontaine Anna Rachel Bernardinis Marie-Thérèse Henrietta Teipel Marie-Jeanne Kira Wladarz Marie-France Léa Zehaf Autor Pierre Kretz
Inszenierung Edzard Schoppmann, Choreografie Yaroslava Gorobey
Sprache Elsässisch
Termine:
03.10.2024 | 20:00 Theater Eurodistrict BAden ALsace Neuried
27.10.2024 | 18:00 Theater Eurodistrict BAden ALsace Neuried
08.11.2024 | 20:00 Bürgerhaus Neuer Markt Bühl
15.11.2024 | 20:00 Rheingießenhalle Rust
16.11.2024 | 20:30 Relais Culturel d’Erstein Erstein
22.02.2025 | 20:00 ArtRhena Vogelgrun
Tickets im Internet: Reservix
Pressestimmen:
„Cette pièce est un exemple merveilleux de la culture alsacienne, de l’identité alsacienne, des forces et des faiblesses d’une région très particulière. Surtitrée en Français, la pièce est accessible même aux non-alsacophones et elle a le potentiel de devenir une référence en la matière. (…) On ne peut que remercier Pierre Kretz et la troupe de Theater BAAL de faire vivre toute la noblesse de la culture alsacienne et transrhénane !“
– Kai Littmann – eurojournalist.eu – 04.11.2019
“ (…) diesem Mundart-Stück, das Heiterkeit und Tiefgang ganz wunderbar verbindet, persönliches Erleben und die große Weltgeschichte, und ganz nebenbei den Kultur- und Konsumwandel liebenswert in Szene setzt.“
– Badische Zeitung – 24.10.2023
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