Laut dem IHK-Report Unternehmensgründungen steigt der Anteil an Frauen, die sich zu Existenzgründungen beraten lassen wollen, auf 43 Prozent im Jahr 2024. Damit erreicht dieser Anteil einen Rekordwert. Immer mehr Frauen wollen sich offenbar den Traum vom eigenen Business erfüllen. Die Gründe sind vielfältig. 90 Prozent der Frauen schätzen demzufolge die Möglichkeit, ihre eigenen Pläne umsetzen zu können und eigenverantwortlich zu arbeiten.
Veranstaltungen mit Reichweite
Es geht auch um die Themen Selbstverwirklichung und Lifestyle. Alle diese Frauen verfolgen ihren Traum von der unternehmerischen Freiheit und Unabhängigkeit, verbunden mit der Möglichkeit, ihr berufliches Leben durch Flexibilität mit dem Privatleben in Einklang zu bringen. So hat die Toy- und Dessousberaterin Katharina Schäpermeier aus Rheinau nach Veranstaltungen Ausschau gehalten, die eine gewisse Reichweite bieten, um mit ihrem kleinen Business sichtbar zu werden.
Bei ihrer Suche ist sie schnell auf die Party-Reihe „Mama geht tanzen“ gestoßen, die damals in Clubs in Karlsruhe und Rastatt stattfand. „Ich dachte, das würde doch mit meinen Themen gut zusammenpassen“, sagt Katharina. Sie hat dann mit der Veranstalterin telefoniert. Zunächst dachte sie, die Clubs würden die Partys organisieren und es wäre ein lokale nordbadische Idee. „Die Veranstalterin hat mir dann das Prinzip von „Mama geht tanzen“ erklärt. Tatsächlich handelt es sich um ein Franchise-Unternehmen und es würden noch Mitstreiterinnen gesucht, die bei sich in der Region solche Events organisieren.“
Seit Sommer 2024 in der Ortenau
Nachdem sie sich das Konzept vor Ort genauer angeschaut hatte, war sie davon völlig begeistert. „Die Idee wurde total gut angenommen, die Stimmung war super. Frauen unter sich, darunter viele Mamas, aber nicht ausschließlich“, erzählt Katharina. Auch waren verschiedene Altersgruppen vertreten. Spontan dachte sie, es sei schade, dass es das in ihrer Region noch nicht gibt. Doch schnell war der Kontakt zu den Köpfen hinter dem Franchise-Unternehmen hergestellt. Katharina musste nicht lange überlegen und bietet seit dem Sommer 2024 „Mama geht tanzen“-Partys in der Ortenau und dem Raum Freiburg an.
Die Idee hatten die beiden Gründerinnen Anna und Andrea aus Wuppertal Ende 2022. Ihre Vision: „Ganz viele glückliche Frauen und Mamas, die tanzen, wie früher und sich einfach gut dabei fühlen – glücklich und frei! Inzwischen gebe es 35 Partnerinnen in Deutschland , Österreich und der Schweiz. Die Getränkeausgabe werde von den jeweiligen Clubs organisiert. Den Franchise-Partnerinnen stehen dagegen die Eintrittsgelder zu. Der Eintritt ist mit 12 Euro im Vorverkauf moderat. An der Abendkasse gibt es nur ein kleines Kontingent an Karten. Die Planung und die Werbung gehören ebenfalls zu den Aufgaben der Frauen. Die Clubbetreiber können zudem ein neues Publikum ansprechen. Eine klassische Win-Win-Situation.
Passendes Folgeprogramm
„Wie der Name schon sagt, sprechen wir damit hauptsächlich Mamas an. Die Partys dauern von 20 bis 23 Uhr. So können die Frauen feiern gehen, bevor die Clubs regulär um 23 Uhr öffnen“, erklärt Katharina, selbst zweifache Mutter. Gerade wenn die Kinder nachts noch häufiger wach werden oder man am nächsten Tag fit sein möchte, sei 23 Uhr zu spät, um noch weg zu gehen. Der Zeitkorridor sei genau die Zeit, in der die Kinder schon eingeschlafen sind und sich in der ersten Tiefschlafphase befinden.
Diejenigen, die noch länger im Club bleiben wollen, können das natürlich auch tun. Die Clubbesitzer achten dabei auf ein anschlussfähiges Folgeprogramm. In Lahr beispielsweise steht ab 23 Uhr eine Plusminus 30er-Party an, in Haslach eine Ladies Night. Zu den Partys kommen sowohl Mamas mit kleinen sowie größeren Kindern. „Die Frauen, die keine Kinder haben, können einfach nur die Atmosphäre genießen, ausschließlich unter Frauen.“
Bedürfnisse der Mamas im Vordergrund
Es ist auch eine Vorgabe durch die Betreiber des Dach-Unternehmens, dass die Franchise-Partnerinnen selbst Kinder haben sollten. Das Motto: „Von Mamas für Mamas“. So wissen diese am besten, wo die Knackpunkte im Alltag einer Mutter liegen und welche Bedürfnisse sie haben. Um 19.30 Uhr beginnt der Einlass und um 20 Uhr ist die Tanzfläche meist schon voll. Das sei auch der Vorteil gegenüber dem normalen Club-Geschehen, wo es immer länger dauere, bevor man richtig abtanzen könne. Und um 23 Uhr können die Besucherinnen schon wieder nach Hause zu den Kindern.
Charakteristisch für die Party-Reihe ist auch, dass die Wahrscheinlichkeit, plump angebaggert zu werden, gegen Null tendiert. Katharina und ihre Kolleginnen nennen das „Save Space“. Die weiblichen Gäste können sich kleiden, wie sie möchten. Sei es in lockeren Jeans und T-Shirt oder mit dem Kleid, das schon seit drei Jahren im Kleiderschrank hängt und es nun eine Gelegenheit gibt, es auszuführen. „Es ist eine richtig gute Stimmung. Frauen unter sich. Jede kann so sein, wie sie ist, ohne sich verstellen zu müssen“, freut sich Katharina. Bei der Musik sei für jeden Geschmack etwas dabei. Von aktuellen Charts über Hiphop und Rock bis zu 80er- und 90er-Jahre-Sound mit dazugehörigem Nostalgie-Effekt. Eben das, was die heutige Elterngeneration damals alles so gehört hat. Techno und Schlager wird jedoch etwas außen vor gelassen.
Besuchermagnet
Zu Beginn bekommt jeder Gast einen „Welcome Shot“, einen Schnaps. Es gibt dabei auch eine alkoholfreie Version. Auch in der Ortenau und den umliegenden Gegenden zieht das Konzept viele Gäste an. Die erste Party hat Katharina in Achern organisiert, im Dezember folgen die Städte Haslach i. K., Freudenstadt und Lahr. Im Januar ist dann wieder Achern an der Reihe, gefolgt von Oberkirch. Weitere sollen folgen. Das Ziel ist es, an jedem Ort bzw. Club im Dreimonatsrhythmus präsent zu sein. Die Mamas sollen regelmäßig die Gelegenheit haben, ausgehen zu können.
Überrascht von dem bisherigen Erfolg ist Katharina nicht: „Es hat sich tatsächlich so entwickelt, wie ich es mir vorgestellt habe“, verrät sie. „Ich hatte mich ja woanders schon davon überzeugt, wie gut das Konzept funktioniert. Nicht zu unterschätzen sei die intensive Organisationsarbeit, die damit einher gehe. Zur Zeit übt Katharina die Tätigkeit noch nebenberuflich aus, blickt jedoch schon voller Vorfreude voraus: „Wenn es weiter so gut läuft, steht einer Hauptberuflichkeit nichts mehr im Wege.“
Willkommene Auszeit
„Mama geht tanzen“ ist ein ganz heißer Tipp für Mütter, die – oft alleinerziehend – wenigstens ab und zu eine kleine Auszeit aus ihrem stressigen Alltag mit der Arbeit und den Kindern und den vielfältigen Verpflichtungen in Job und Erziehung nehmen wollen. Einfach ausgelassen feiern und tanzen, um den Kopf frei zu bekommen und die Batterien wieder aufzuladen. Am nächsten Tag geht es dann weiter, so lange, bis die nächste Party auf dem Plan steht. Es ist ein gelungenes, in sich schlüssiges Format, das hervorragend in die Zeit passt und die Damenwelt aufhorchen lässt. Fast so, als hätten die Mamas darauf gewartet.
Man muss sehen, wie sich alles weiterentwickelt. Die meisten Locations haben eine Kapazität von 300 bis 400 Leuten und waren bei Katharinas „Mama geht tanzen“-Terminen bisher zu 75 Prozent ausgelastet. Sie hat also durchaus noch etwas zu tun, bis alle Mamas der Region Bescheid wissen. Doch das wird die Jungunternehmerin sicher zügig bewerkstelligen können, arbeitet sie doch hauptberuflich derzeit im Marketing.
Im Internet können Interessierte die Termine einsehen und auch hier: Tickets im Vorverkauf bestellen.
Wolfgang Huber
Ödsbacher Straße 6
77704 Oberkirch
Telefon: +49 7802 916 99 43
E-Mail: info@brandmediaberlin.de
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