Von Regina de Rossi
Der Gastronom Schöllmann, der zudem die Zauberflöte, die Reithalle und das Schöllmanns, hoch oben über der Stadt betreibt, hatte erneut junge Künstler eingeladen, um ihnen eine gebührende Ausstellungsfläche zu bieten. „Die Kunstwerke bleiben hier bis zur nächsten Ausstellung. Werden sie verkauft, so sind wenigstens die Drucke hier zu sehen!“, erklärt Schöllmann. Damit möchte der Hotelier seinen Gästen die Möglichkeit bieten, während ihres Aufenthalts im Hotel Union Kunst genießen zu können.
Nachhaltigkeit unterstrichen
Die Auswahl der Ausstellung der Reihe „UNION culture vol.3“ und dem Titel ONE NIGHT TO STAND FOR könnte nicht unterschiedlicher sein. Zu sehen ist Art-Print, Malerei, Fotografie und, sehr erstaunlich, Wandteppiche. Doch diese haben eine wirkliche Aussagekraft. Kim Schöllmann, die Tochter des Hauses, hat gerade ihr Studium in Modedesign abgeschlossen. Textil, das ist auch ihr Medium geblieben, allerdings in Form von naturreiner Wolle: „Das reine, echte Material ist mir sehr wichtig“, so die junge Künstlerin und möchte damit die Nachhaltigkeit unterstreichen, die in der Mode nicht immer berücksichtigt werde.
Ihr Weg zur Wandteppichdesignerin begann mit einer einfachen Knüpfarbeit. „Diese Bilder aber sind mit einer Wollpistole „geschossen“, sagt sie. „Der Untergrund ist viel dichter als beim Knüpfen.“ Jeder einzelne Wollfaden wir hier ins Gewebe geschossen. Was begeistert, ist das Resultat. „Dieses Bett hier ist eine Hommage an das Hotel“, erzählt sie lächelnd. Zu sehen ist ein buntes Werk in entsprechender Form. Besonders eindrucksvoll ist ihr Werk „Spieglein, Spieglein“, das drei unterschiedlich große Spiegelflächen in grüner Wolle darstellt. Flächen, die von kleineren, bunt getufteten Inseln unterbrochen werden und aufzeigen sollen, dass ein Spiegelbild nie die reine Schönheit, sondern auch Unebenmäßigkeiten aufzeigt, die es zuzulassen gilt.
Außergewöhnliche Fotoarbeiten
Die zweite Künstlerin, Leah Stephan ist stolz darauf, hier ihre erste Ausstellung zu haben. „Eine große Ehre“, lacht sie glücklich. Gelernt hat Leah Stephan Kommunikationsdesign. „Heute fühle ich mich eher in der Kunst zu Hause“, sagt sie und gerne bestätigt man ihr das Talent, außergewöhnliche Fotoarbeiten zu erstellen. Ihre Intension, die Persönlichkeit des Menschen hervorzuheben, ihn in besonderen Situationen und Räumlichkeiten darzustellen und damit hoch interessante Arbeiten zu gestalten, ist gelungen. Die überwiegend Schwarzweiß-Fotografien lassen den Blick lange auf den Bildern verweilen, seien es die der Vielschichtigkeit oder den elegant schönen Porträtaufnahmen.
Lebensfreude und große Gefühle
Schließlich ist es Katya Foss, die das Trio perfekt macht. Auch sie wohnt in Offenburg, gehört aber bereits zu den ambitionierten Künstlerinnen. Ihre Werke, hier vor allem schwarz-weiß gehalten, gestaltet sie in Tusche und Graphit. „Ihre Arbeiten zeugen von Schwung und Abenteuerlust, die sie mit wenigen Pinselstrichen erzeugt“, so Katrin Strobel, die in einer kurzweiligen Laudatio die Künstlerinnen und ihre Werke vorstellte. Tatsächlich strahlen die Bilder von Katya Foos große Lebensfreude aus, bilden aber einen unsichtbaren Rahmen großer Gefühle. Es gelingt ihr vortrefflich, mit dynamischem Pinselschwung Stimmungen zu erzeugen, Leidenschaft darzustellen. Bemerkenswert ist ihr Bild im Eingangsbereich des Hotel Union, ein in großen Gefühlen verbundenes Liebespaar, das keine weiteren Worte braucht.
Ödsbacher Straße 6
77704 Oberkirch
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