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Ökologie

China baut massiv auf Wind- und Solarenergie – CO2-Trendwende in Sicht?

© gerhardt12/pixabay
Der Erdüberlastungstag zeigt an, ab welchem Datum die Erde die Ressourcen für ein ganzes Jahr verbraucht hat. Dieses wird jedes Jahr von der Umwelt-Denkfabrik Global Footprint Network berechnet. 2024 fiel der globale „Earth Overshoot Day“ auf den 1. August. Doch die Organisation German Watch sieht eine mögliche Trendwende. So baut beispielsweise China massiv die erneuerbaren Energie wie Wind und Sonne aus.

Der Erdüberlastungstag, berechnet vom Global Footprint Network, markiert den Tag, an dem die Menschheit mehr natürliche Ressourcen verbraucht hat, als die Erde in einem Jahr regenerieren kann. Im Jahr 2023 fiel dieser Tag auf den 1. August, was bedeutet, dass wir ab diesem Datum „auf Pump“ leben und ökologisch über unsere Verhältnisse hinaus wirtschaften. Der Ressourcenverbrauch der Menschheit ist so hoch, dass wir eigentlich 1,75 Erden bräuchten, um unseren Bedarf zu decken; wenn alle so leben würden wie in Deutschland, wären sogar drei Erden notwendig.

Trotz jahrzehntelang wachsender Überlastung gibt es Anzeichen einer Trendwende, insbesondere beim CO2-Ausstoß. Christoph Bals von der Umweltorganisation Germanwatch betont gegenüber tagesschau.de, dass das schnelle Wachstum erneuerbarer Energien, Elektromobilität und Wärmepumpen weltweit Hoffnung macht. Besonders in den G20-Ländern und China, dem größten CO2-Emittenten, gibt es Fortschritte. Dort könnte 2023 der Höhepunkt der fossilen Emissionen überschritten worden sein, da das Land massiv auf erneuerbare Energiequellen umrüste.

Zahlreiche Stellschrauben

Mathis Wackernagel, Gründer des Global Footprint Network, warnt jedoch davor, sich zurückzulehnen. Die Erdüberlastung werde zwangsläufig enden, entweder durch bewusste Anpassung oder durch Krisen und Konflikte. Um den Erdüberlastungstag nach hinten zu verschieben, gibt es zahlreiche Stellschrauben, darunter CO2-Preise, nachhaltiger Städtebau und eine Kreislaufwirtschaft. Auch eine Umstellung der Ernährung, insbesondere der Verzicht auf Fleisch und die Reduktion von Lebensmittelverschwendung, könnte helfen.

Wackernagel betont die Bedeutung der Förderung von Frauen für die nachhaltige Entwicklung. Gleichberechtigung und Bildung für Frauen führen zu kleineren, gesünderen Familien, was langfristig den Ressourcenverbrauch senken könnte. Zentral für eine nachhaltige Zukunft ist zudem der Schutz der Ökosysteme und eine nachhaltige Landwirtschaft, da die Menschheit auf fruchtbare Böden, sauberes Wasser und gesunde Wälder angewiesen ist. Die Zeit drängt, denn mit jeder Verzögerung steigt das Risiko, Klima-Kipppunkte zu überschreiten, was irreversible Schäden verursachen könnte.

Parallel dazu kritisieren deutsche Umweltverbände die Klimapolitik der Bundesregierung als unzureichend. Insbesondere im Verkehrssektor habe der Minister eher blockiert als gefördert, weshalb die Verbände Verfassungsbeschwerden eingereicht haben.

Zum Originalartikel:

Tagesschau

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