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Diagnosen mit hoher Genauigkeit per KI-Zungenscanner möglich

© outsideclick/pixabay
Forscher der University of South Australia und der Middle Technical University in Bagdad haben ein vielversprechendes System entwickelt, das mithilfe von KI Krankheiten wie Diabetes, Covid 19 oder Krebs anhand eines Zungenscans diagnostizieren kann. Das Konzept basiert auf Prinzipien der traditionellen chinesischen Medizin, die seit über 2000 Jahren Zungenmerkmale wie Farbe, Form und Dicke zur Diagnose verwendet.

Die Zunge hat einzigartige Eigenschaften, die Rückschlüsse auf die Gesundheit der inneren Organe ermöglichen. Beispielsweise weist eine gelbliche Zunge auf Diabetes hin, während eine violette Zunge bei Krebspatienten vorkommt.

Der entwickelte KI-Zungenscanner analysiert Bilder der Zunge und diagnostiziert auf dieser Basis Krankheiten wie Diabetes, Schlaganfälle, Asthma, Anämie, Covid-19 und weitere gesundheitliche Probleme, die den Verdauungstrakt oder das Kreislaufsystem betreffen. Das berichtet die Website „Der Standard“. Der zugrunde liegende Maschinenlernalgorithmus sei mit 5260 Bildern trainiert worden, was zu einer beeindruckenden Genauigkeit von 98 Prozent bei der Identifizierung von Gesundheitsproblemen führe. In einem ersten Testlauf mit 60 neuen Zungenaufnahmen habe das System in 96,67 Prozent der Fälle korrekt diagnostizieren können, ob eine Krankheit vorlag oder nicht.

Einsatz auf Smartphones möglich

Trotz dieser positiven Ergebnisse gebe es Herausforderungen. Reflexionen auf der Zunge, verursacht durch die Kamera, können die Ergebnisse verfälschen, weshalb eine softwareseitige Lösung entwickelt werden soll. Zudem sei es schwierig, Patienten zur Aufnahme von Zungenfotos zu bewegen. Dennoch sei das Forschungsteam optimistisch und sieht in der KI-gestützten Zungenanalyse eine sichere, effiziente und kostengünstige Methode zur Krankheitsdiagnose, die moderne Verfahren sinnvoll ergänze. In Zukunft könnte das System sogar auf Smartphones eingesetzt werden, um die Diagnose noch einfacher und zugänglicher zu machen.

Zum Originalartikel:

Der Standard

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