Von Wolfgang Huber
Die jungen Menschen, die das Garagenprojekt besuchen, teilen hohe psychosoziale Belastungen. Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer laufen Gefahr, die gesellschaftliche Einbindung dauerhaft zu verlieren, weil sie mit traditionellen Unterstützungsangeboten seitens der Jugendhilfe, der Schule und der Arbeitsvermittlung größtenteils nicht mehr zu erreichen sind, wie das Landratsamt in einer Pressemitteilung schreibt. Die Jugendlichen profitieren demnach von dem niederschwelligen Angebot und können hier ihre vielfältigen, negativen Erfahrungen Schritt für Schritt bearbeiten und so einen Weg zurück in Schule, Ausbildung und Beruf finden.
Anlaufstelle für junge Menschen
Das Garagenprojekt finanziere sich durch Mittel der Jugendhilfe im Ortenaukreis, sowie über Förderungen der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Ortenau. Das Schulamt stellt zudem Lehrkräfte und die Stadt Lahr unterstützt durch die Bereitstellung der passenden Räumlichkeiten, die im Verlauf des Projekts in Teilen immer wieder von den teilnehmenden Jugendlichen und den beschäftigten sozialpädagogischen Fachkräften aus- und umgebaut wurden. „Die Mitarbeitenden des Projekts sind im Amt für soziale und psychologische Dienste verortet“, wie Florian Würth, Sprecher des Landratsamts auf Anfrage des Ortenau Journals erklärt.
Das Projekt sei 1996 entstanden und seitdem ein wichtiger Bestandteil der Angebotsstruktur in Lahr. 1999 sei der Umzug in den Neuwerkhof erfolgt und die Struktur mit zwei Gruppen wie sie heute noch steht wurde fest etabliert. Ziel sei es, jungen Menschen eine Anlaufstelle zu bieten, die sonst aus dem sozialen Netz fallen würden. „Die Teilnehmer sind aus den Strukturen Schule, Ausbildung und Beruf aber auch Familie völlig herausgefallen. Damit ergibt sich ein hohes Risiko in Sucht, Delinquenz und psychische Erkrankung abzurutschen. Die Teilhabe an der Gesellschaft ist gefährdet oder bereits eingeschränkt“, so Würth weiter.
Unterstützung durch „Millions for Kids“
Die Jugendlichen bräuchten ein niederschwelliges Angebot, das das Garagenprojekt seit vielen Jahren biete. Neben dem schulischen Angebot und der sozialen Arbeit die geleistet wird, sei das Handwerk ein entscheidender Faktor zur Erreichung der jungen Menschen.
Landrat Thorsten Erny habe den Termin auch dafür genutzt, eingeladenen Vertretern des Vereins „Millions for Kids Irmgard Wüst Förderverein e.V.“ für ihre jahrelange, verlässliche Unterstützung des Garagenprojekts zu danken. Neben der Ausstattung der für das Projekt enorm wichtigen Holzwerkstatt unterstützte der Verein unter anderem bei der Einrichtung eines Computerraums sowie bei Umbaumaßnahmen und erlebnispädagogischen Maßnahmen. Der Förderverein sei fast von Anfang an engagiert gewesen. Zuletzt spendete „Millions for Kids“ einen neuen Transporter für das Garagenprojekt, nachdem das bisherige, ebenfalls über den Verein finanzierte Fahrzeug, ersetzt werden musste.
„Mein Dank gilt allen Unterstützern, die über viele Jahre die wichtige Arbeit des Garagenprojekts ermöglicht haben. Die Herausforderungen der letzten Jahre haben auch jungen Menschen zu schaffen gemacht. Das Projekt hilft denen, die ihren Halt bereits verloren haben und bietet oftmals eine letzte Chance, zurück in Schule, Ausbildung und Beruf und damit in ein selbstbestimmtes Leben zu finden“, so Landrat Thorsten Erny.
Foto (Landratsamt Ortenaukreis): Das Garagenprojekt Lahr hat von „Millions for Kids“ einen neuen Transporter erhalten. Landrat Thorsten Erny (5. v.l.) dankte vor Ort dem Verein und allen langjährigen Unterstützern.
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