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Nachhaltigkeit

Vegane Alternativen zur Bratwurst gibt es in allen Bundesligastadien

© Siderfly/pixabay
Beim Gedanken ans Stadionerlebnis kommen vielen neben der besonderen Atmosphäre und dem Bier auch die Bratwurst in den Sinn. Doch die klassische Fleischwurst hat in den deutschen Fußball-Arenen Konkurrenz bekommen. Inzwischen bieten alle 18 Bundesligisten auch vegane Snacks an. Der Trend ist klar: Bereits über 10 Prozent der Deutschen ernähren sich vegan oder vegetarisch.

Der weltweite Fleischkonsum ist ein massives Klima- und Umweltproblem. Für die rund 1,6 Milliarden Rinder und eine Milliarde Schweine werden dem WWF Deutschland zufolge 80 Prozent der Agrarflächen als Weide- oder Ackerland benötigt. Der CO2-Ausstoß durch die Fleischproduktion ist enorm. Durch den Anbau von Soja als Futtermittel wird der brasilianische Regenwald zerstört. Ein weiteres Problem sind die tierischen Ausscheidungen in der Massentierhaltung. Diese enthalten Stickstoff, Phosphor und Medikamentenrückstände, die in das Grundwasser gelangen. Und nicht zuletzt wird die Massentierhaltung mit Tierquälerei assoziiert.

Wachsender Markt

All das veranlasst immer mehr Menschen, sich vegan oder vegetarisch zu ernähren. In Deutschland sind es bereits über neun Millionen – mit steigender Tendenz. Der Markt beläuft sich auf 1,2 Milliarden Euro und wächst jährlich um 25 bis 33 Prozent, wie die Website veganivore.de schreibt. Auch in den Kantinen und mittlerweile auch in den Fußballstadien macht sich die Entwicklung längst bemerkbar.

Zum Beginn der neuen Bundesligasaison haben Fans in den Stadien nun eine größere Auswahl an vegetarischen und veganen Speisen, darunter Falafel, Veggieburger und vegane Würstchen. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab laut der Website Watson, dass inzwischen in allen 18 Erstliga-Stadien solche Alternativen verfügbar sind. Die Tierschutzorganisation Peta bestätigte diese Entwicklung in einem früheren Ranking, bei dem jedes Stadion mindestens ein vollwertiges veganes Gericht anbot. Besonders Leipzig und Dortmund heben sich durch ein vielfältiges Angebot hervor, obwohl es laut Peta in einigen Stadien noch Verbesserungsbedarf gibt, insbesondere was die Verfügbarkeit und Kennzeichnung veganer Speisen betrifft.

Erweitertes veganes Angebot

Die wachsende Nachfrage nach veganen Optionen spiegelt den steigenden Trend zu veganer Ernährung in Deutschland wider. Viele Bundesligisten und Stadionbetreiber haben daher ihr Angebot in den letzten Jahren ausgebaut. So hat Bayer 04 Leverkusen in der BayArena einen Verkaufsstand vollständig auf vegane und vegetarische Produkte umgestellt. Borussia Mönchengladbach hat vegane Nuggets und Falafel ins Sortiment aufgenommen, und der VfL Wolfsburg hat sein veganes Angebot optimiert, wobei die Verkaufszahlen deutlich gestiegen sind. Im Weserstadion von Werder Bremen wurde ebenfalls das Angebot für vegane und vegetarische Gäste erweitert, auch wenn die klassische Bratwurst nach wie vor sehr beliebt bleibt. Die Bundesliga wird insgesamt veganer, was der steigenden Zahl an vegan lebenden Menschen in Deutschland geschuldet ist.

Wolfgang Huber

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