Im Zentrum des Besuchs, an dem auch der Leiter der Technischen Betriebe Offenburg (TBO), Alex Müller, sowie Forst- und Jagdfachleute des Amts für Waldwirtschaft und der TBO teilgenommen haben, habe der Austausch zum Wildtiermanagement mit dem Schwerpunkt „Waldumbau und Jagd“ gestanden. „Die Umsetzung eines professionellen Wildtiermanagements bietet uns in der klimaangepassten Waldbewirtschaftung viele Chancen“, stellte Diana Kohlmann einer Pressemitteilung zufolge eingangs fest. So könne mithilfe einer lebensraumangepassten, wildbiologisch orientierten Bejagung der Verbissdruck so weit gesenkt werden, dass die Hauptbaumarten ohne Schutz wieder wachsen. Das richtige Verhältnis von Wald und Wild sei entscheidend für die dringend notwendige Naturverjüngung der Wälder, um diese zukunftsfit aufzustellen.
Maximilian Lang, Wildtierbeauftragter des Ortenaukreises, ergänzte: „Das Wild ist zentraler Bestandteil des Ökosystems Wald und untrennbar mit diesem verbunden. Dabei muss sichergestellt sein, dass die Anzahl der Tiere nicht über der Tragfähigkeit des Lebensraums liegt, sodass die Bäume von morgen problemlos nachwachsen können.“ Hierzu bedarf es eines ausgeklügelten Konzepts, welches professionell nach wildbiologischen Grundsätzen umgesetzt wird.
Hochwertiges Produkt
Die Vermarktung des Wildbrets aus dem heimischen Wald sei ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, betonte TBO-Leiter Alex Müller, „von einer ausgewogenen Wald-Wild-Balance schließt sich der Kreis mit einer kundengerechten Vermarktung von Wildfleisch als ausgesprochen hochwertiges Produkt aus der Region“. Vermarktet würden jährlich rund 1000 Rehe, Wildschweine und Damhirsche.
Ein erfolgreiches Wildtiermanagement wirke sich außerdem positiv auf den Artenschutz aus. So spiele die Jagd für bodenbrütende Vögel eine entscheidende Rolle. Um die gefährdeten Vorkommen des Großen Brachvogels und des Kiebitzes zu stützen, und auch den Bestand von Feldhase und Fasan zu erhalten, werden deren Fressfeinde, wie zum Beispiel der Fuchs, gezielt bejagt.
Reinhold Pix, der in seiner Fraktion Sprecher für Wald, Wild und Wein und der Vorsitzende des Arbeitskreises Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz ist, zeigte sich beeindruckt: „Im Ortenaukreis wird eindrücklich bewiesen, dass Waldumbau mit großer Baumartenvielfalt auch unter der Anwesenheit von wiederkäuenden Schalenwildarten möglich ist.“
Auf dem Bild vorne mit Karte: Dezernentin Diana Kohlmann und Reinhold Pix MdL
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