Mit der Modernisierung des Bestandsgebäudes am ehemaligen Klinikums Ettenheim sowie dem Neubau eines geriatrischen Zentrums mit 60 Betten geht das Zentrum für Gesundheit, ZfG Ettenheim, in eine neue Phase. Insgesamt investieren der Kreis und das Klinikum Ortenau am Standort 26 Millionen Euro, wie das Klinikum Ortenau in einer Pressemitteilung schreibt.
In dem verbliebenen Bestandsgebäude bestehen heute bereits verschiedene ambulante Versorgungsangebote. So betreibt das MVZ Ortenau dort drei Facharztpraxen in den Bereichen Unfall- und Viszeralchirurgie, Gastroenterologie und Psychosomatische Medizin. Auch der Pflegestützpunkt Ortenaukreis bietet Beratungen im ZfG Ettenheim an. Für weitere Praxen stehen noch Mietflächen zur Verfügung, heißt es weiter.
Zwei moderne OP-Säle
„Mit der umfangreichen Modernisierung des Bestandsgebäudes setzen wir die Weiterentwicklung des ehemaligen akutstationären Klinikstandortes zu einem Gesundheitszentrum mit ambulanten und stationären Leistungselementen fort. Der Gesundheitsstandort Ettenheim erfährt damit eine erneute Aufwertung“, lässt sich Claudia Bauer-Rabe, Vorstandsvorsitzende des Ortenau Klinikums, zitieren.
Mit den jetzt beginnenden Arbeiten würden die drei MVZ-Praxen um einen modernen Eingriffsraum und weitere Nebenräume erweitert. Darüber hinaus sehe das Konzept die Einrichtung eines Ambulanten Operationszentrums im ersten Obergeschoss des Gebäudes vor. Hier entstehen zwei, nach modernsten Standards eingerichtete OP-Säle sowie die nötige weitere OP-Infrastruktur.
Vier Arztpraxen vorgesehen
Um das Angebot an Gesundheitsleistungen im ZfG Ettenheim auch künftig zu erweitern, sollen im ersten und zweiten Obergeschoss zudem freie Flächen für die Einrichtung von bis zu vier Praxen modern und zeitgemäß umgebaut werden. „Diese stehen zur Anmietung für niedergelassene Arztpraxen oder andere Gesundheitsdienstleister der Region zur Verfügung, die die Strukturen und Synergien eines innovativen Gesundheitszentrums nutzen möchten“, so Christof Mutter, Klinikdirektor des Ortenau Klinikum Lahr, der das ZfG Ettenheim betreut. „Interessierte Ärztinnen und Ärzte sowie Gesundheitsdienstleister sind herzlich eingeladen, sich über die attraktiven Mietmöglichkeiten zu informieren.“
Ein weiterer Bestandteil der Sanierungsarbeiten sei der Einbau eines neuen Treppenhauses sowie eines modernen Aufzugs, der das Gebäude vom Untergeschoss bis zum Dachgeschoss barrierefrei erschließt. Im Erdgeschoss werde schließlich durch den Umbau ein einladendes Besuchercafé geschaffen, das Patienten, Klienten, Kunden und Besucher zum Verweilen einlädt.
Modernisierung 2026 abgeschlossen
Für die weitreichenden Modernisierungsmaßnahmen werden der Ortenaukreis und das Ortenau Klinikum rund neun Millionen Euro investieren. Die Arbeiten werden voraussichtlich Mitte 2026 abgeschlossen sein, so heißt es in der Mitteilung. Die drei Facharztpraxen des MVZ Ortenau bleiben wohl während der gesamten Dauer der Sanierungsarbeiten in Betrieb.
Auch die Arbeiten am Neubau, der für die geriatrische Rehabilitation mit 60 Betten in der Trägerschaft des Paul-Gerhardt-Werks Offenburg vorgesehen ist, würden zügig vorangehen. Im fertiggestellten Rohbau seien bereits die Fenster eingesetzt, das Dach aufgesetzt und die Fassade eingerichtet. Die technischen Gewerke seien etwa zur Hälfe abgeschlossen. Im März beginnen demnach weitere Innenausbauten. Die Fertigstellung des Neubaus werde voraussichtlich Ende dieses Jahres erfolgen. Für den Neubau sind Investitionen von rund 17 Millionen Euro eingeplant.
Neue Rettungswache mit Notarztstandort
In unmittelbarer Nähe zum ZfG Ettenheim ist ebenfalls ein Neubau der bestehenden Rettungswache mit Notarztstandort geplant. Das Projekt wird vom DRK selbst realisiert. Die Weiterentwicklung des Zentrums für Gesundheit Ettenheim ist Teil der 2018 vom Kreistag beschlossenen Agenda „Ortenau 2030 – Zukunft Gesundheit“. In Gengenbach entsteht derzeit ebenfalls ein Neubau für das künftige Zentrum für Gesundheit. In Oberkirch ist die bauliche Modernisierung bis auf ein Nebengebäude bereits abgeschlossen. Der Kreistag hat für die Weiterentwicklung der ehemaligen Klinikstandorte insgesamt 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
red/Wolfgang Huber
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