Von Regina de Rossi
An diesem Abend stehen zwei leuchtende Laternen im Eingangsbereich der Galerie L ́Art pour Lahr, während durch die Sprossenfenster lebendiges Tun zu sehen ist. Kunstinteressierte, die seit dem Jahr 2001 hier die unterschiedlichsten Ausstellungen sehen können, haben sich eingefunden.
Besondere Wege
Der Verein selbst, L ́Art pour Lahr e.V. besteht seit 1996 und wurde von Künstlerinnen, Künstlern und Kunstbegeisterten gegründet. Seit 2000 ist er ein gemeinnütziger Verein mit über 70 Mitgliedern. „Wir möchten jedem Künstler, ob bekannt oder weniger bekannt, hier die Möglichkeit bieten, seine Werke zu zeigen“, so Klaus A. Burth. Und Gabriele Rauch ergänzt. „Dazu werden allerdings die Bilder zuvor begutachtet und müssen von einer Jury genehmigt werden.“
An diesem Abend dürfte das kein Problem gewesen sein, denn die Bilder von Catherine Goursolas sind sehr besonders. Sie kommt aus der Partnerstadt von Lahr, dem französischen Ort Dole und sorgt für den zusätzlichen deutsch-französischen Austausch der Kunstgalerie. „Paysages fragmentaires“ heißt ihre Ausstellung, auf deutsch, fragmentäre Landschaften. Damit geht die Künstlerin besondere Wege.
Unterschiedliche Perspektiven
Ihre Werke in Acryl auf Leinwand sprechen von einer großen Nähe zur Natur, der sie aus unterschiedlichen Perspektiven eine ihr angemessene Bedeutung gibt. Dazu greift sie zu erdenen Tönen, die durchaus mit frischen Farben interessante Akzente zu verleihen vermag. Gabriele Rauch weist in ihrer Laudatio auf die drei Zyklen hin, die diese Ausstellung in sich birgt: „Für diese Ausstellung hat die Künstlerin Bilder ihrer Serien aus verschiedenen Epochen zusammengestellt. Die jüngsten Werke der Ausstellung aus der Serie Maps von 2023 geben den Anschein, sich weit zu entfernen und von oben auf etwas zu schauen, während die 2019 erschienene Serie Naturfragmente aus nächster Nähe zeigen!“ Ihre ersten Arbeiten zum Thema Landschaften von 2018 zeigt Catherine Goursolas in einem kleinen Nebenraum.
Mit ihrem Partner Alain Steck, ebenfalls Künstler, teilt sich die in Westfrankreich geborene und renommierte Malerin ein großes Atelier. „Streng geteilt“ lacht Alain Steck und erläutert die Kunst von Catherine Goursolas wohlwollend mit seinen Worten: „In ihren Werken erscheinen Formen und verschwinden rasch wieder. Es gelingt ihr, den Augenblick einzufangen, der sogleich ein anderer ist, etwa durch das Vorüberziehen einer Wolke!“ Vergänglichkeit sei ihr wichtig, so Alain Steck, der von einem schwer identifizierbaren sensiblen Raum spricht, den Catherine Goursolas betritt. „Die Bilder sprechen für sich. Es ist eine Landschaftsmalerei und doch ganz anders“.
Genaues Hinsehen
So geht man interessiert durch diese Ausstellung. Wunderbar aufeinander abgestimmt ist die Hängung der Kunstwerke, die in den kleinen, fast verschachtelten Räumen und den weiß getünchten Wänden perfekt zur Geltung kommen. Gerne lässt man sich ein auf die ganz eigene Ansicht der Künstlerin zur Landschaft. Sie schafft es, ein Verweilen zuzulassen, ein genaues Hinsehen und setzt mit den unterschiedlichen perspektivischen Blickwinkeln ein spannendes Kunsterleben mit dem Gefühl, etwas Vertrautes ganz neu wahrzunehmen.
Ort:
„Paysage fragmentaires“ ist bis zum 4. Januar 2025 in der Galerie L´Art pour Lahr in der Obertorstraße 4 in Lahr zu sehen.
Öffnungszeiten:
Donnerstags von 17.00 – 19.00 Uhr und samstags von 11.00 – 15.00 Uhr
Ödsbacher Straße 6
77704 Oberkirch
Telefon: +49 7802 916 99 43
E-Mail: info@brandmediaberlin.de
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