Kunst-Tipp

Neue Serie „Hybrid“ von Alina Atlantis: Die Essenz von Freiheit und Grenze

Alina Atlantis in ihrem Atelier
© Regina de Rossi
Mit ihrer neuen Serie „Hybrid“ setzt die Künstlerin Alina Atlantis aus Achern neue Maßstäbe. Dabei setzt sie sich mit der Werkreihe erneut mit dem Dualismus auseinander. Und geht dabei dennoch neue Wege. Schwarz und Weiß dominieren die Bilder. Die Handschrift der Künstlerin, deren Werke schon in Peking ausgestellt wurden, ist deutlich erkennbar. Für Kunstliebhaber ist die Ausstellung im Atelier von Alina Atlantis in Achern am Adlerplatz ein Muss.

Damit setzt sie neue Maßstäbe in ihrer bunten Welt und setzt auf schwarz weiß. Betritt man ihre Galerie in Achern, am Adlerplatz 4, wird man nach wie vor von ihrer farbintensiven Malwelt empfangen. „Doch, ich kann auch anders“, lacht sie verschmitzt und lädt ein in die Welt dahinter, die Welt der zwei Farben. Schwarz und weiß dominieren hier auf gespanntem Rohleinen. Die Werke, auf weißen Stellwänden präsentiert, erschaffen eine cleane, stille Atmosphäre und geben jedem Bild den ihm gebührenden eigenen Rahmen.

Breite Pinselführung

Die eigentliche weiße Grundierung zur Vorbereitung einer Leinwand wird hier unterbrochen, Figuren entstehen durch eine schwungvoll dynamisch breite Pinselführung. Schwarze Ölkreide setzt Nuancen, Pointen, die neugierig machen und sehr bald Geschichten erzählen. Eigene Geschichten, denn die Künstlerin erklärt, hier viel Eigenes versteckt und aufgearbeitet zu haben mit der Option, dass der Betrachter sich durchaus wiederfindet.

Da ist ein den Raum einnehmendes Wesen, das sich quer über das ganze Bild verteilt. Links und rechts hält es sich fest, braucht diese Stütze spürbar und strahlt dennoch große Freude, ja Begeisterung aus. Freude über das „Erreichte“? Freude über die bestandene Herausforderung? „Es ist ein Kaminkletterer“, erklärt Alina Atlantis. „Links und rechts sich abstützend kommt er seinem Ziel näher“.

Mögliche Antworten

Heißt, nur die Begrenzung bringt ihn weiter, die Essenz von Freiheit und Grenze wird zu einem hybriden Geschehen. Das Wort Hybrid deutet einen Prozess an, der zwei Komponenten miteinander verbindet, wobei jeder und jedes auch für sich alleine stehen kann. In der Verbindung hingegen ergibt sich etwas Neues, etwas Wichtiges – eine Lösung! Unter diesem Aspekt betrachtet ist die Werkserie von Alina Atlantis sehr bedeutend, gibt sie einem doch mögliche Antworten auf Fragen. Hier die Begegnung zwischen Mann und Frau, dazwischen, die Verbindung, die Lebendigkeit, die Liebe. Weiter, zwei sich aufeinander zuwendende Wesen. Kreisförmig.

Spannend ist hier die Lücke zwischen dem Lebensmutigen und dem ängstlich Zurücktretenden. Die Lösung liegt auch hier in der Mitte. Es wird etwas erkannt und kann so zu einer Lösung führen. Alina Atlantis, die sich bereits in anderen Werkreihen mit dem Dualismus auseinandergesetzt hat, geht noch ein Stück weiter und stellt die These auf, dass hybride Zustände allem inne wohnen: „Die innere Welt ist bewusst oder unbewusst mit der äußeren Welt präsent. Gegensätze sind miteinander verbunden. Sie sind die zwei Seiten einer Medaille, durch die ein Ding erst präsent wird!“

Starke Aussagekraft

Mit dieser Werkserie beschreitet Alina Atlantis neue Wege. Nicht, dass es ihr auch hier um eine starke Aussagekraft geht, wie man sie von all ihren Bildern kennt. Nein, sie stellte sich die Frage, was passiert, wenn ich meinen gewohnten Pfad verlasse und die Farbe weglasse? Diese Ausstellung liefert die Antwort. Egal ob ein Bild in gelb-rot-orange leuchtet oder sich hier auf Schwarz und Weiß konzentriert. Immer ist da die Handschrift der Künstlerin zu erkennen, deren Bilder sich weit in die Welt hinausgetragen haben, gar in Peking ausgestellt wurden.

Alina Atlantis hat immer etwas zu sagen. Ihre Bilder liefern Denkanreize, Antworten, Lösungsansätze und spiegeln nicht die Gesellschaft, sondern jeden einzelnen. Denn auch hier liegt für sie der Wesenskern. Das Sehen soll vermitteln. Während Schriftsteller schreiben müssen, um ihrem Drang nach Erkenntnissen, Erlebtem oder auch Fragen nachzugeben, muss diese Künstlerin malen. Genau genommen sind ihre Bilder Bücher, die man lange „lesen“ kann und immer wieder etwas neues entdeckt. Das Besondere ist, man darf es für sich selbst entdecken, sich selbst dabei reflektieren, aber, man muss es nicht. Die Lösung jedoch liegt immer genau dazwischen.

Die Ausstellung ist bis zum 31. Mai 2025 zu den Öffnungszeiten des Atelier am Adlerplatz 4 in Achern zu sehen. Gerne steht die Künstlerin auch für eine persönliche Führung nach Absprache bereit.

Internet:

VISION EUROPA JETZT!

Siehe auch:

Alina Atlantis erweckt die Werte Europas zum Leben

„Vision Europa“: Alina Atlantis hat ein Musical-Paket für Schulen und Vereine geschnürt

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