Vernissage und Ausstellung

„Zwischen Zufall und Ordnung“: Lahr Kultur zeigt Norbert Klaus im Alten Rathaus

Werk von Norbert Klaus
© Gerhard Kolb
„Die aktuellen Arbeiten leben von der Abstraktion durch die Bearbeitung der zylindrischen Ruten zu vierflächigen Stangen mit feinen quadratischen Querschnitten“, schreibt Albert Cüppers über Norbert Klaus. „Er verwandelt Zweige in filigrane Skulpturen und poetische Papierreliefs. Seine Werke verbinden organische Formen mit strenger Geometrie und entfalten eine meditative Ästhetik“, schreibt ChatGPT. Zu sehen ab 9. März 2025 in der Städtischen Galerie im Alten Rathaus Lahr.

Alle Prozesse in der Natur entwickeln sich im Spannungsfeld zwischen Chaos, Zufall und Ordnung. Das gilt auch für künstlerische Schaffensprozesse. Norbert Klaus verflechtet Zweige zu rhythmisch bewegten Gebilden, deren ästhetischer Reiz in feinteiligen Strukturen und zarten Farbnuancen liegt. In formalem Kontrast dazu stehen die streng geometrischen Grundformen. Die sensiblen Plastiken und Prägedrucke entfalten eine ruhige meditative Schönheit.

„Die Natur muss gefühlt werden“

In konsequenter Arbeit hat Norbert Klaus seine Kunst immer mehr verfeinert und perfektioniert. Die künstlerische Bedeutung seines Werks liegt darin, dass er ein alltägliches Material und eine alltägliche Tätigkeit in eine perfekt ausbalancierte Ästhetik verwandelt und so die Ausdrucksformen von künstlerischen Strömungen wie Arte Povera oder Minimalismus erweitert hat. (Volker Sonntag)

Der künstlerische Entstehungsprozess erfordert von Klaus viel Konzentration, Präzision, Kraft und Geduld. … Die Widerborstigkeit des Materials ist in klare Geometrie gebannt, und der Tumult der Äste, der im Inneren der Form tobt, wird durch die äußerliche Strenge limitiert. Klaus‘ Naturprodukt Reisig vermittelt im geprägten Relief den Anflug von zarter Poesie – nicht minder ästhetisch als seine Skulpturen. Seine Objekte und Papierreliefs erzeugen eine eigene Atmosphäre im Raum, ganz nach Alexander von Humboldts Weisung: „Die Natur muss gefühlt werden.“ (Petra Hugenschmidt, Galerie Kersten München)

„Gestische Zeichen“

Die aktuellen Arbeiten leben von der Abstraktion durch die Bearbeitung der zylindrischen Ruten zu vierflächigen Stangen mit feinen quadratischen Querschnitten. Das Wachstumsvokabular mit seinen Verzweigungen ist einer Struktur mit geometrischen Anschlüssen gewichen, so dass filigrane schlanke Säulen entstehen können, die teils durch schwarze Farbe ihre hölzerne Materialfarbe verdecken oder räumliche Zeichnungen mit geometrischen Formen, bis hin zu gestischen Zeichen einer unbekannten Sprache. (Albert Cüppers)

Norbert Klaus ist 1949 in Aalen-Unterkochen geboren. Von 1973 bis 1983 Wohnsitz in Berlin. Ateliergemeinschaft und intensive Auseinandersetzung mit Malerei und Grafik u.a. bei Maina Myriam Munsky und Peter Sorge. Aufenthalt und Bildhauerkurs in Italien, Bildhauerstudium an der Europäischen Kunstakademie Trier. Seit 2004 Wohnsitz und Atelier in Blaustein bei Ulm.

Eine Vernissage in Lahr mit Werken von Norbert Klaus steht demnächst an:

Termin: Sonntag, 9. März 2025, 11 Uhr

Ort:  Städtische Galerie, Altes Rathaus, Kaiserstraße 1, 77933 Lahr

Veranstalter: LahrKultur, Telefon: 07821 9502-10 kulturamt@lahr.de

Tickets: Der Eintritt ist frei

Internet:

Website: Norbert Klaus

Website: Stadt Lahr

Öffnungszeiten der Ausstellung:

Montag und Dienstag geschlossen, Mittwoch, Donnerstag, Freitag 16:00-18:00 Uhr
Samstag und Sonntag 11:00-17:00 Uhr

Hinweise:

Diese Zeiten gelten auch an Feiertagen.
Gesonderte Termine für Besuchergruppen sind nach frühzeitiger Anmeldung möglich.

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