Von Wolfgang Huber
Seit 30 Jahren investiert das Land Baden-Württemberg mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) Maßnahmen zur Anpassung an die veränderten demografischen Bedingungen im Ländlichen Raum die Kommunen. Insbesondere strukturschwache Städte und Gemeinden, die aufgrund ihrer Lage und Finanzkraft als benachteiligt betrachtet werden, profitieren von der Förderung. Schwerpunkte sind die Bereiche Wohnen und Grundversorgung. Insgesamt unterstützt die Landesregierung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in diesem Jahr 410 Gemeinden mit 1.042 strukturell bedeutenden Projekten mit insgesamt 101,4 Millionen €.
Rekordsumme für die Ortenau
139 Förderanträge gingen einer Pressemitteilung des Kreises zufolge 2024 im Ortenaukreis ein, davon seien 79 förderfähige Projekte bewilligt worden. Genannt werden sechs kommunale, 59 private und 14 gewerbliche Projekte. „Weiterhin auf Erfolgskurs“ seien die drei Schwerpunktgemeinden Durbach, Friesenheim und Hornberg. Zur Strukturförderung können diese demnächst 1,8 Millionen € in 16 Einzelprojekten einsetzen. Das wenigste Geld geht in den Wahlkreis Kehl mit nur gut 800.000 €.
„Mit über 7,8 Millionen € erhält der Ortenaukreis die höchste Fördersumme in seiner Geschichte im Rahmen des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum und ist damit in diesem Jahr zugleich Spitzenreiter in Baden-Württemberg – das sind großartige Nachrichten! Die Rekordsumme zeigt eindrucksvoll, wie wichtig der ländliche Raum für die Entwicklung unserer Region ist. Damit können in unseren Städten und Gemeinden wegweisende Projekte in den Bereichen Wohnen, Wirtschaft und Grundversorgung realisiert werden“, wird Landrat Thorsten Erny zitiert.
Neuried mit höchster Förderung
Über die Förderzusage in einer Gesamthöhe von 2,1 Millionen € für sieben Gemeinden in seinem Landtagswahlkreis Offenburg freut sich der Grünen-Abgeordnete Thomas Marwein. Davon gehen 196.940 € in die Gemeinde Durbach für drei Projekte mit dem Schwerpunkt Innenentwicklung/Wohnen in Höhe. Gengenbach erhält laut Marwein für vier Projekte im Bereich Innenentwicklung/Wohnen sowie Grundversorgung insgesamt 474.750 €. Die höchste Fördersumme erhält demnach die Gemeinde Neuried für drei Projekte, die mit 526.880 € bezuschusst werden. Die meisten Projekte werden in Zell am Harmersbach im Bereich Innenentwicklung/Wohnen mit einer Förderung von 425.395 € unterstützt, wie es weiter heißt.
Insgesamt sieben Gemeinden im Wahlkreis Offenburg werden von der Förderung berücksichtigt. „Ich freue mich, dass wir mit unseren Projekten überzeugt haben und diese wichtige Förderung erhalten! Die Projekte mit den Schwerpunkten Innenentwicklung/Wohnen, Arbeiten und Grundversorgung sind zentral für die Städte und Gemeinden und ihre nachhaltige sowie zukunftsfähige Entwicklung“, betonte demnach Marwein.
Zufriedene Sandra Boser
In den Wahlkreis Lahr/Kinzigtal der beiden Landtagsabgeordneten Sandra Boser (Grüne) und Marion Gentges (CDU) fließen 4.901.955 €. Die ELR-Gelder gehen in 54 Projekte in 12 Orten. Dies sind Gutach, Hausach, Hofstetten, Hornberg, Kippenheim, Meißenheim, Mühlenbach, Oberwolfach, Schuttertal, Steinach und Wolfach, wie das Büro von Sandra Boser mitteilt.
Auch Boser ist mit der Entscheidung aus dem Hause Hauk zufrieden: „Das sind gute Nachrichten! Ich freue mich sehr, dass so viele Projekte in meinem Wahlkreis überzeugt haben und von der Förderung profitieren, denn dies ist wichtig für eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung der Gemeinden und Städte.“ Martion Gentges ergänzt: „Die Unterstützung durch das ELR-Programm trägt maßgeblich dazu bei, den Ländlichen Raum zu stärken und damit die Lebensqualität für die Menschen zu erhöhen. Die Menschen brauchen attraktive und lebenswerte Orte.“
Koordinierungsausschuss bewertet Anträge
Das ELR-Programm ist das größte Förderprogramm des Landes zur Modernisierung und Zukunftssicherung ländlicher Räume. Gefördert werden Städte und Gemeinden im ländlichen Raum in vier zentralen Bereichen: Wohnen, Nahversorgung, Arbeitsplätze und Gemeinschaftsleben – wobei der Fokus auf der Entwicklung der Ortskerne liege.
Nach Informationen des Landratsamtes berät das Dezernat Ländlicher Raum bei der Antragsformulierung und gibt Tipps zu wichtigen Details. Bewertet werden die Anträge von einem Koordinierungsausschuss, dem Vertreter des Ortenaukreises, des Regierungspräsidiums Freiburg, der Kommunen und der LEADER Regionen des Ortenaukreises angehören. Die Anträge werden von diesem Gremium bewertet, priorisiert und dem Ministerium Ländlicher Raum zur Entscheidung vorgelegt.
Foto: Friesenheims Bürgermeister Erik Weide, Sandra Boser MDL, Dezernentin beim Landratsamt Dr. Diana Kohlmann (Mitte), Sybille Hurter (Kommunalkonzept BW), Anja Reichert (Hauptamtsleiterin Gemeinde Friesenheim)
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