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Soziale Ortenau

Caritas-Schuldnerberatung hilft 1.364 Menschen – Klienten-Umfrage zeigt positive Ergebnisse

Caritas-Schuldnerberatung
© Caritasverband
Die Schuldnerberatung des Caritasverbandes Vordere Ortenau erhält in einer aktuellen Umfrage hervorragende Bewertungen von ihren Klienten: Über die Hälfte der Befragten berichten von einer spürbaren Verbesserung ihrer Situation und besserem Schlaf. 180 von 200 Teilnehmern würden die Beratung weiterempfehlen. 2024 beriet das Team 1.364 Menschen. Aufgrund von Wartelisten plant die Caritas, ehrenamtliche Unterstützung für den Bereich zu gewinnen, um schnellere Hilfe zu ermöglichen.

Manchmal gibt es nur einen Gläubiger, oft sind es 15 bis 20, in Einzelfällen auch mal mehr als 50. Die Gründe, warum Menschen ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können, sind vielfältig. Die Mitarbeitenden der Schuldnerberatung des Caritasverbandes Vordere Ortenau kennen sie gut: Arbeitslosigkeit, der Verlust des Partners, Familienzuwachs, eine gescheiterte Selbständigkeit, eine Krankheit oder ein Unfall können am Anfang der Überschuldung stehen. Das schreibt der Caritasverband in einer Pressemitteilung.

Die meisten gehen arbeiten

2024 hätten die fünf Schuldnerberater und zwei Assistenzkräfte des Verbandes in der nördlichen Ortenau 1.364 Menschen beraten. Eine stattliche Zahl, die zeigt, wie schnell jemand in finanzielle Schieflage geraten kann. Die meisten der Hilfesuchenden gingen demnach einer Arbeit nach. Bei manchen reichte eine Kurzberatung oder Hilfe bei der Einrichtung eines Pfändungsschutzkontos. Andere kamen regelmäßig über längere Zeit zur Beratung in die Geschäftsstellen des Verbandes in Achern, Kehl oder Offenburg, heißt es.

„Unser Ziel ist, dass Menschen dauerhaft aus den Schulden rauskommen“, wird Gabriele Eckert zitiert. Sie habe schon viele Klienten in und durch einen Privatinsolvenz begleitet. Manchmal jedoch sei es sinnvoll, das Verfahren zur Entschuldung erst einzuleiten, wenn andere Probleme wie etwa ein Suchterkrankung angegangen wurden. „Nachhaltig wird eine Beratung, wenn die Menschen hinterher besser mit ihren Finanzen umgehen können“, sagt demnach der Fachbereichsleiter für die Beratenden Dienste beim Caritasverband Vordere Ortenau, Andreas Hillebrandt.

Positive Ergebnisse – hohe Empfehlungsrate

Das wirke sich oft nicht nur positiv auf die finanzielle Situation der Schuldner aus, sondern auch auf ihre Gesundheit. In einer Klientenbefragung des Caritasverbandes für die Erzdiözese Freiburg unter 200 Betroffenen habe mehr als die Hälfte angegeben, dass sich durch die Schuldnerberatung ihre Situation verbessert hat und sie besser schlafen können. 180 von ihnen würden die Beratung durch Caritas-Schuldnerberater weiterempfehlen. „Diese Rückmeldungen bekommen wir häufig auch direkt von unseren Klienten“, sagt Schuldnerberaterin Diana Saxinger. Sie freue sich, wenn ihr jemand sagt: „Jetzt geht es mir deutlich besser.“

Das Landratsamt des Ortenaukreises finanziert die Arbeit der Caritas-Schuldnerberatung durch Fallpauschalen mit. Sie werden nach Abschluss der Beratung ausbezahlt. Doch in erster Linie finanziere der Caritasverband diese Arbeit aus Kirchensteuermitteln, die er von der Erzdiözese Freiburg erhält. Doch auch sie würden nicht ausreichen, um allen schnell zu helfen, die Hilfe suchen. Aktuell gibt es in Achern, Kehl und Offenburg Wartelisten für den Einstieg in eine Beratung. „Wir tun bereits mehr als eigentlich machbar ist“, so Eckert weiter.

Ehrenamtliche gesucht

Auch an anderer Stelle wird die Caritas aktiv. Denn neben der finanziellen Ausstattung wird natürlich auch Personal benötigt, um die vielen Anfragen bearbeiten zu können. Schon bald möchte der Caritasverband ehrenamtliche Mitarbeit in diesem Bereich ermöglichen. Dazu könnte das Öffnen und Sortieren von Post gehören, die die Betroffenen oft lange liegen lassen. Geordnete Unterlagen erleichtern den Schuldnerberatern die Arbeit erheblich, weil sie einen schnellen Überblick ermöglichen.

Foto: Die Schuldnerberater des Caritasverbandes Vordere Ortenau: (von links) Felix Sorg, Lisa Reichlin, Bianka Hetzel, Christa Mai, Gabriele Eckert, Diana Saxinger und Isabel Nothelfer

red/wh

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