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Carl-Zeiss-Stiftung stärkt Nachhaltigkeitsprofil der Hochschule Offenburg mit 400.000 Euro.

Professoren der Hochschule Offenburg
© Hochschule Offenburg
Mit dem neuen Projekt „Sustainable Design for Engineers (SustEng)“ will die Hochschule Offenburg Nachhaltigkeit künftig in allen Ingenieurstudiengängen verankern. Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert das Lehrkonzept mit 400.000 Euro. Ziel ist es, Studierende praxisnah auf die Herausforderungen einer nachhaltigen Produktentwicklung vorzubereiten – durch interdisziplinäre Module, reale Use-Cases und eine eigens entwickelte Primärdatenbank.

Das Lehrinstitut ist einmal mehr am Puls der Zeit: An der Hochschule Offenburg gibt es schon seit geraumer Zeit einige Ingenieurstudiengänge und Forschungsinstitute, die sich auf Nachhaltigkeitsthemen fokussiert haben – beispielsweise die Bachelor Nachhaltige Energiesysteme oder Umwelttechnologie und das Institut für nachhaltige Energiesysteme. Bei vielen anderen angebotenen Ingenieurstudiengängen spielte die Nachhaltigkeit dagegen bislang eher eine untergeordnete Rolle.

Design von nachhaltigen Produkten

Da die ökologischen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen der nächsten Jahre jedoch auf alle Ingenieurinnen und Ingenieure zukommen, ist jetzt das Projekt „Sustainable Design for Engineers (SustEng) – Ein Lehrkonzept für die anwendungsorientierte Vermittlung von Methoden und Werkzeugen zum Design von nachhaltigen Produkten“ gestartet, wie die Hochschule mitteilt. Schließlich hätten Absolventinnen und Absolventen, die sich in Nachhaltigkeitsthemen auskennen, bessere Chancen auf einen Job in einer Wirtschaft, die zunehmend auf nachhaltige Praktiken setze.

„Ziel des Projekts SustEng ist es, ein Lehrkonzept zu erarbeiten und umzusetzen, um die bereits vorhandenen Nachhaltigkeitskompetenzen zu bündeln und signifikant zu erweitern. Am Ende soll dieses in die Curricula aller Ingenieurstudiengänge integriert und auch für andere Hochschulen sowie Wirtschaft und Industrie zugänglich gemacht werden“, wird Projektleiterin Prof. Dr. Elke Mackensen, die Dekanin der Fakultät Elektrotechnik, Medizintechnik und Informatik beim Kick-Off-Meeting an der Hochschule Offenburg zitiert. Weitere beteiligte Fakultäten seien Maschinenbau und Verfahrenstechnik.

Vier wesentliche Bausteine

Das interdisziplinäre Lehrkonzept, das in SustEng erarbeitet und umgesetzt werde, bestehe demzufolge aus vier wesentlichen Bausteinen. Zunächst müssten die „Einführung in die Dimensionen der Nachhaltigkeit“ auf dem Programm steht. Orientiert an den UN-Nachhaltigkeitszielen werde den Studierenden das grundlegende Wissen zu Ethik und Nachhaltigkeit, Nachhaltigem Qualitätsmanagement oder Gesetzlichen Vorgaben vermittelt.

Anschließend würden sie unter der Überschrift „Methoden und Werkzeuge zur Kreislaufwirtschaft und Ökobilanzierung (LCA)“ den gesamten Lebenszyklus eines Produkts von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis hin zum Recycling hinsichtlich der Nachhaltigkeit zu bewerten lernen. Im dritten Baustein gehe es dann um „Digitale Datenprozesse und eine Primärdatenbank“. Gemeinsam mit den Studierenden soll eine Datenbank aufgebaut werden, die reale Prozess-/Fertigungsdaten aus verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus erfasst und diese mit der Ökobilanzierung (LCA) verknüpft.

Praxisnahe Anwendung

So wären die komplexen Zusammenhänge zwischen Prozessen und deren Nachhaltigkeitswirkungen künftig auf einen Blick erkennbar und könnten gegebenenfalls optimiert werden. Der vierte und letzte Baustein seien sogenannte „Use-Cases“. Anhand dieser sollen die Studierende das Gelernte praxisnah anwenden. Ein Use-Case könne sein, für eine reale elektronische, mechanische oder mechatronische Produkt- oder Prozessentwicklung, eine reale Ökobilanzierung durchzuführen und aufgrund der so gewonnenen Daten Design- und Prozessverbesserungen vorzuschlagen, wie Jördis Damrath weiter schreibt.

Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert das Projekt SustEng, das bis 31. März 2029 läuft, mit 400.000 Euro im Rahmen der Ausschreibung „CZS Rethink“. Ziel der Ausschreibung sei gewesen, Hochschulen bei der Integration von Nachhaltigkeitsaspekten im Ingenieurstudium zu unterstützen.

Über die Carl-Zeiss-Stiftung

Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.

red/wh

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