Die Übergabe der entsprechenden Urkunden nahmen Verkehrsminister Winfried Hermann und Günter Riemer, der Vorstandsvorsitzenden der AGFK-BW und Ersten Bürgermeister in Kirchheim unter Teck vor. Dabei begrüßte Hermann die hohen Maßstäbe, mit denen die Kommunen bei Planung und Umsetzung von Fuß- und Radverkehr vorgehen, wie der Verband mitteilt. Ein starkes Engagement zeichne die 32 Kommunen aus, die jetzt schon die auf insgesamt fünf Jahre angelegte Qualitätsstufe für den Fuß- und Radverkehr erreicht haben.
Umfangreiche Befragung
Unter den 32 Kommunen sind auch Offenburg und Lahr. Im Namen der Stadt Lahr nahm Martin Stehr, Leiter der Abteilung Mobilität und Verkehr, die Urkunde entgegen. Lahr sei seit zehn Jahren Mitglied und habe die Qualitätsstufe nun bei der ersten Qualitätserhebung erreicht. Alle Mitgliedskommunen seien im vergangenen Jahr im deren Rahmen umfangreich befragt worden. Aufbauend auf dieser Erhebung würden alle Mitgliedskommunen ein passgenaues Unterstützungspaket erhalten, um die Fuß- und Radverkehrsförderung vor Ort gezielt zu verbessern.
Die AGFK-BW hat eine „Vision 2030“ und sechs Ziele für ihre 120 Mitgliedskommunen festgelegt. Diese Ziele sind Zufußgehen als Basismobilität, ein Attraktives Radnetz, Voneinander lernen und Wissen teilen, Mentalitätswechsel und eigenes Commitment, Betriebliche Mobilität und Schulmobilität sowie „Starke Stimmen gegenüber Land und Bund“. Die Kommunen der Qualitätsstufe für den Fuß- und Radverkehr hätten ein Quorum der definierten Qualitätskriterien nachgewiesen, bei den Meilensteinen eins und zwei mindestens 70 Prozent, insgesamt mindestens 80 Prozent.
Verschiedenste Maßnahmen
Die Förderung des Fuß- und Radverkehrs in Lahr sei laut der Pressestelle an vielen Stellen deutlich zu sehen. Beispiele seien neue Zebrastreifen wie in der Dreyspringstraße, abgesenkte Bordsteine an Einmündungen sowie die Verlagerung von Stellplätzen von Gehwegen auf die Fahrbahn. Außerdem seien Schutzstreifen am Fahrbahnrand und Aufstellflächen vor Ampeln entlang der B 415 markiert worden. Radweglücken seien geschlossen worden, zum Beispiel in der Dr.-Georg-Schaeffler-Straße, und die erste Fahrradstraße im Klostermattenweg sei eingerichtet worden. Hinzu kämen komfortable und sichere Fahrradabstellanlagen am Bahnhof und in der Innenstadt sowie ein Mietradsystem, das in der gesamten Stadt und weiteren Orten im Ortenaukreis zur Verfügung stehe.
„Die Auszeichnung ist ein Ergebnis von zehn Jahren konzeptbasierter Förderung der aktiven Mobilität zu Fuß und mit dem Rad und gleichzeitig eine Motivation, daran anzuknüpfen. Ich freue mich, dass unsere Bemühungen wahrgenommen und gewürdigt werden. Es bestärkt uns darin, die Ziele, die wir auch im Verkehrsentwicklungsplan definiert haben, weiterzuverfolgen“, wird Oberbürgermeister Markus Ibert zitiert.
Bestehende Herausforderungen
An der „Vision 2030“ arbeiten im AGFK-Netzwerk inzwischen 120 Landkreise, Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg. Mit der Qualitätsstufe für Fuß- und Radverkehr erhalten 32 AGFK-Kommunen zusätzlich zur Würdigung für ihre bereits erreichten Erfolge eine Leitlinie zu noch bestehenden Herausforderungen bei der Konzeption, der Planung und dem Ausbau von Infrastruktur, aber auch zu strategischen und Marketingmaßnahmen für Fuß- und Radverkehr. Die AGFK-BW hat auch die Vision Zero in ihre „Vision 2030“ aufgenommen. Für das kommunale Netzwerk sei damit ein fundamentaler Ansatz für grundsätzliche Sicherheit im Verkehr verbunden, der den öffentlichen Raum als Ort der Teilhabe mit Lebens- und Aufenthaltsqualität verstehe.
Winfried Hermann, Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg, betont laut der Pressemitteilung: „Die heute ausgezeichneten Kommunen in Baden-Württemberg zeigen, wie attraktive, sichere und klimafreundliche Rad- und Fußwege in städtischen und ländlichen Regionen aussehen können. Sie setzen mit ihrem Engagement neue Maßstäbe in der Verkehrs- und Stadtplanung. Mit der Qualitätsstufe verpflichtet die AGFK ihre Mitgliedskommunen, schnell einen guten Standard in der Rad- und Fußverkehrsförderung zu erreichen. Es ist wichtig zu sehen, dass in allen Landesteilen Baden-Württembergs aktiv an einer lebenswerten und sicheren Mobilität gearbeitet wird.“
Foto: Urkundenübergabe von Verkehrsminister Winfried Hermann (links) und dem Vorstandsvorsitzenden der AGFK BW Günter Riemer (rechts) an den Vertreter der Stadt Lahr, Martin Stehr (Mitte)
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