Anlass für den Firmenbesuch der beiden Politiker war die Information, dass Richter Aluminium an seinem Standort im interkommunalen „Gewerbepark hoch³“ die Errichtung zweier gebrauchter Windenergieanlagen plant. „Bei uns in der Ortenau sind Windkraftanlagen in der Regel in den Höhen des Schwarzwalds zu finden und dort werden alte Anlagen mehr und mehr durch neue ersetzt. Dass nun in der Ebene zwei gebrauchte Anlagen errichtet werden sollen, hat – nicht zuletzt im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Recycling – unser Interesse geweckt.“, wird Marwein zitiert.
Energieintensives Unternehmen
Kreutzer, der seit 2021 Geschäftsführer bei Richter Aluminium ist, stellte zunächst die Entwicklungen des Unternehmens in den letzten Jahren vor. Ursprünglich habe erneuerbare Energiegewinnung am Standort als unmöglich gegolten. Dann habe eine erneute Prüfung aber ergeben, dass inzwischen deutlich weniger Schneelast als früher zu erwarten sei und der Errichtung einer PV-Anlage auf dem Dach nichts mehr im Wege stehe. Seit September 2023 sei die 2,5 MW Solaranlage nun in Betrieb und decke den Strombedarf des Unternehmens zu über 30 Prozent.
„Richter Aluminium ist ein energieintensives Unternehmen und wir wollen den Bedarf weitestmöglich durch erneuerbare Energiequellen abdecken.“, so Kreutzer. Die Firma, beziehungsweise das gesamte Team Richter Aluminium, gehe seit einigen Jahren konsequent den Weg der Nachhaltigkeit.
Gas ersetzen
In der Werkshalle befinden sich zwei Pressen, die zweigleisig mit Strom und Gas betrieben werden können. An manchen Tagen könne neuerdings zumindest der Betrieb einer der Pressen ausschließlich über Solar erfolgen. In den nächsten Jahren wolle man Gas zunehmend durch erneuerbar erzeugten Strom ersetzen.
Mit Blick auf das Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden, sei die Idee geboren worden, die Solaranlage durch Windkraftanlagen zu ergänzen. Neuanlagen sind inzwischen deutlich höher und leistungsstärker, aufgrund der Standortbedingungen und der Nähe zur Autobahn, sei auf dem Firmengelände die zulässige Höhe aber eingeschränkt. „Zwei gebrauchte Anlagen mit einer Gesamthöhe von 120 Metern sind für die hiesigen Bedingungen optimal und das Thema Recycling stößt bei den Gesellschaftern auf offene Ohren.“, erklärte Lukas Schuwald.
Aluminium ist unendlich wiederverwertbar
„Mit Blick auf die Energiewende spielt es eine immer größere Rolle, klimafreundliche Energie dort zu gewinnen, wo sie auch gebraucht wird.“, befürwortete Amui-Vedel das Vorhaben. Kreutzer merkte an, das recycletes Aluminium bisher noch sehr selten zum Einsatz komme, in Zukunft aber zunehmend an Bedeutung gewinnen werde. „Aluminium ist quasi unendlich wiederverwendbar. Es ändert seine Eigenschaften auch nach mehrfacher Verwendung nicht.“, so der Geschäftsführer.
Die beiden Grünen Politiker zeigten sich von der Zukunftsorientierung des Unternehmens beeindruckt. „Richter Aluminium geht voran und zeigt, dass man mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben kann.“, hielt Marwein abschließend fest.
Foto (v.l.n.r.): Tobias Kreutzer, Thomas Marwein, Susann Happle, Ann-Magret Amui-Vedel und Lukas Schuwald
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