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Windenergie im Wald

Turmbau in Ettenheim startet: Windpark Schnürbuck soll noch 2025 in Betrieb gehen

Bauarbeiten beim Windpark Schnürbuck
© Ettenheimer Bürgerenergie eG
Mit dem Beginn des Turmbaus für die drei geplanten Windräder auf dem Schnürbuck geht der gleichnamige Windpark in die entscheidende Phase. Die Fundamente waren bereits im November fertiggestellt worden. Die Türme sollen eine Höhe von 166 Metern haben und jährlich 30 Millionen kWh Strom produzieren. Der Bau von Windparks in Waldgebieten steht in der Ortenau schwer in der Kritik. Bemängelt wird der tiefe Eingriff in die Natur, der in keinem Verhältnis zum Ertrag stehe.

Von Wolfgang Huber

Der Turmbau für die Errichtung der drei Windenergieanlagen auf dem Schnürbuck in der Nähe der Altdorfer Hütte beginnt im März, wie Jörg Bold von der Ettenheimer Bürgerenergie auf Anfrage mitteilt. Derzeit würden die Betonelemente angeliefert, auf bergtaugliche Fahrzeuge umgeladen und zum Standort gefahren. Damit hat die intensive Bauphase begonnen. Bis September werde die Auffahrt zur Brudergartenhütte und die Zuwegung in Richtung Altdorfer Hütte deshalb stark durch Baufahrzeuge genutzt werden.

Widersprüchliche Angaben

Der Windpark Schnürbuck werde aus drei Windenergieanlagen bestehen und wird voraussichtlich jährlich über 30 Mio. kWh Strom produzieren. Diese Menge entspreche mehr als der Hälfte der Strommenge, welche in Ettenheim jährlich verbraucht wird. Im September 2024 war noch die Rede davon, dass die produzierte Strommenge den Bedarf aller Haushalte in Ettenheim übersteigen würde.

Eine der Anlagen wird durch die Ettenheimer Bürgerenergie und Ihren rund 350 Mitglieder finanziert und betrieben, wie deren Vorsitzender Jörg Bold erklärt. Die beiden weiteren Anlagen gehören der Alterric GmbH sowie der Ökostrom-Gruppe Freiburg. Die neuen Windräder erzeugen laut den Betreibern die vierfache Menge an Strom, als die fünf alten Anlagen, die zuvor in dem Gebiet auf dem Höhenrücken zwischen Ettenheim und Schuttertal zurück gebaut wurden.

Ebenerdig betoniert

Die Fundamente seien im vergangenen November fertiggestellt worden. Die Bodenplatte seien, anders als bei alten Windkraftanlagen, fast ebenerdig mit einem Durchmesser von 30m betoniert worden. Als nächster Schritt werde die untere Hälfte des Turms mit Betonschalen aufeinandergestapelt und mit Drahtseilen verspannt. Die oberer Hälfte des insgesamt 166m hohen Turms sollen dann mit Stahlröhren im Frühjahr fertiggestellt werden.

Proteste habe es laut Bold keine gegeben. Das liege seiner Ansicht nach daran, dass sich die Bürger selbst über die Genossenschaft Ettenheimer Bürgerenergie beteiligen können. Das steigere die Akzeptanz erheblich. Bold: „Die Genossenschaftsmitglieder haben eine jährliche Rendite von ca. vier bis fünf Prozent. Diese bemisst sich am Gesamtergebnis. Auch das Ergebnis der 10 eigenen PV-Anlagen fließe in die Berechnungen mit ein.“

Inbetriebnahme im November 2025

Bei dem im Jahr 2016 errichteten Bürgerwindpark Südliche Ortenau, an dem die Ettenheimer Bürgerenerige mit 25,5 Prozent beteiligt ist, stehen vier der sieben Anlagen auf Ettenheimer Gemarkung. Eine der drei Anlagen des Windparks Schnürbuck stehe genau auf der Gemarkungsgrenze zu Kippenheim. Insgesamt stünden Ende des Jahres also 6,5 Windenergieanlagen auf Ettenheimer Gemarkung.

Geplant sei die Inbetriebnahme der drei Windenergieanlagen im November diesen Jahres. Die Ettenheimer Bürgerenergie eG rechnet mit Investitionskosten in Höhe von 9,5 Mio. Euro für eine Windkraftanlage. Die gesamten Baukosten für das Projekt mit drei Windenergieanlagen werden voraussichtlich bei rund 28 Mio. Euro liegen, so Bold. Die Ettenheimer Bürgerenergie bittet die Bevölkerung den Parkplatz bei der Brudergartenhütte und die Zuwegung zum Windpark unter der Woche nicht zu benutzen.

Siehe auch:

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