Bundestagswahl 2025

Johannes Rothenberger holt 38,2 % und vertritt den Wahlkreis Offenburg in Berlin

Johannes Rothenberger (CDU)
© Johannes Rothenberger
Johannes Rothenberger (CDU) hat den Wahlkreis Offenburg mit starken 38,2 Prozent klar gewonnen – sein Einzug in den Bundestag steht nun fest. Da er nicht auf der Landesliste steht, hätte das neue Wahlrecht ihm das Mandat kosten können. Doch auf seiner Website hat er heute Nacht bestätigt, die Ortenau in Berlin vertreten zu dürfen. Für die Hauptkonkurrenten Taras Maygutiak (AfD), Ann-Margret Amui-Vedel (Grüne) und Dirk Flacke (SPD) reichte es jedenfalls nicht. Die Linke mit Amelie Vollmer (21) verdoppelte ihr Ergebnis von 2021.

Von Wolfgang Huber

Die Würfel sind gefallen, der Souverän hat gesprochen. Nun steht fest, wer die Ortenau in der kommenden Legislaturperiode in Berlin vertritt. Yannick Bury (CDU), Dr. Michael Blos (AfD) und Johannes Fechner (SPD) im Wahlkreis Emmendingen-Lahr habe es ebenso geschafft wie Thorsten Frei (CDU) und Derya Türk-Nachbaur (SPD) im Wahlkreis Schwarzwald-Baar. Die Befürchtung, dass der Wahlkreis Offenburg völlig leer ausgehen könnte, hat sich nicht bestätigt. CDU-Kandidat Johannes Rothenberger (Foto) hat den Sprung nach Berlin geschafft, dank eines hervorragenden Erststimmenergebnisses.

Klarer Sieger

Rothenberger hat den Wahlkreis mehr als deutlich mit 38,2 Prozent gewonnen. Da er nicht auf der Landesliste stand, war seine Wahl noch bis weit nach Mitternacht offen. Dirk Flacke (SPD), der mit dem Ziel in den Wahlkampf zog, den Wahlkreis Offenburg zu gewinnen, schaffte lediglich 12,98 Prozent. Auch Ann-Margret Amui-Vedel konnte trotz eines engagiert geführten Basiswahlkampfs den Sprung nach Berlin nicht vollziehen. Gleiches gilt für AfD-Mann Taras Maygutiak, der zwar mit 20,71 auf Platz Zwei im Wahlkreis landete, aber nicht auf der Landesliste stand. Für Martin Gassner-Herz waren die vier Jahre in Berlin vorläufig die letzten, die er als Abgeordneter in Berlin verbringt, das seine FDP aus dem Bundestag rausgewählt wurde. Der Familienpolitiker erhielt 4,5 Prozent.

Amelie Vollmer mit Rekordergebnis für die Linke

Einen Achtungserfolg erzielte die erst 21-jährige Kandidatin der Partei Die Linke, Amelie Vollmer. Sie vereinigte 5,4 Prozent der Erststimmen auf sich. Mit ihrem Listenplatz Sieben hätte die Linke im Bund ein Ergebnis von mindestens 11 Prozent gebraucht, um Vollmer zur jüngsten Abgeordneten seit 2002 zu machen. Immerhin gewinnt Vollmer den parteiinternen Wettlauf in den drei Ortenauer Wahlkreisen deutlich. Ihr dürfte sicherlich die Zukunft gehören, sollte ihre Partei, Die Linke, in der anstehenden Legislaturperiode im Bundestag eine gute Figur abgeben. Denn die nächste Wahl kommt bestimmt und die Linke kommt vor allem seit Kurzem bei den jungen Wählern gut an (wir berichteten). Bei der U18-Probeabstimmung erhielt die Partei bereits 20 Prozent.

Yannick Bury erhielt im Wahlkreis Emmendingen Lahr 37 Prozent, sein Herausforderer Johannes Fechner geht mit 22,2 Prozent über die Ziellinie, während AfD-Kandidat Dr. Michael Blos mit 19 Prozent auf Platz drei einläuft. Susanne Floss (Grüne) mit 10,3 Prozent, Eileen Lerche (FDP) mit 3,2 Prozent und Amelie Quotadamo (Linke) mit 4,7 Prozent blieben chancenlos.

Zitterpartie auch für Türk-Nachbaur

Der Wahlkreis Schwarzwald-Baar bringt mit Thorsten Frei (CDU) bei 41,9 Prozent einen klaren Sieger hervor. Hinter Frei landet Sebastian van Ryt (AFD) auf Platz Zwei mit 23 Prozent und damit über dem Bundesergebnis seiner Partei. Die Abgeordnete Derya Türk-Nachbaur von der SPD schaffte nur noch 14,8 Prozent, darf aber dennoch den Wiedereinzug in den Bundestag feiern. Auch Marin Juric (Grüne) kann mit 7,1 Prozent nicht zufrieden sein. Die Linken-Kandidatin Herrmann erhielt 4,1 Prozent.

Für einige der Ortenau Kandidatinnen und Kandidaten blieb es zunächst bis weit nach Mitternacht spannend. Johannes Rothenberger hat es letztlich geschafft. Er konnte mit seinen 38,2 Prozent das CDU-Zweitstimmenergebnis im Wahlkreis sowie das Ergebnis der CDU im Bund deutlich übertreffen. Dies ermöglicht ihm nun, den Wahlkreis Offenburg, wo bekanntlich Wolfgang Schäuble seit 1972 dominierte, im Bundestag zu vertreten.

Siehe auch:

Günter Oettinger (CDU): Johannes Rothenberger betritt große Fußstapfen

Politische Sensation? So kommt Amelie Vollmer (Die Linke) doch noch in den Bundestag

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