Zum Einsatz kommen neue Batterietriebwagen des Typs Mireo Plus B von Siemens Mobility, die bereits auf dem Abschnitt Offenburg-Hausach und im restlichen Ortenau-Netz verkehren. Nach den ersten Einsatzmonaten der neuen Akku-Fahrzeuge in der Ortenau und den gewonnenen Praxiserfahrungen zeigte sich im Sommer 2024, dass diese die topografisch anspruchsvolle Kinzigtalbahn von Hausach nach Freudenstadt und zurück ohne Zwischenaufladung fahren können, wie das Verkehrsministerium Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung schreibt. Damit habe sich die Möglichkeit ergeben, die Kinzigtalbahn kurzfristig komplett auf elektrischen Betrieb umstellen zu können.
Rasche Umstellung
Der SWEG gelang es demnach, innerhalb weniger Wochen das bereits fertig geplante Kinzigtal-Betriebskonzept und die Personaleinsätze für den Fahrplan 2025 von den bisherigen Dieseltriebwagen auf die Mireo-Züge umzustellen. „Mit dem Einsatz der neuen Batterietriebwagen auf der Kinzigtalbahn zeigt Baden-Württemberg einmal mehr, wie moderner Zugverkehr geht. Ich danke den Beschäftigten der SWEG für ihr großes Engagement und ihre Agilität, die eine so rasche Umstellung von Diesel- auf Elektrotriebwagen überhaupt erst möglich gemacht haben“, wird Verkehrsminister Winfried Hermann zitiert.
Mit Wiederaufnahme der umsteigefreien Bahnverbindung würden ein Großteil der an der Strecke liegenden Städte und Gemeinden in den Landkreisen Freudenstadt, Rottweil und im Ortenaukreis ihre Direktverbindung nach Freudenstadt bzw. Offenburg zurück erhalten. Der bisherige Umstieg in Hausach entfalle. Davon würden die Menschen entlang der gesamten Strecke profitieren.
Zusätzliche Weiche nötig
„Die emissionsfreien Züge sind ein echter Gewinn für die Region: Sie bieten mehr Komfort, senken den Lärm und tragen aktiv zum Klimaschutz bei. Mit der neuen Fahrzeugflotte für die Ortenau und jetzt auch auf der Strecke nach Freudenstadt zeigen wir, dass klimafreundliche Mobilität nicht nur ein Ziel ist, sondern mit Innovation schnell Realität werden kann“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann.
Die neuen Fahrzeuge benötigen mehr Zeit am Halt als die bisher eingesetzten Dieseltriebwagen, da sie mit ausfahrbaren Trittstufen und einem längeren Türschließvorgang die Vorgaben an die Barrierefreiheit erfüllen, wie es weiter heißt. Zur vollständigen Umsetzung des Betriebskonzepts sei zudem eine zusätzliche Weiche am Hauptbahnhof in Freudenstadt nötig. Die DB InfraGO, das zuständige Eisenbahninfrastrukturunternehmen, beabsichtigte, diese Weiche noch dieses Jahr einzubauen. Der Einbau der Weiche werde allerdings voraussichtlich erst zum Fahrplanwechsel 2026/2027 erfolgt sein. Die Verzögerung des Einbaus der Weiche führe dazu, dass der eigentlich geplante Fahrplan nicht stabil zu fahren wäre.
Land finanziert Ersatzverkehr
Um die durchgehende Verbindung zuverlässig wiederherzustellen, hätten deshalb vorübergehend Fahrtzeiten durch Haltausfälle reduziert werden müssen. Bis zum Einbau der Weiche sei es daher nicht möglich, die Halte Loßburg-Rodt und Schenkenzell ab 8:30 Uhr zu bedienen. Züge vor 8:30 Uhr, wochentags der Schülerzug um 12:20 Uhr ab Freudenstadt in Richtung Offenburg und täglich die letzten Abfahrten je Richtung seien hiervon nicht betroffen. Die beiden Stationen seien gewählt worden, da an ihnen die geringste Fahrgastnachfrage zu verzeichnen sei. Ein Ersatzverkehr mit Bussen werde während der gesamten Dauer bereitgestellt und vom Land Baden-Württemberg finanziert.
Die beiden Landtagsabgeordneten der Grünen Sandra Boser und Marion Gentges freuen sich, dass zum Fahrplanwechsel am 8. Dezember 2024 wieder eine direkte Zugverbindung zwischen Freudenstadt und Offenburg über Hausach möglich ist, wie das Wahlkreisbüro von Sandra Boser mitteilt. „Mit der Umstellung von Diesel- auf Elektrotriebwagen ist der Südwestdeutschen Landesverkehrsgesellschaft (SWEG) ein wichtiger Schritt hin zur klimafreundlichen Mobilität gelungen. Wir sind sehr froh, dass die SWEG in den letzten Monaten genügend Praxiserfahrungen mit den neuen Batterietriebwägen des Typs Mireo Plus B von Siemens Mobility sammeln konnte, um nun auch grünes Licht für die Strecke Hausach nach Freudenstadt und wieder zurück geben zu können,“ werden die beiden Landtagsabgeordneten zitiert.
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