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Präventionsarbeit

Hoher Besuch beim Verein „Frauen helfen Frauen Ortenau“

Gruppenbild mit Sandra Boser
© Sandra Boser
Sandra Boser MdL (Grünen-Landtagsabgeordnete und Staatssekretärin im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport) besuchte gemeinsam mit Staatssekretärin Dr. Ute Leidig MdL (Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration sowie Grünen-Landtagsabgeordnete) den Verein „Frauen helfen Frauen Ortenau e.V.“. Bei einer Gesprächsrunde erhielten sie Einblicke in die vielfältige Arbeit des Vereins.

Um das Thema häusliche Gewalt und die Arbeit des Vereins „Frauen helfen Frauen Ortenau e.V.“ ging es bei dem Besuch der beiden Landtagsabgeordneten und Staatssekretärinnen in Offenburg. Zu den Aufgaben des Vereins zähle nicht nur das Frauenhaus, sondern auch Präventionsangebote, eine kostenfreie und niedrigschwellige Fachberatungsstelle und die Mobilen Teams, heißt es in einer Pressemitteilung.

Unter dem Leitmotiv „Grenzen bewusst sein – für die Grenzen einstehen“ führe das Präventionsteam „Klare.Kante“ zielgerichtete Präventionsveranstaltungen an Kindergärten, Grund- und weiterführende Schulen, aber auch an Einrichtungen der Jugendhilfe und Berufsbildung durch. „Prävention ist entscheidend und das über alle Altersgruppen hinweg. Am besten ist es, wenn bereits präventiv gehandelt wird, bevor es zu Vorfällen kommt. Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche frühzeitig lernen, dass häusliche Gewalt eine Grenzverletzung darstellt“, wird Geschäftsführerin Petra Fränzen zitiert.

Entwicklung von Lösungen

Zu den vielfältige Aufgaben des Vereins gehören Unterstützung und Beratung bei häuslicher Gewalt, Zwangsheirat oder auch Stalking. Bei den persönlichen oder telefonischen Beratungsterminen werde unter anderem über das Gewaltschutzgesetz aufgeklärt, den Betroffenen wird Raum für ihre Anliegen gegeben, und gemeinsam werden Lösungen entwickelt. „Das Frauenhaus bietet eine Lösungsmöglichkeit, jedoch ist sie nicht für jede Frau die passende“, so eine Mitarbeitende, die aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werde.

Neben der Fachberatungsstelle gebe es auch die Mobilen Teams, die im gesamten Ortenaukreis unterwegs seien, um Frauen ein niederschwelliges Beratungsangebot zu bieten. Das Mobile Team in Lahr habe im vergangenen Jahr allein in Lahr und Umgebung rund 100 Beratungen durchgeführt. Das Land unterstütze hier finanziell stark. „Gewalt gegen Frauen und Kinder müssen wir jederzeit und überall entschlossen entgegentreten. Mit dem innovativen Ansatz der mobilen Teams haben wir in Gebieten, in denen bisher keine Beratung angeboten wurde, ein niedrigschwelliges und umfassendes Angebot für von Gewalt bedrohte oder betroffene Frauen und Kindern geschaffen“, betonte Staatsekretärin Leidig. Bei den Mobilen Teams gebe es auch regelmäßige Arbeitskreise, um sich zu vernetzen und Kooperationen aufzubauen. In Lahr seien es aktuell 25 Kooperationspartner darunter Polizei, Caritas, Jugendamt, Weißer Ring und viele mehr.

Prävention als wichtiger Faktor

„Wenn alle Optionen ausgeschöpft sind, bleibt als letzte Möglichkeit das Frauenhaus“, so eine Mitarbeitende. Das Frauenhaus bietet 21 Plätze für Frauen und ihren Kindern und ist immer voll belegt. Zwischen einem und zwölf Monaten bleiben die Frauen in dem Schutzhaus und bekommen dort Hilfe zur Selbsthilfe, um anschließend wieder ein selbständiges und gewaltfreies Leben führen zu können. Auch eine Fachkraft für Migration unterstützt das Team und hilft bei der Reintegration in die Gesellschaft. „Frauenhäuser sind auch Kinderhäuser“, betonte Fränzen. „Gewaltschutz ist auch immer Kinderschutz, das hat für uns hohe Priorität“, ergänzte Staatssekretärin Leidig. Dabei sei die Prävention ein wichtiger Faktor. „Wir klären bereits in Kindergärten und Schulen über das Thema Gewalt auf, damit Kinder frühzeitig erkennen können, wenn bei ihnen zuhause dies vorkommt“, so Petra Fränzen.

Guter Zusammenhalt

Landtagsabgeordnete Sandra Boser erkundigte sich zum Thema Fachkräftemangel. „Keine Stelle ist bei uns unbesetzt“, antwortete Fränzen. Die Möglichkeit für ein Orientierungspraktikum, das Angebot zum Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und für Praxiserfahrung sammeln im Studium, ein wertschätzendes Team, viel selbständiges Arbeiten aber auch adäquate Begleitung helfen laut Fränzen bei der Nachwuchsgenerierung. „Guter Zusammenhalt im Team federt viel Belastung ab“, fügte demnach eine Mitarbeiterin hinzu.

Foto: v.l.n.r.: Zwei Mitarbeitende FhF, Staatsekretärin Dr. Ute Leidig, Petra Fränzen, Sandra Boser MdL

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