Derzeit baut die Deutsche Bahn die Strecke für den Güterzugverkehr entlang des Rheins aus. Die Gleisarbeiten sollen bis voraussichtlich 2035 abgeschlossen sein. Danach gehe es an die Strecke für den schnellen Personenfernverkehr. Die den Rheintal-Ausbau geplante vollständige Sperrung von 2036 bis 2041 werde für den Regionalverkehr durch einen Schienenersatzverkehr mit Bussen aufgefangen, so die Planungen derzeit. Der Fernverkehr solle dann bereits über die nahe der Autobahn A5 neu gebaute Strecke umgeleitet werden.
Negative Folgen abfedern
Eine entsprechende, vom Kreistag der Ortenau am 8. November 2024 verabschiedete Resolution richtet sich neben der Deutschen Bahn AG als für den Ausbau verantwortliches Unternehmen und dem Eisenbahn-Bundesamt auch an Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und Landesverkehrsminister Winfried Hermann, die Abgeordneten des Bundesstagsverkehrsausschusses sowie die Wahlkreisabgeordneten in der Ortenau. Diese hat zum Ziel, die negativen Folgen des Rheintal-Ausbaus über einen so langen Zeitraum abzufedern.
„Für die Pendler zwischen Friesenheim und Kenzingen würde die 6-jährige Vollsperrung eine erhebliche Beeinträchtigung bedeuten“, gibt der Kreistag in dem Papier zu bedenken. Es stehe zu befürchten, dass die Vollsperrung die Anstrengungen des Ortenaukreises und der Kommunen hinsichtlich eines attraktiven ÖPNV-Angebots zunichtemachen würde. Die Einrichtung des geplanten Schienenersatzverkehrs könne die Sperrung kaum kompensieren und es sei mit einem Umstieg auf private PKW zu rechnen. Das würde das bestehende „Straßennetz, die Anwohner und auch das Klima zusätzlich belasten“, heißt es weiter.
Bauzeitenverkürzung und Schienenersatzverkehr
Der Kreistag fordert in der Resolution daher ein Verkürzung der Bauzeit. So sollen die gleichen Methoden wie bei der Generalsanierung der Riedbahn angewendet werden. Insbesondere bei den Bauzeiten erwartet das Gremium, dass diese innerorts auf 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr Montagen bis Samstagen ausgedehnt werden und außerorts 24 Stunden 7 Tage die Woche durchgearbeitet werde. Auch der Schienenersatzverkehr soll so attraktiv gestaltet sein wie möglich, so dass der Umstieg auf den Individualverkehr weitestgehend vermieden werde. „Die DB hat dafür Sorge zu tragen, dass ausreichen Busse und Fahrpersonal zur Verfügung stehen“ und dass der Güterverkehr auf der gesperrten Strecke gewährleistet bleibe, so der Inhalt der Forderungen.
Interimsbahnhöfe und kein paralleler Ausbau der A5
Weiterhin verlangt der Kreistag, dass auf Höhe der Stadt Lahr und Gemeinde Ringsheim zwei Interimsbahnhöfe an der neuen Strecke nahe der Autobahn eingerichtet werden sollen. Der Kreistag verspricht sich hierdurch eine bessere Erschließung der Region zwischen Offenburg und Riegel für die Dauer der Vollsperrung und erwarte von der DB, dass diese zeitweise einzurichtenden Bahnhöfe im formalen Genehmigungsverfahren für den Ausbau der Rheintalbahn mit aufgenommen werden.
Mit seinem vierten Punkt verweist der Kreistag auf einen möglichen Ausbau der Bundesautobahn 5. Es müsse sichergestellt sein, dass dieser nicht parallel zur Vollsperrung der Bahnlinie ablaufe. Schließlich, so die letzte Forderung des Gremiums, soll sich die Bahn mit dem Ortenaukreis hinsichtlich des Neubaus der Kreisstraße zwischen Ringsheim und Lahr abstimmen. Der Bau der neuen K5344 müsse vor 2036 abgeschlossen sein, damit der Schienenersatzverkehr zwischen den Kommunen in der Region verkehren könne.
Christian Huber
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