Im März 2023 kamen auf Initiative des Ortenaukreises interessierte Kommunen erstmals zu einer Informationsveranstaltung über „Gemeinschaftliche Bewässerungsinfrastruktur im Ortenaukreis“ zusammen, um gemeinsam Lösungen für eine nachhaltige Bewässerung zu entwickeln, wie das Landratsamt erklärt. Insgesamt 15 Kommunen hätten beschlossen, unter der Leitung des Ortenaukreises eine Machbarkeitsstudie zur Einrichtung gemeinschaftlicher Bewässerungsinfrastrukturen in Auftrag zu geben. Diese Studie solle untersuchen, wo in der Nähe der bewässerungswürdigen Kulturen ausreichend nachhaltige Wasserressourcen vorhanden seien und Informationen über bestehende Wasserinfrastrukturen und ihre Ausbaupotenziale liefern.
Die Auswirkungen des Klimawandels hätten sich in der Landwirtschaft in den letzten Jahren durch vermehrte Spätfröste, Früh- und Sommertrockenheit sowie Hitzeschäden gezeigt. Insbesondere der Obst- und Weinbau in der Vorbergzone auf Gesteinsverwitterungsböden sowie in den Talausgängen von Kinzig, Rench und Acher sowie die Sonderkulturen in der Rheinebene seien betroffen. Eine zuverlässige Bewässerung sei inzwischen unerlässlich, um Schäden zu vermeiden und die Qualität zu sichern. Die Bedeutung dieser bewässerungswürdigen Kulturpflanzen und das Bewusstsein, dass die Nutzung knapper Wasserressourcen konkurrierende Interessen betrifft, erforderten Handlungsbedarf.
Die Erstellung der Machbarkeitsstudie in regional abgegrenzten Bereichen werde durch ein Förderprogramm des Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg (MLR) zu bis zu 70 Prozent gefördert. Der vom Ortenaukreis im Herbst 2023 gestellte Förderantrag sei im Dezember 2023 bewilligt worden. Der Auftrag zur Erstellung der Machbarkeitsstudie wurde nach Erhalt des Förderbescheids im Dezember 2023 ausgeschrieben. Die Vergabe der Studie erfolgte der Pressemitteilung zufolge im April 2024. Die Initiative erwartet die Ergebnisse bis Herbst 2024.
„Die Erhaltung des Obst- und Weinbaus als wirtschaftliche Lebensgrundlage der Landwirte und als landschaftsprägendes Kulturgut unseres schönen Ortenaukreises ist uns ein wichtiges Anliegen“, sagte Landrat Frank Scherer bei der Entgegennahme des Zuwendungsbescheids. „Aus unserer Sicht ist dies nur mit dem Aufbau einer nachhaltigen Bewässerungsinfrastruktur möglich.“
Die verbleibenden Kosten für die Machbarkeitsstudie würden je zur Hälfte vom Ortenaukreis und den beteiligten Kommunen getragen. Die geschätzten Kosten für die Erschließung dieser Wasserressourcen werden ebenfalls in der Studie ermittelt.
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