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Projektförderung

Weniger Hitze am Offenburger Marktplatz

© Stadt Offenburg
Die Bundesregierung fördert das Projekt „Klimahain Marktplatz Offenburg“ mit 731.250 Euro. Damit sollen 12 Bäume gepflanzt und eine Fläche von 550 Quadratmetern entsiegelt werden. Die gefühlte Temperatur soll aufgrund der Maßnahme um acht Grad sinken. Dies dürfte die Aufenthaltsqualität auf dem zentralen Gelände in Offenburg angesichts zunehmender Hitzeperioden deutlich verbessern.

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages habe in seiner Sitzung vom 5. Juni 2024 die Förderung von 53 kommunalen Projekten mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel“ beschlossen. Der Stadt Offenburg sei zugesagt worden, das Projekt „Klimahain Marktplatz Offenburg“ im Programm aufzunehmen. Eine Fördersumme von 731.250 Euro werde in Aussicht gestellt.

„Ich freue mich sehr über die Förderung dieses zentralen Projekts in der Innenstadt. Ich bin mir sicher, dass es den Stadtraum bereichert und eine kleine Wohlfühloase in der Innenstadt schafft“, wird Bürgermeister Oliver Martini in einer Pressemitteilung zitiert. Der steinerne Marktplatz sei in der hoch verdichteten Altstadt Offenburgs als Ort großer thermischer Belastung, als sogenannter Hot Spot, identifiziert worden. Die Errichtung eines Klimahains und damit einhergehende Verschattungsleistung führe in Kombination mit Entsiegelungsmaßnahmen zu einer Verbesserung der Wasserspeicherfähigkeit der Oberfläche, was weitere Kühleffekte durch Verdunstung freisetze und den Platz zudem resistenter gegenüber Regenereignissen mache. Die gefühlte Temperatur soll durch die Maßnahme im Bereich des Baumhains um über 8° C reduziert werden.

Kühlende Oase in der Altstadt

Das vorhandene, nicht mehr reparaturfähige Wasserspiel soll entfernt und durch ein modernes, wartungsarmes und spielerisch interessanteres Wasserspiel auf der südlichen Platzfläche ersetzt werden. Zur Verschattung des dann verlagerten Wasserspiels werden die Befestigungspunkte für die bestehende Zeltkonstruktion versetzt, so dass dies weiterhin zur Verfügung stehe und die Verschattungsleistung erhöhe. Durch flache Wasserrinnen und das neue automatische Bewässerungssystem könne der „Klimahain“ zur kühlenden Oase in der Altstadt werden.

Durch die optimale Nutzung der vorhandenen statischen Reserven der Tiefgarage würden keine ergänzenden bzw. verstärkenden Konstruktionselemente für die Lastabtragung des „Klimahains“ erforderlich. Das beim Bau der Tiefgarage mit der Tragwerksplanung damals betraute Büro Decker Ingenieure (heute Kuhn Decker) aus Böblingen bestätigt, dass der Baumhain in der vorgeschlagenen Form ohne statische Ertüchtigungen des Tragwerks sowie ohne Einschränkung der bisher angesetzten Verkehrslasten auf der Platzoberfläche umgesetzt werden kann.

Für das Projekt sollen zirka 550 m² der gepflasterten Platzoberfläche zusammen mit dem darunterliegenden 90 Zentimeter hohen Deckenaufbau auf der Tiefgarage entfernt und durch rund 400 m³ Pflanzsubstrat mit einer wassergebundenen Deckschicht ersetzt werden, welche wasser- und luftdurchlässig ist. Zusätzlich sei eine breitflächige Tiefenbelüftung vorgesehen. Jedem der geplanten zwölf Bäume des „Klimahains“ stehen rechnerisch über 30 m³ Wurzelraum zur Verfügung, ein Vielfaches dessen, womit Stadtbäume in der Regel auskommen müssen.

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