logo_portal2
Bildungssystem

Zum Schulstart wurden 152 neue Lehrkräfte im Ortenaukreis eingestellt

Lehrer mit Schülern
© GrumpyBeere/pixabay
Zum Schuljahresbeginn hat das Regierungspräsidium Freiburg (RP) über die aktuellen Schülerzahlen und die Unterrichtsversorgung im Regierungsbezirk Freiburg informiert. Das RP hat an den allgemein bildenden Schulen rund 1500 Lehrkräfte neu eingestellt, rund die Hälfte davon befristet. In der Ortenau wurden 152 Lehrkräfte eingestellt, davon 84 mit Jahresverträgen. Damit konnten fast alle offenen Stellen besetzt werden.

Zum Schulstart konnten an den öffentlichen Schulen im Regierungsbezirk Freiburg bislang 1482 Lehrerinnen und Lehrer neu eingestellt werden. Davon entfallen 430 auf die Grundschulen, 319 Lehrkräfte wurden an Schulen der Sekundarstufe I eingestellt, 157 an den Gymnasien, 17 Gymnasiallehrkräfte an Gemeinschaftsschulen, 337 an den beruflichen Schulen und 222 an den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren.

Viele befristete Vertäge

Von den im Landkreis Ortenau neu eingestellten 152 Lehrkräften entfallen 43 auf die Sekundarstufe I, 42 auf die Grundschulen und 32 auf die Berufsschulen. 68 der neuen Kolleginnen und Kollegen erhalten einen Festvertrag, 84 einen Jahresvertrag.

Bei den neu eingestellten Lehrkräften im Regierungspräsidum handelt es sich in 703 Fällen um Lehrerinnen und Lehrer mit einem auf ein Schuljahr befristeten Vertrag. Unter diesen sind neben regulären Lehrkräften auch 78 Pensionäre sowie 452 Personen ohne Lehramtsausbildung, die die Voraussetzungen für eine unbefristete Einstellung nicht erfüllen.Allerdings herrscht insbesondere in ländlichen Regionen ein weiter anhaltendes Bewerberdefizit. Und die Vertretung kurzfristiger Ausfälle, die sich während des Schuljahres ergeben, bleibt für die Schulen eine organisatorische Herausforderung.

Ländliche Regionen unbeliebt

Wie das RP mitteilt, gestalte sich die Situation bei der Unterrichtsversorgung aufgrund fehlender Lehrkräfte nach wie vor in fast allen Schularten schwierig. Der ausgeprägte Lehrkräftemangel sei auch bedingt durch Ausfälle wegen Schwangerschaft, Elternzeit oder Krankheit. Insbesondere in ländlichen Regionen stehen nicht für alle offenen Stellen ausgebildete Lehrkräfte zur Einstellung zur Verfügung. Ein Grund sei die teilweise sehr eingeschränkte Bereitschaft, den Wohnort – zumeist die Region Freiburg – zu Gunsten einer unbefristeten Anstellung in einer ländlichen Region zu verlassen. Um die Unterrichtsversorgung zu gewährleisten, werden in schwer zu versorgenden Regionen daher Stellen häufig auch befristet mit Personen ohne Lehramtsausbildung (PoL) besetzt.

Gesteigert werde der Bedarf an Lehrkräften durch die gestiegenen Schülerzahlen und die weiterhin hohe Zahl an geflüchteten Kindern und Jugendlichen. Bereits vor den Ferien seien an den Schulen im Regierungsbezirk Freiburg rund 11.500 Schülerinnen und Schüler aus anderen Ländern beschult worden, davon rund 6800 aus der Ukraine. Für das Schuljahr 2024/25 seien schulartübergreifend zur Beschulung Geflüchteter 307 Lehrkräfte mit Jahresvertrag eingestellt worden.

Bewährungsjahr

„Die Unterrichtsversorgung bleibt angesichts des anhaltenden Lehrkräftemangels eine große Herausforderung. Ich freue mich daher, dass unsere intensiven Bemühungen für den Direkteinstieg in die allgemeinbildenden Schulen erste Erfolge zeigen“, sagte Regierungspräsident Carsten Gabbert. So würden zum neuen Schuljahr im Regierungsbezirk Freiburg rund 40 Personen ohne lehramtsbezogenen Studienabschluss „direkt“ in den Dienst an allgemein bildenden Schulen einsteigen. Hinzu kommen rund 60 Direkteinsteiger an beruflichen Schulen. Die neu gewonnenen Lehrkräfte erhalten begleitend zwei Jahre lang eine pädagogische Qualifizierung und legen dann die gleiche Prüfung ab wie die angehenden Lehrkräfte in den Vorbereitungsdiensten. Nach einem anschließenden Bewährungsjahr können sie unbefristet eingestellt werden.

Gestiegene Schülerzahlen

Für rund 283.000 Schülerinnen und Schüler und rund 28.700 Lehrkräfte an den 863 öffentlichen Schulen im Regierungsbezirk Freiburg beginnt am Montag wieder der Schulalltag. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg von rund 3000 Schülerinnen und Schülern. 22.121 Erstklässler werden in diesem Schuljahr eingeschult. Beim Übergang in die fünfte Klassenstufe der weiterführenden allgemeinbildenden Schulen liegt die Zahl der Anmeldungen insgesamt bei 21980 Schülerinnen und Schülern. Davon starten 1638 Kinder an Haupt- und Werkrealschulen. Für die Realschule haben sich 6433 Schülerinnen und Schüler angemeldet. An den öffentlichen Gymnasien werden in diesem Jahr 7223 und an den Gemeinschaftsschulen 2828 Fünftklässler erwartet. Für die Eingangsklassen an den beruflichen Gymnasien haben sich insgesamt 3858 Schülerinnen und Schüler angemeldet.

Hinweis: Die genannten Anmeldezahlen zum Schuljahr 2024/2025 beruhen auf einer Prognose und sind damit vorläufig. Die endgültigen Zahlen werden mit der amtlichen Schulstatistik im Herbst vorliegen

Weitere Beiträge