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Tourismusbilanz

Der Tourismus boomt in der Ortenau

© Europa-Park
Im Jahr 2023 zählte der Schwarzwald einen Rekordwert von 23 Millionen Übernachtungen. Die Ortenau steuerte 4,34 Millionen Übernachtungen bei. Rund ein Drittel gehen auf das Konto des Europa-Parks. Laut der Tourismusbeauftragten des Ortenaukreises hätten durch Corona viele Deutsche den Schwarzwald als Urlaubsziel entdeckt. Auch das moderne Marketing der Schwarzwald Tourismus GmbH hätte gewirkt.

Als Zugpferd für die deutlichen Zuwächse bei den Tourismuszahlen hat sich der Europapark Rust etabliert. Rust liegt mit 1,57 Millionen Übernachtungen im Jahr 2023 auf Platz zwei in der gesamten Schwarzwaldregion hinter Freiburg mit 2,1 Millionen Buchungen. Dahinter folgen Karlsruhe (1,1 Millionen), Baden Baden (875.000) und Baiersbronn (627.000). Das geht aus der Statistik der Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) hervor. Im Ortenaukreis wurden insgesamt 4,34 Millionen Übernachtungen gezählt. Damit liegt der Kreis auf Platz Zwei hinter Breisgau-Hochschwarzwald (4,86 Millionen). Zählt man alle Land- und Stadtkreise im Schwarzwald zusammen, kommt man auf 23,06 Millionen Übernachtungen. Ein Plus von gut 10 Prozent gegenüber 2022.

Qualität entscheidend

„Es ist ein positiver Nebeneffekt der Corona-Pandemie. Viele Leute sind in Deutschland geblieben und haben den Schwarzwals als Reiseziel entdeckt“, erklärt Sandra Bequier, Tourismusbeauftragte des Ortenaukreises gegenüber dem „Ortenau Journal“. Außerdem habe es viele Investitionen im Bereich Hotellerie und Gastronomie gegeben. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und tolle Angebote wie die Möglichkeiten, wandern zu gehen, hätten ein Übriges zu den positiven Zahlen beigetragen. Das sich seit 2003 die Zahl der Betriebe in der Tourismusbranche im Schwarzwald von 3.247 auf 2.769 in 2023 verringert habe, liege laut Bequier unter anderem an der Investitionsbereitschaft: „Die, die investiert haben, haben überlebt. Die anderen blieben auf der Strecke.“ Außerdem hätten viele Häuser Probleme, einen Nachfolger zu finden und ebenfalls erschwerend wirke sich der Fachkräftemangel aus. Die Größe der Betriebe spiel dagegen keine Rolle. Entscheidend sei die Qualität.

Bis nach Japan vorgedrungen

Für die Zukunft erwartet die Tourismusbeauftragte weitere Steigerungen bei den Zahlen: „Die Schwarzwald Tourismus GmbH hat beste Voraussetzungen geschaffen, den Schwarzwald weltweit zu platzieren.“ Als Beispiele für die Marketing-Aktivitäten des Verbandes führt sie die Social-Media-Kommunikation, den Einsatz von Künstlicher Intelligenz sowie die Zusammenarbeit mit Puma bei der Sneaker-Kollektion an: „Damit ist der Schwarzwald bis nach Japan vorgedrungen.“ Der Europapark sei natürlich wichtig, aber er habe eine andere Zielgruppe als die übrigen Gäste. Diese wollen eher wandern.

Europa-Park-Inhaber Roland Mack sieht an der Stelle Synergieeffekte: „Wir hören von vielen Gästen, dass sie den Besuch im Europa-Park mit einem anschließenden Schwarzwaldurlaub verbinden.“ Er sei glücklich, dass Rust unter den Top 5 der Orte mit den meisten Übernachtungen im Schwarzwald liege. „Die Umsätze im Tourismus allein im Schwarzwald mit mehr als acht Milliarden Euro im vergangenen Jahr zeigen, wie stark dieser Wirtschaftszweig für Deutschland ist. Fast 400.000 Menschen sind im Schwarzwald im Tourismus beschäftigt“, wird Mack in einer Pressemitteilung zitiert.

Rund 23 Prozent der Schwarzwaldurlauber seien 2023 aus dem Ausland gekommen. Davon würden mit 31,6 Prozent und 874.000 Besucher die Schweizer den größten Teil stellen. Die zweitstärkste Gruppe würden die Niederländer (14,1 Prozent) bilden, gefolgt von den Besuchern aus Frankreich (12,8 Prozent).

In der Ortenau liegen hinter Spitzenreiter Rust die Stadt Kehl auf Platz Zwei mit 268.556 Übernachtungen, gefolgt von Offenburg mit 207.436. Die weiteren Hotspots im Tourismus im Kreis sind Gengenbach (202.180), Durbach (188.280), Seelbach (167.366), Wolfach (137.368), Bad Peterstal (122.090) sowie Oberkirch (114.989).

Wolfgang Huber

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