Mit der Veräußerung des Geschäftsbetriebs der Druckhaus Kaufmann GmbH sei der unmittelbar nach Anordnung des vorläufigen Insolvenzverfahrens im Juli 2024 gestartete Investorenprozess erfolgreich abgeschlossen worden, wie das Unternehmen mittteilt. Bis zum Übergang des Geschäftsbetriebs Anfang Februar 2025, werden demnach die Geschäfte des Unternehmens durch die Insolvenzverwaltung fortgeführt.
Druckbranche unter Druck
Mit der zunehmenden Verbreitung des Internets seit Ende der 90er-Jahre hat sich die Lage von Druckhäusern sowie Zeitschriften- und Zeitungs-Verlagen immer mehr verschlechtert. Besonders Druckereien sind von der Schließung bedroht. Die Auflagen sinken, während die Kosten beispielsweise durch die Mindestlohnerhöhung oder den Papierpreis steigen. Das wirkt sich wiederum laut der World Association of News Publishers auf die Wirtschaftlichkeit von Tageszeitungen aus. Viele hätten noch kein funktionierendes Digital-Geschäftsmodell, dass die Verluste bei Print ausgleichen könne.
So zeichneten 46 Prozent der Betriebe im Druckbereich im Februar 2024 ein negatives Lagebild. Während nur rund 7 Prozent der Unternehmen von einer signifikanten Besserung ihrer Geschäftslage in den folgenden 6 Monaten ausgingen, meldeten rund 27 Prozent der Befragten eine zu erwartende Verschlechterung ihrer Geschäftslage, wie das Fachportal print.de Anfang des Jahres meldete.
Weniger Arbeitsplätze
Auch das Druckhaus Kaufmann konnte sich dem Trend nicht entziehen. Nun wurde mit b+g mailing.de GmbH eine Lösung gefunden, allerdings auf Kosten der Mitarbeiterzahl. So sollen von den ursprünglich rund 180 Arbeitsplätzen nur 90 erhalten bleiben. Dies sei notwendige Voraussetzung für den erfolgreichen Investorenprozess gewesen.
Insolvenzverwalter Dr. Thorsten Schleich sieht dies als schmerzhaften, aber notwendigen Schritt, um das Unternehmen für die Zukunft aufzustellen. „Es freut mich, dass es gelungen ist, den Produktionsstandort von Druckhaus Kaufmann in Lahr zu erhalten. Herrn Gogel und seinem Team wünsche ich ab Februar 2025 viel Erfolg“, wird Schleich zitiert. Markus Kaufmann, der bisherige Geschäftsführer, werde im Unternehmen verbleiben.
Erweiterung des Portfolios
Auch Markus Kaufmann zeigt sich erleichtert: „In den vergangenen Wochen und Monaten haben wir gemeinsam intensiv für die Zukunft von Druckhaus Kaufmann gekämpft. Ich bedaure ausdrücklich, dass nicht alle Arbeitsplätze erhalten werden konnten. Gleichzeitig geht es weiter, auch in Zukunft werden hier in Lahr Kataloge und Zeitschriften produziert. Das freut mich. Ich danke allen Beteiligten, insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, unseren Kunden und Lieferanten sowie natürlich Herrn Dr. Schleich und seinem Team, dass der Erhalt von Druckhaus Kaufmann gelingen konnte.“
Die Erwerberin führe mit der in Schwerin ansässigen b+g mailing.de GmbH, der Druckerei Vetters GmbH & Co. KG aus Radeburg und der ELLER repro+druck GmbH in Villingen-Schwenningen bereits drei Druckereibetriebe. Thomas Gogel, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe zeigte sich zufrieden: „Druckhaus Kaufmann passt sehr gut in unsere bestehende Unternehmensgruppe und erweitert unser Leistungsportfolio sinnvoll. Auch aufgrund der im Markt bekannten hohen Qualität von Druckhaus Kaufmann Produkten sehe ich in dieser Kombination eine erfolgreiche Zukunft.“
Wolfgang Huber
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