Energiewende

Mosolf kämpft beim Bau der PV-Anlage mit Mehrkosten und Verzögerungen

Mosolf-Gelände in Kippenheim
© Mosolf Group
Der Automobil-Logistiker Mosolf Group aus Kirchheim/Teck kämpft bei der Realisierung seiner am Standort Kippenheim an der B3 geplanten 20 Hektar große Parkplatzüberdachung mit einer PV-Anlage offenbar mit Problemen. Die Baugenehmigung liegt bereits seit August vor, jedoch nicht die Baufreigabe. Nun soll der Baubeginn im ersten Quartal 2025 erfolgen. Mosolf gibt zudem die Planungen für zwei weitere, vergleichbare Projekte bekannt.

Von Wolfgang Huber

Beim Bauvorhaben einer Photovoltaik-Anlage im Gewerbegebiet „Freimatte“ in Kippenheim an der B3 südlich von Lahr durch die Mosolf Group aus Kirchheim/Teck gibt es offenbar Verzögerungen. Wie das Unternehmen auf Anfrage mitteilt, liege zwar die Baugenehmigung vor. Für die Baufreigabe seien jedoch noch Einzelnachweise zu erbringen, an denen derzeit gearbeitet werde. „Derzeit sind wir noch zuversichtlich, dass wir in Q1 2025 starten können“, wie Sprecherin Nadine Rotter auf Anfrage des Ortenau Journals. Ursprünglich sollte der Baubeginn bereits zum Jahreswechsel erfolgen.

Größe von 30 Fußballfeldern

Geplant ist die Errichtung eines riesigen Carports, der mit einer PV-Anlage ausgestattet rund ein Viertel der Parkfläche überdacht. Auf dem ca. 100 Hektar großen Gelände gibt es rund 30.000 Stellplätze für Fahrzeuge. Die Anlage mit circa 50.000 PV-Modulen soll 8.500 PKW-Stellplätze überdecken, was einer Fläche von rund 30 Fußballfeldern entspricht. Nach Kenntnis der Mosolf Group handele es sich um die größte PV-Parkplatzüberdachung im deutschsprachigen Raum.

Das Unternehmen gab im August als Investitionssumme 30 Millionen Euro an. Auch an diesem Punkt läuft es nicht, wie ursprünglich geplant. So konnten der Kostenrahmen wohl nicht eingehalten werden. Nadine Rotter: „Dies liegt in der Verantwortung unseres Realisierungspartners. Die meisten Kostenerhöhungen konnten bisher aber u. E. durch Einsparungen in anderen Feldern zum Glück weitgehend ausgeglichen werden.“

Weiter Projekte geplant

Ungeachtet der Verzögerungen in Kippenheim will der Auto-Logistiker weitere Projekte dieser Art realisieren. Auch dabei gibt es offenbar Unwägbarkeiten. Rotter: „Wir entwickeln derzeit allein in Deutschland zwei weitere, ähnliche PV-Parkplatzprojekte, die allerdings durch schwierige, und damit sehr teure Einspeisemöglichkeiten aufgrund von Stromnetzengpässen erschwert werden.“ Sobald die Lösungsansätze bestätigt würden, an denen Mosolf mit den Beteiligten arbeite, sollen diese auch diese konkret veröffentlicht werden.

Das Projekt an der B3 soll nach der Fertigstellung rund 26 Gigawattstunden Strom liefern. Nachdem Ausstieg des Partners Europa-Park im Sommer hatte Mosolf bekanntgegeben, dass über den Realisierungspartner, dem Schweizer Stromproduzenten Axpo, ein neuer Abnehmer für den Solarstrom gefunden worden sei. Dieser wird jedoch auch zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekanntgegeben. Axpo habe Mosolf laut Nadine Rotter darüber informiert, dass die Stromvermarktung erfreulicherweise gesichert werden konnte.

Siehe auch:

Mosolf will riesige PV-Anlage in Kippenheim wie geplant realisieren

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