Beim Burda-Konzern werden die Weichen für die Zukunft durch den erwartbaren Generationenwechsel gestellt. Dr. Jacob Burda und Elisabeth Burda Furtwängler rücken nach dem ausscheidenden Hubert Burda in den Vorstand auf. Sie sind seit 2010 Gesellschafter bzw. Gesellschafterin und seit 2017 Mitglieder des Verwaltungsrats, des obersten Geschäftsleitungs-Gremiums der Unternehmensgruppe. „Wir haben uns bewusst entschieden, diese unternehmerische Aufgabe jetzt in politisch und ökonomisch herausfordernder Zeit zu übernehmen, um die Transformation unseres Familienunternehmens fortzusetzen – im Wissen um Tradition und aufgeschlossen für das Neue“, wird Elisabeth Burda Furtwängler in einer Pressemitteilung zitiert.
Viele Erfolge
Im Zuge des Generationswechsels werde sich Prof. Dr. Hubert Burda Ende Januar 2025 und damit unmittelbar vor seinem 85. Geburtstag aus dem Verwaltungsrat der Gruppe zurückziehen. Er bleibe dem Unternehmen, das er seit dem Jahr 1986 in alleiniger verlegerischer Verantwortung geführt und zum internationalen Medienkonzern ausgebaut hat, als persönlich haftender Gesellschafter und Ehrenvorsitzender der Holding verbunden. Prof. Dr. Hubert Burda: „Das wirklich Einzigartige an einem Familienunternehmen ist, dass es einem nie allein gehört, sondern man verantwortet es für die nächste Generation. Ich bin dankbar, dass ich vor rund 40 Jahren von meinen Eltern einen gesunden Verlag übernehmen durfte und jetzt ein vielseitiges Medienunternehmen an meine Kinder übergeben kann.“
Hubert Burda übergibt damit die Geschicke des Konzerns an seine Kinder Elisabeth Burda Furtwängler und Jacob Burda. Er selbst ist der jüngste von drei Söhnen des Verleger-Ehepaares Franz und Aenne Burda. Die Liste seiner Erfolge ist lang. So baute er beispielsweise zusammen mit Helmut Markwort den Zeitschriftentitel „Focus“ als Konkurrenz zu dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ auf. 1999 folgte die Umbenennung des Unternehmens in Hubert Burda Media. Zu Burda gehören international rund 600 Medienprodukte.
Digitale Transformation
Gleichzeitig gibt Burda bekannt, dass Dr. Paul-Bernhard Kallen (67), der Vorsitzende des Verwaltungsrats, aus diesem Gremium und damit aus der Verantwortung für den Konzernverbund ausscheiden werde. Gemeinsam mit Dr. Hubert Burda habe er in 28 Jahren als Mitglied und späterer Vorsitzender des Vorstands der Burda-Gruppe das Unternehmen in seiner heutigen Größe und Vielfalt entscheidend geprägt. Er verantwortete in dieser Funktion seit 1996 den kaufmännischen Bereich, das internationale Verlagsgeschäft und den gesamten Bereich der Technologie, einschließlich der beginnenden digitalen Transformation des Konzerns. 1999 wurde Dr. Paul-Bernhard Kallen Konzernvorstand; 2010 als dessen Vorsitzender. 2022 wechselte er aus dieser Verantwortung in die des Vorsitzenden des Verwaltungsrats.
Olaf Koch (54) tritt die Nachfolge von Dr. Paul-Bernhard Kallen im Amt als Vorsitzender des Verwaltungsrats der Burda-Gruppe zum 1. Februar 2025 an, heißt es weiter. Olaf Koch war von 2012 bis 2020 Vorstandsvorsitzender der Metro AG in Düsseldorf. Aktuell ist er Mitglied des Aufsichtsrats der Mercedes-Benz Group AG sowie Partner und Co-Gründer der ZINTINUS GmbH, einem Venture Capital Fond, der sich auf die Förderung von Startups im Bereich nachhaltiger und gesunder Innovationen im Ernährungssektor fokussiere.
Technischer Fortschritt
„Der Mediensektor befindet sich in einem konstanten und intensiven Wandel, der insbesondere durch den rasanten technischen Fortschritt und die sich verändernden Kundenpräferenzen geprägt ist. Die sich daraus ergebenden Chancen für Hubert Burda Media sind enorm“, fasst Olaf Koch die Situation zusammen. Die Rolle des Stellvertreters des künftigen Vorsitzenden des Verwaltungsrates wird das frühere Vorstandsmitglied Dr. Andreas Rittstieg (68) übernehmen, der seit 2017 Teil des Verwaltungsrates ist. In den Verwaltungsrat wird ebenfalls Dr. Ulrike Handel (53) berufen. Sie war insgesamt zwölf Jahre bei Axel Springer tätig, dort zuletzt bis Ende 2022 als Mitglied des Vorstands zuständig für das europäische Mediengeschäft und digitale Unternehmen wie Idealo und Awin.
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