Von Pauline Schwarzwälder

Hannah Asprion, die schon seit ihrer Kindheit tanzt, fand im Cheerleading eine perfekte Kombination aus verschiedenen Tanzrichtungen. „Die Vielfalt und die Energie, die Cheerleading ausstrahlt, haben mich sofort fasziniert“, erklärt sie. Im Jahr 2022 wagte sie den Schritt und erweckte das Cheerleader-Team des AFC Offenburg Miners erneut zum Leben. Ihre Motivation, Trainerin zu werden, entspringt nicht nur ihrer Begeisterung für den Tanz, sondern auch ihrem Wunsch, eine positive und unterstützende Gemeinschaft zu schaffen.

Herausforderungen im Cheerleading

Cheerleading bringt seine eigenen Herausforderungen mit sich. Die größte Herausforderung ist „in erster Linie die stets überaus positive Ausstrahlung. Wir nennen es das ‚Cheerface‘, das nicht verloren werden darf – auch an weniger guten Tagen“, erläutert Hannah. Um die Stimmung hochzuhalten, legt sie viel Wert auf Teamzusammenhalt. „Wir arbeiten daran, die schlechten Tage besser und die guten noch großartiger zu machen.“ Darüber hinaus ist die Vielfalt der Tänze eine Hürde, die es zu meistern gilt. „In der vergangenen Saison hatten wir sieben Choreografien im Repertoire.“ Die verschieden Abläufe und Tanzschritte erfordern ein hohes Maß an Konzentration, vor allem, bei einer größeren Anzahl an Tänzern.

Entwicklung des Cheerleadings in Deutschland

Das Cheerleading in Deutschland hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. „Es steckt längst nicht mehr in den Kinderschuhen“, sagt Hannah. Faktoren wie die zunehmende Popularität von NFL-Spielen in Deutschland tragen dazu bei, dass immer mehr Menschen sich für diesen Sport begeistern. Der AFC Offenburg Miners verzeichnete eine steigende Mitgliederzahl und eine wachsende Präsenz in der Ortenau.

Cheerleading ist ein fester Bestandteil des Unterhaltungskonzepts bei American Football-Spielen. „Die Fans und die Spieler schätzen die Stimmung, die wir ins Spiel bringen. Wir sind ein wichtiger Teil des Events“, betont Hannah. Die Energie und Begeisterung, die die Cheerleader auf das Feld bringen, tragen zur Atmosphäre der Spiele bei und sind für viele Zuschauer ein Highlight. Ein Spiel ohne die Cheers ist für die meisten Zuschauer und das Team wohl unvorstellbar.

Der AFC Offenburg Miners spielen in der Landesliga Baden-Württemberg, der fünfthöchsten Spielklasse in Deutschland. Zum Saisonstart am 22. März 2025 bekommen es die Miners mit den Ravensburg Razorbacks 2 zu tun. Das Spiel beginnt um 15 Uhr auf dem Sportplatz Offenburg-Bühl. Unter den weiteren Gegnern finden sich illustre Namen wie die Stuttgart Silver Arrows oder die Black Forest Foxes, der Football-Abteilung des SV Dietersweiler 1927 e.V.

Positive Ausstrahlung und Motivation

Das Training der Cheerleader ist vielfältig und abwechslungsreich. „In der Off-Season konzentrieren wir uns auf Technik und neue Choreografien, während wir zu Beginn der Saison an Synchronität und Ausdruck arbeiten“, erklärt Hannah. Wer sich von einem solchen Teamgeist begeistern lässt und das Training nicht scheut, kann sich den Cheerleadern anschließen. Um dem Team beizutreten, sind keine speziellen Vorkenntnisse erforderlich, jedoch sind Rhythmusgefühl, positive Ausstrahlung und Motivation wichtig.

„Es sind junge Frauen ab 17 Jahren eingeladen, die Spaß am Tanzen haben und auf der Suche nach einer neuen Leidenschaft sind.“ Bei Interesse gilt es lediglich, erfolgreich an einem Probetraining teilzunehmen und die Begeisterung zum Sport zu teilen. Wann die Probetrainings stattfinden, wird immer frühzeitig über die Social Media Kanäle der Cheers bekanntgegeben. Die Junior-Abteilung des Teams richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 17 Jahren und vermittelt die Grundlagen des Cheerleadings. Hier werden der Spaß und die Leidenschaft zum Sport schon von klein auf gefördert.

Teamgeist und Kameradschaft

Innerhalb des Teams hat sich ein starker Teamgeist entwickelt. „Wir sind wie eine Familie gewachsen und unternehmen viele Aktivitäten außerhalb des Cheerleadings“, berichtet Hannah. Ob gemeinsame Ausflüge, Geburtstagsfeiern oder Trainingslager, die Bindung zwischen den Mitgliedern ist tief. Auch die Beziehung zum Footballteam ist von gegenseitiger Unterstützung geprägt, da vereinsintern gemeinsam nach den Spielen gefeiert wird. Im Sommer pflegen sie den Zusammenhalt durch gemeinsames Außentraining.

Die Vorbereitung auf die Heimspieltage ist ein festlicher Prozess. Das Team trifft sich am Spieltag „vormittags, um uns gemeinsam vorzubereiten. Wir schminken uns, stylen die Haare und gehen die Choreographie noch einmal durch. Danach gibt es ein Brunch, bevor dann auch schon die ersten Fans kommen und unsere Pregame-Show beginnt“, erzählt Hannah. Die gemeinsame Vorbereitung ist ein fester Bestandteil der Spieltage. Die Zuschauer reagieren oft begeistert auf die Auftritte der Cheerleader, die eine wichtige Rolle in der Gesamtatmosphäre der Spiele spielen. Hannah erinnert sich, wie Kinder beim Fehlen der Cheerleader gefragt haben, wo sie seien – ein Zeichen dafür, wie wichtig die Präsenz der Cheerleader für die Fans ist. Auch für externe Aufritte wird das Team immer wieder gebucht. „Das ist für uns das schönste Feedback”.

Zukunft und Philosophie

Mit 25 aktiven Mitgliedern ist das Team trotzdem stets auf der Suche nach neuen Gesichtern, um die Gemeinschaft weiter zu stärken. „Mein Ziel für die nächste Saison ist, dass wir gemeinsam über uns hinauswachsen und das Klischeedenken über unseren Sport abzubauen“, sagt Hannah. Sie möchte zeigen, dass Cheerleading mehr ist als nur hübsches Lächeln. Als Trainerin führt sie ihr Team in diese starke und selbstbewusste Richtung. Ihre Philosophie lautet: „Das Ziel ist nicht, dass jeder im Team gleich gut wird, sondern dass jeder sein eigenes maximales Potenzial ausschöpft.“

Die Cheerleader des AFC Offenburg Miners sind mehr als nur Tänzerinnen; sie sind Botschafterinnen des Sports, die Teamgeist, Freude und eine positive Ausstrahlung verkörpern. Unter der Leitung von Hannah Asprion wird das Team weiterhin wachsen und seine Leidenschaft für das Cheerleading mit anderen teilen. Ob als Interessierte am Sport oder als begeisterter Zuschauer – ein Besuch bei den Cheers lohnt sich alle Mal.

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