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Kreispolitik

Startschuss für 25-Millionen-Euro-Projekt: Ortenaukreis baut Integrierte Leitstelle (ILS)

Spatenstich für die ILS Ortenau
© Kai Hockenjos/Ortenaukreis
Mit dem symbolischen Spatenstich haben in Gengenbach die Bauarbeiten für die neue Integrierte Leitstelle Ortenau (ILS) begonnen – ein Meilenstein für die Sicherheitsarchitektur im Kreis. Die moderne Leitstelle wird künftig über 200.000 Notrufe jährlich koordinieren und vereint erstmals Einsatzsteuerung, Brand- und Katastrophenschutz unter einem Dach. Bis Ende 2027 soll laut Landrat Thorsten Erny der Neubau mit höchsten technischen, ökologischen und architektonischen Standards entstehen.

Mit einem symbolischen ersten Spatenstich haben am Montagnachmittag die Bauarbeiten für den Neubau der Integrierten Leitstelle Ortenau (ILS) am Gesundheitscampus Gengenbach offiziell begonnen. Landrat Thorsten Erny sprach von einem „bedeutsamen Tag für den Ortenaukreis“. „Der erste Spatenstich markiert den Startschuss für eines der wichtigsten Bauprojekte unserer Sicherheitsinfrastruktur im Kreis“, erklärte Erny. Die neue Leitstelle werde als zentraler Pfeiler der Gefahrenabwehr dienen und die Sicherheitsarchitektur der Region nachhaltig stärken.

Zahlreich vertretene Lokalprominenz

Der Spatenstich für den Neubau der Integrierten Leitstelle Ortenau (ILS) erfolgte im Beisein zahlreicher Vertreterinnen und Vertreter aus Kreispolitik, Verwaltung, Feuerwehr, Rettungsdienst und Planung – darunter Gengenbachs Bürgermeister Sven Müller, Fraktionsvorsitzende und Kreisrätinnen und Kreisräte, Mitglieder des Gengenbacher Gemeinderats, Verantwortliche aus dem Landratsamt sowie Partnerorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz und der Ortenauer Kreisfeuerwehrverband. Ihre Anwesenheit unterstrich den hohen Stellenwert, den das Projekt für die Region besitzt, wie aus einer Pressemitteilung des Ortenaukreises hervorgeht.

Schon heute koordiniert die ILS jährlich über 200.000 Notrufe – Tendenz steigend. Der bisherige Standort in Offenburg war räumlich und technisch an seine Grenzen gestoßen, sodass ein Neubau unverzichtbar wurde. Mit dem modernen Leitstellen-Komplex in Gengenbach werden nun die Voraussetzungen geschaffen, um dem wachsenden Einsatzaufkommen gerecht zu werden und auch künftige Herausforderungen meistern zu können“, betonte demnach Landrat Erny. Gleichzeitig würden die ILS und das bisher separat in Offenburg untergebrachte Amt für Brand- und Katastrophenschutz unter einem Dach zusammengeführt, was kürzere Wege und eine engere Zusammenarbeit im Ernstfall ermögliche.

Leistungsfähige Gefahrenabwehr

Der Landrat betonte die Bedeutung einer modernen Infrastruktur für eine leistungsfähige Gefahrenabwehr: „In Notlagen zählt jede Sekunde. Unsere Bürgerinnen und Bürger verlassen sich darauf, dass Feuerwehr und Rettungsdienst im Ernstfall schnell zur Stelle sind – und dafür bildet eine moderne Leitstelle das Herzstück.“ Besonders habe er auch die enge Zusammenarbeit mit den beteiligten Partnern hervorgehoben: „Ein Projekt dieser Größe und Tragweite gelingt nur, weil alle an einem Strang ziehen. Am Ende war allen klar: Es geht um die Sicherheit der Menschen in unserem Landkreis – und dafür lohnt es sich, gemeinsam zu investieren.“

Gengenbachs Bürgermeister Sven Müller würdigte laut Mitteilung das Projekt auch mit Blick auf die städtebauliche Entwicklung: „Mit der ILS wird die Entwicklung des ehemaligen Areals des Klinikums Gengenbach zu einem modernen Pflege-, Gesundheits-, Rettungs- und Einsatzzentrum vervollständigt. Durch diese Investition in den Standort Gengenbach wird die Sicherheit als zentraler Bestandteil der Daseinsvorsorge im Ortenaukreis sinnvoll und nachhaltig ausgebaut. Ich freue mich, neben dem Baugrund auch den Menschen neben einer guten Verkehrsanbindung über die B33 oder den Bahnhof weitere gute Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Arbeiten in Gengenbach bieten zu können und freue mich schon heute auf die Aufnahme des Wirkbetriebs“, so Müller.

Moderne und naturnahe Gestaltung

Der Neubau setze auch architektonisch und ökologisch Maßstäbe, erklärte Architekt Walter Schätzler. So füge sich der viergeschossige, schlank konzipierte Baukörper harmonisch in den Gesundheitscampus ein und nutze die vorhandene Tiefgarage mit. Große Fensterfronten, grünlich schimmernde Holzelemente an der Fassade und begrünte Dachflächen würden eine moderne und naturnahe Gestaltung schaffen. Barrierefreiheit, Aufenthaltsqualität und Energieeffizienz stünden ebenso im Fokus wie technologische Ausstattung auf dem neuesten Stand. Errichtet werde der Neubau nach dem Effizienzhaus-40-Standard, mit Photovoltaikanlage, innovativer Geothermie-Wärmepumpe und redundanter IT-Infrastruktur, die maximale Ausfallsicherheit garantiere.

Kosten von 25 Millionen Euro 

Im 3. Obergeschoss entsteht der neue Leitstellensaal mit deutlich mehr Disponentenplätzen als bisher – und Ausbaureserve für zukünftige Anforderungen, schreibt die Pressestelle weiter. Insgesamt würden über 25 Millionen Euro in das Projekt fließen, die der Ortenaukreis gemeinsam mit den Kostenträgern aufbringt. „Diese Summe ist ein klares Bekenntnis zur Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger“, so Landrat Erny. „Wir schaffen hier eine Leitstelle, die Maßstäbe setzen wird – technisch, architektonisch und organisatorisch.“ Wenn alles nach Plan verläuft, werde der Leitstellen-Neubau bis Ende 2027 fertiggestellt sein. Anfang 2028 soll die neue ILS den Betrieb aufnehmen – als zentrale Schaltstelle der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr im Ortenaukreis.

Foto (v.l.n.r.): Architekt Walter Schätzler, Dezernent Reinhard Kirr, Dezernentin Ulrike Karl, Landrat Thorstern Erny, Bürgermeister Sven Müller, Klaus Zapf (DRK), und Kreisbrandmeister Bernhard Frei (nicht im Bild).

red/wh

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